Tennis: Patrik Kühnen mit Powerranking vor den US Open 2023

Powerranking vor den US Open: Schlägt das Imperium zurück?

Stehen sich Carlos Alcaraz (l.) und Novak Djokovic (r.) auch bei den US Open im Finale gegenüber?
Image: Stehen sich Carlos Alcaraz (l.) und Novak Djokovic (r.) auch bei den US Open im Finale gegenüber?  © DPA pa

Das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres steht vor der Tür: Die US Open in New York. Und damit auch wieder höchste Zeit für das Powerranking von unserem Sky Experten Patrik Kühnen. Der ehemalige Davis Cup Kapitän erwartet bei den Herren ein packendes Turnier mit zwei klaren Favoriten. Hier gibt es Patriks Top Five für den Big Apple.

1. Novak Djokovic

Nach dem verlorenen Wimbledon-Finale hat sich der Djoker erstmal eine Auszeit gegönnt. Das war clever. Djokovic weiß genau, wie wichtig es ist, mit vollen Akkus anzutreten, besonders bei einem Grand Slam, besonders bei Best-of-Five. Ich bin mir sicher, diese bittere Niederlage im Wimbledon-Endspiel gegen Carlos Alcaraz hat Djokovic getroffen und zugleich treibt ihn diese weiter an. Er hat mit Carlos Alcaraz einen neuen Widersacher und das Finale in Cincinnati hat gezeigt, wie eng beide beieinanderstehen. Schlägt nun auch in New York das Imperium zurück? Es spricht aus meiner Sicht einiges dafür. Djokovic ist heiß auf den Titel und hat nun durch diese neue, sehr gesunde Rivalität mit Carlos Alcaraz einen neuen, zusätzlichen Antrieb bekommen.

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2. Carlos Alcaraz

Der Spanier musste den Wimbledon-Triumph erstmal emotional einordnen und verarbeiten. Verlor er in Toronto im Achtelfinale etwas überraschend gegen Tommy Paul, so konnte er in Cincinnati bereits wieder glänzen. Der Weg ins Endspiel in Cincinnati ging jeweils über drei Sätze und gegen Djokovic im Finale zeigte er eines der besten Matches der Saison. Wenn es in New York wieder zum großen Clash kommen sollte, dürfen sich die Tennisfans schon jetzt anschnallen. Diese Rivalität ist elektrisierend. Alcaraz hat dabei den Vorteil der Jugend. Er ist 16 Jahre jünger und tritt bei den US Open zum ersten Mal als Titelverteidiger an.

Alle Infos zur Übertragung der US Open gibt es hier.

3. Jannik Sinner

Jannik Sinner erreichte in Toronto seinen ersten großen Titel und damit neue Höhen. Konsequent arbeitet er mit seinen Coaches Darren Cahill und Simone Vagnozzi an seinem Spiel. Er spielt offensiver, direkter und durch seine gute Beinarbeit bringt er sich in eine gute Platzposition, um seine harten Schläge anzusetzen. Mit diesen offensiven Grundschlägen ist er mehr und mehr in „charge". Jannik Sinner ist mein Geheimtipp. Wir dürfen nicht vergessen: Sinner hatte letztes Jahr im Viertelfinale gegen Carlos Alcaraz einen Matchball und scheiterte dann doch ganz knapp am späteren Champion.

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4. Daniil Medvedev

Der Russe hat die US Open bereits vor zwei Jahren gewonnen. Damals im Finale gegen Novak Djokovic, als er den Traum von Djokovic, den Gewinn des Grand Slams (alle vier Majors in einem Jahr) zerplatzen ließ. Medvedev hat in dieser Saison bereits fünf Turniere gewonnen, darunter auch die beiden Masters Turniere in Miami und Rom. In Wimbledon erreichte er das Halbfinale. Gegen Alcaraz hat Medvedev eine 1-2 Bilanz, gegen Sinner mit 6-0 eine weiße Weste. Er gilt als Angstgegner für Sascha Zverev und auch als unangenehmer Gegner für Novak Djokovic. Wer Medvedev aufgrund der jüngsten Niederlagen in Toronto gegen Alex de Minaur und in Cincinnati gegen Zverev unterschätzt, der macht aus meiner Sicht einen groben Fehler. Medvedev ist ein Fuchs und weiß genau, was es braucht, um die US Open erneut zu gewinnen.

5. Alexander Zverev

Die deutsche Nummer eins hat zu seiner besten Form seit seiner schweren Verletzung im letzten Jahr zurückgefunden. Der Turniersieg in Hamburg hat Alexander Zverev gutgetan und ihm wieder Sicherheit gegeben. Der Ausrutscher in Toronto gegen Alejandro Davidovich Fokina war schnell abgehakt. Zverev hat in Cincinnati in der Woche danach genau die richtige Reaktion geliefert. Der 26-Jährige hat mit Daniil Medvedev auch endlich wieder einen Top-Ten-Mann geschlagen. Dieser Sieg ist für das Selbstvertrauen von Zverev, dass es auch wieder gegen die ganz Großen reicht, immens wichtig. Im Halbfinale gegen Djokovic war Zverev nah dran und hat danach vom Serben sehr viel Lob kassiert. Djokovic sieht Zverev nun schon wieder als einen der Kandidaten auf den Titel bei den US Open und da gehe ich dann natürlich auch voll mit.

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