Wie steht es um Zverev & Kerber? Sky Experten-Check zu den US Open

Das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres startet am Montag

Alexander Zverev befindet sich vor den US Open im Formtief.
Image: Alexander Zverev befindet sich vor den US Open im Formtief.  © Getty

Am Montag starten die US Open. Aus deutscher Sicht sind die Aussichten eher trüb. Alexander Zverev und Angelique Kerber befinden sich in schwierigen Situationen und waren zuletzt von ihrer Topform weit entfernt. Die Sky Kommentatoren Marcel Meinert, Stefan Hempel und Paul Häuser melden sich zum Start des letzten Grand Slams des Jahres mit dem Experten-Check.

Herren:

Favoritencheck:

Stefan Hempel: "Novak Djokovic bleibt als Wimbledon-Champ und Titelverteidiger "the man to beat". Vier Triumphe bei den letzten fünf Grand Slams sprechen für sich. Über Dreigewinnsätze ist der "Djoker" so schwer zu knacken. Ich sehe ihn weit vorne."

Marcel Meinert: "Nadal ist für mich der größte Herausforderer von Djokovic und nah dran am Serben. Ich sehe Nadal in einer noch stärkeren Form als letztes Jahr. Danach kommt für mich Daniil Medvedev und dann erst Roger Federer."

Alexander Zverev - Status quo:

Paul Häuser: "Nicht viel spricht für Zverev, nur sein Kampfgeist. Mit viel weniger Selbstvertrauen kann er eigentlich nicht in einen Grand Slam gehen. Die 20 Doppelfehler gegen Miomir Kecmanovic in Cincinnati waren ein neuer Tiefpunkt für ihn. Die Zeit, um die "Reset-Taste" zu drücken und sein Aufschlagsystem zu stabilisieren, scheint zu kurz. Zverev braucht aus meiner Sicht dringend Hilfe durch einen neuen Coach in seinem Team und einen Mentaltrainer. Das Potential bleibt außergewöhnlich hoch, aber den großen Neustart erwarte ich erst nach einer starken Off-Season und frischem Wind in seinem Trainerteam."

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Stefan Hempel: "Ich setze auf Felix Auger-Aliassime, obwohl er mit Denis Shapovalov eine brutale erste Runde vor der Brust hat. Ich finde ihn unheimlich gut, vor allem auf Hartplatz. Dazu gehe ich auf Kei Nishikori. Mir fehlen bei ihm ein bisschen die Emotionen im Spiel, aber er war schon mal so stark in New York und er hat in dieser Saison ziemlich unter dem Radar gespielt. Ich könnte ihn mir gut im Halbfinale vorstellen."

Marcel Meinert: "Ich schaue vor allem auf drei Qualifikanten: Da ist der Comebacker Hyeon Chung, der letztes Jahr noch bei den Australien Open im Halbfinale stand und sich nun nach großem Verletzungspech zurückkämpft. Dazu gibt es den Inder Sumit Nagal, der in der ersten Runde Roger Federer fordert und dann haben wir noch den 18-jährigen Südtiroler Jannik Sinner, der auf Stan Wawrinka trifft. Im Alter von 17 Jahren gewann Sinner in Bergamo Ende Februar sein erstes ATP-Challenger-Turnier."

Paul Häuser: "David Goffin hat durch seine Finalteilnahme in Cincinnati aufgezeigt, mit dem Belgier ist wieder zu rechnen, jetzt auch bei einem Grand-Slam-Turnier. Das perfekte Beispiel für ein dark horse liefert meiner Meinung aber vor allem Nick Kyrgios. Talent ohne Ende, ein Genie, das alle Topspieler schlagen kann, aber immer komplett unberechenbar bleibt. Dazu konstant auf meiner Liste: Lucas Pouille."

Damen

Favoritencheck:

Paul Häuser: "Die US-Amerikanerinnen haben mit Serena Williams, Sofia Kenin, Madison Keys und Sloane Stephens gleich vier heiße Eisen im Feuer. Ich sehe vor allem Keys in einer starken Verfassung. Besonders spannend ist für mich die Überfliegerin Bianca Andreescu aus Kanada. Ihre Bilanz gegen Top-Ten-Spielerinnen steht bei 7:0."

Angelique Kerber - Status quo:

Marcel Meinert: "Angelique Kerber braucht mehr positive Energie auf und neben dem Platz (wer auch immer die aktuell ins Team bringen soll). Dazu braucht sie einen Sieg über den inneren Schweinehund und einen über eine große Gegnerin."

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Die US Open stehen vor der Tür. Deutschlands bester Tennisspieler spielte bisher eine bescheidene Saison - und hofft gegen den Erstrundengegner Albot auf einen Sieg (Video: 1:26 Min.).

Paul Häuser: "Angelique Kerber hat keine Chance bei den US Open den Titel zu holen. In ihrem Spiel gibt es derzeit zu viele Baustellen und es mangelt vor allem am so wichtigen Selbstbewusstsein. Kerbers Situation ist aus meiner Sicht nicht ganz so schlimm wie bei Alexander Zverev, aber auch sie bräuchte dringend einen frischen Input durch einen Coach, der zu ihr passt. Ein Didi Kindlmann oder auch ein Sven Groeneveld könnten sicher neue Impulse liefern und ihr Spiel wieder beflügeln. Dafür braucht es aber auch bei Kerber - wie auch bei Zverev - die Bereitschaft sich für einen neuen Coach zu öffnen."

Dark Horses - Players to watch:

Marcel Meinert: "Ich traue Viktoria Azarenka mit ihrem Coach Wim Fissette noch einiges zu. Diese Kombination hat großes Potential. Besonders gespannt bin ich natürlich auf den Auftritt von Cori "Coco" Gauff im Big Apple."

Paul Häuser: "Svetlana Kuznetsova ist zurück und wie. Die 34-jährige Russin stand in Cincinnati gleich im Endspiel. Bei den US Open triumphierte sie 2004. Das ist schlanke 15 Jahre her. Eine Überraschung traue ich auch der Griechin Maria Sakkari zu."

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