Wimbledon: Alexander Zverev scheitert an Matteo Berrettini
Wimbledon-Aus in Runde 3! Zverev scheitert an Urgewalt Berrettini
09.07.2023 | 10:18 Uhr
Alexander Zverev versuchte alles. Er schlug stark auf, er führte mit Matteo Berrettini ein Duell auf Augenhöhe - doch am Ende war er chancenlos und das Ergebnis eindeutig.
3:6, 6:7 (4:7), 6:7 (5:7) verlor der Olympiasieger bei den 136. All England Championships sein Drittrundenmatch gegen den 27 Jahre alten Italiener und dessen Urgewalt.
"Ich kann mir heute keinen großen Vorwurf machen. Er hat einfach zu gut aufgeschlagen, was soll ich da machen? Das ist eben Rasen-Tennis", sagte Zverev und fügte hinzu: "Natürlich bin ich heute enttäuscht, aber es war halt bitter, dass ich schon in der dritten Runde auf Matteo treffe. Wenn er so weiter spielt, kann er das Turnier gewinnen."
Berrettini nutzt Zverevs Wackler gnadenlos aus
Zverev konnte sich nichts vorwerfen, doch er schien sich in dem 2:27 dauernden Match vor allem bei Aufschlag Berrettini ständig in der Defensive zu befinden. Schlug der Finalist von 2021 kein Ass, hatte Zverev Mühe, den Ball gut zu retournieren. Auch der Hamburger servierte sehr stark - doch Berrettini, Nummer 38 der Weltrangliste, nutzte dessen wenige Wackler eben brutal aus.
Dass es schwierig werden würde, das war Zverev bewusst. Obwohl sein Gegner eine schlechte Phase hinter sich hat, gab er nach einem gemeinsamen Training vor dem Beginn des Turniers zu verstehen: "Er ist schon wieder richtig gut." Und: "Er ist einer der besten Rasenspieler."
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Berrettini gelingt einziges Break
Eine sehr realistische Einschätzung. Berrettini hatte 2021 nicht aus Zufall im Finale von Wimbledon gestanden, sein Spiel mit starkem Service und krachender Vorhand ist wie geschaffen für Rasen. Bis zum Match gegen Zverev hatte er nur fünf Breakbälle zugelassen - und alle abgewehrt.
Den sechsten Breakball ließ Berrettini gleich im ersten Spiel zu, Zverev aber konnte die Chance nicht nutzen - und er bekam danach auch keine weitere. Ein Umstand, der ihn bereits nach dem fünften und dem siebten Spiel frustriert und ratlos in seine Box blicken ließ.
Aus der Box aber kam keine Hilfe. Sein Gegner blieb bei eigenem Aufschlag cool, der ebenfalls gut servierende Zverev leistete sich einen kleinen Durchhänger im achten Spiel - Berrettini ließ sich nicht zweimal bitten: Break. Nach 33 Minuten war der erste Satz weg.
Zverev verliert zwei Tiebreaks
Erst beim Stand von 4:4, 30:30 im zweiten Satz durfte Zverev durchatmen und sich neu sortieren: Der angekündigte Regen kam, der Platz musste abgedeckt, das Dach über dem Court 1 dann doch geschlossen und der Rasen getrocknet werden. Nach 50 Minuten ging es weiter.
Und zwar mit starken Aufschlägen beider Spieler bis zum Tiebreak, in dem Berrettini einen Tick entschlossener und überzeugter agierte und sich früh ein "Mini-Break" holte. Wieder bot er Zverev bei seinem Aufschlag nichts an, den Satz beendete er mit seinem achten Ass.
Hoffnung auf eine Wende kam danach nur ansatzweise auf. Im dritten Spiel des dritten Satzes etwa lag Berrettini 0:30 zurück - ein Ass, zwei "unforced errors" von Zverev und einen Aufschlag-"Winner" später war auch dieses zarte Pflänzchen im Keim erstickt. Oder im siebten Spiel: Es stand 40 beide - der Italiener schlug einen "Winner" und ein Ass. Dann, wieder Tiebreak. Ein letztes Mal wackelte Zverev das eine Mal zu viel. Dann war es vorbei, mit Ass Nummer 15.
"Es fühlt sich unbeschreiblich an. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas möglich ist", sagte Berrettini, der 2021 in Wimbledon im Finale stand. "Das ist einfach ein ganz besonderer Ort für mich. Dieses Turnier hat mein Leben verändert."
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