Wimbledon-Aus! Titelverteidigerin Kerber scheitert in Runde zwei
Niederlage gegen Lauren Davis
06.07.2019 | 09:12 Uhr
Titelverteidigerin Angelique Kerber ist in Wimbledon völlig überraschend in der zweiten Runde ausgeschieden. Die 31-Jährige aus Kiel verlor gegen die US-Amerikanerin Lauren Davis.
Angelique Kerber rannte, schrie und kämpfte, doch am Ende stürzte sie über einen laufstarken Tennis-Floh aus den USA. Die Titelverteidigerin ist beim Grand-Slam-Highlight in Wimbledon völlig überraschend in der zweiten Runde ausgeschieden.
Nach Zverev: Auch Kerber enttäuscht
"Es war überhaupt nicht mein Tag, ich habe von Anfang an nicht gut gespielt", sagte Kerber hinterher: "Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich muss daraus lernen und versuchen, es so schnell wie möglich zu vergessen. Es gibt solche Tage, heute war einer davon."
Davis, nur als Lucky Loserin der Qualifikation überhaupt ins Hauptfeld gerutscht, war zu Beginn des Jahres noch die Nummer 252 der Welt. Nach dem peinlichen Erstrunden-Aus von Topspieler Alexander Zverev war es beim Rasen-Major in London die nächste herbe Enttäuschung für das deutsche Tennis. Die letzten großen deutschen Hoffnungsträger im Rasen-Mekka von London sind damit Julia Görges und Jan-Lennard Struff.
Davis offenbar mit Wunderheilung
Auf dem anfangs nur spärlich besetzten kleineren Court Nr. 2 hatte Kerber gegen Davis schon zu Beginn kämpfen müssen. Gleich die ersten beiden Aufschlagspiele gab die Favoritin ab, schaffte allerdings jeweils umgehend das Re-Break. Dann rutschte ihre Gegnerin bei einem Vorstoß ans Netz aus und zog sich dabei vermeintlich eine ernstere Verletzung zu.
Ihr schon vor dem Match mit einem dicken Tapeverband versehenes linkes Knie schien Davis zwischenzeitlich große Probleme zu bereiten. Im ersten Durchgang gewann sie anschließend kein Spiel mehr, beantragte in der Satzpause eine medizinische Auszeit. Danach erfuhr Davis offenbar eine kleine Wunderheilung und wehrte sich wieder nach Kräften.
Kerber hadert mit eigenem Spiel
Die 25-Jährige rannte plötzlich wieder, als hätte es die Verletzungsunterbrechung nie gegeben. Nach zwei weiteren Breaks führte sie mit 3:1. Kerber dagegen haderte zunehmend mit dem eigenen Spiel, schaute mehrfach fragend in die eigene Box zu Trainer Rainer Schüttler. Doch Davis war wie verwandelt und schaffte nach 1:20 Stunden den Satzausgleich.
Nun war es an Kerber eine Auszeit zu beantragen, die Kielerin verschwand für einige Minuten in der Kabine. Anschließend wirkte sie wieder deutlich fokussierter. "Komm jetzt", schrie sie sich selbst zu: "Weiter, weiter, weiter." Allein: Es half nichts. Kerber war völlig von der Rolle, Davis spielte groß auf. Nach 1:54 Stunden war die Sensation perfekt. "Das bedeutet mir alles", sagte Davis anschließend: "Es ist beinahe surreal."