Zverev im Viertelfinale von München
Beim Zweisatzsieg im deutschen Duell mit Daniel Altmaier lässt sich Alexander Zverev auch nicht von seinen Fehlern aus der Ruhe bringen.
16.04.2025 | 17:27 Uhr
Alexander Zverev scheint weiter auf einem guten Weg heraus aus seiner Schwächephase. Beim ATP-Turnier in München gewann er beim deutschen Duell mit Daniel Altmaier auch sein zweites Match am Ende souverän und ohne Satzverlust.
Nach dem 6:3, 6:2 gegen den 26 Jahre alten Kempener steht der Weltranglistendritte wie im Vorjahr im Viertelfinale - über das er bei den BMW Open seit seinem zweiten Sieg 2018 aber nicht hinausgekommen ist. Am Freitag trifft er auf Tallon Griekspoor aus den Niederlanden, der den Karlsruher Yannick Hanfmann 7:6 (7:3), 6:3 besiegte.
Im Vergleich zum ersten Match sei es "komplizierter gewesen", sagte Zverev am Sky Mikrofon: "Ich bin froh, dass ich in zwei Sätzen gewonnen und einen Weg gefunden habe." Im Viertelfinale wünscht er sich ein Duell mit Hanfmann: "Ich bin immer für die Deutschen. Ich wünsche dem Hanfi, dass er gewinnt."
Der an Nummer eins gesetzte Hamburger spielte nicht so überzeugend wie bei seinem Auftaktsieg gegen den Franzosen Alexandre Müller (6:4, 6:1). Vor allem durch eigene Fehler machte er sich das Leben bisweilen schwer. Ungefährdet war sein Erfolg dennoch. Altmaier, derzeit 68. der Weltrangliste, brachte zu selten eigene Siegschläge ins Feld. Zum Einzug in sein 99. Viertelfinale auf der Tour benötigte Zverev, der auch 2017 beim MTTC Iphitos gewonnen hatte, am Ende 79 Minuten.
Zverev lässt sich nicht aus der Ruhe bringen
Nach leichten Schwierigkeiten im ersten Aufschlagspiel bekam Zverev das Duell schnell und gut in den Griff, obwohl ihm schon im ersten Satz 13 "unforced errors" unterliefen. Nach einem Break zum 3:1 brachte er den Satz ungefährdet zu Ende. Altmaier, der Zverev bei ihrem bisher letzten Aufeinandertreffen im Februar 2024 in Acapulco in der ersten Runde besiegt hatte, konnte aus den Patzern kein Kapital schlagen - ihm unterliefen selbst zu viele leichte Fehler.
Zverev spielte auch im Anschluss nicht überragend, ließ sich freilich nicht nachhaltig aus der Ruhe bringen - auch nicht von einem Break zum 1:1, mit dem der giftige Altmaier seinen eigenen Aufschlagverlust zu Beginn des zweiten Satzes umgehend konterte. Zum 3:2 gelang Zverev erneut ein Break - diesmal konnte Altmaier nicht mehr zurückschlagen. Zverev nutzte seinen vierten Matchball zum Sieg.
Engel/Rehberg bringen Publikum zum toben
Das junge deutsche Doppel Justin Engel/Max Rehberg hatte zuvor bereits das Weltklasse-Duo Granollers/Zeballos besiegt - und das Publikum zum toben gebracht.
Die Begeisterung der mehr als 2000 Zuschauer war auch berechtigt: Engel (17) und Rehberg (21) warfen in der ersten Runde der Doppel-Konkurrenz des ATP-Turniers in München durch ein packendes 7:5, 7:5 immerhin die an Nummer zwei gesetzten Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien) aus dem Wettbewerb. Die beiden Routiniers sind ein Weltklasse-Doppel.
Der Coup kam vor allem Engel sehr gelegen. Der Nürnberger hatte für das Hauptfeld im Einzel eine Wildcard von Turnierdirektor Patrik Kühnen erhalten - bei seinem Erstrundenmatch gegen den Ungarn Fabian Marozsan (4:6, 1:6), seinem erst dritten auf der ATP-Tour, war er lange gleichwertig. Danach sagte er unter anderem: "Mal schauen, was im Doppel noch geht."
Im Doppel stehen Engel und Rehberg im Viertelfinale, wichtiger aber ist dem jungen Nürnberger, dass er in München weitere Erfahrungen auf hohem Niveau sammeln kann. Niederlagen sind dabei einkalkuliert: "Mal gewinnt man, mal verliert man", weiß er, wichtig aber sei: "Im Tennis musst du immer mental dabei sein - mental positiv."
Vergleiche mit Becker
Engel hatte im vergangenen Oktober für Aufsehen gesorgt, als er eine Wildcard für das ATP-Turnier im kasachischen Almaty erhielt und sie prompt nutzte: Zwei Wochen nach seinem 17. Geburtstag gewann er als jüngster Deutscher seit Boris Becker 1984 ein Match auf der Tour, seitdem häuften sich Vergleiche mit dem dreimaligen Wimbledonsieger.
Engel gilt neben seinem gleichaltrigen Freund Diego Dedura-Palomero, der im Einzel als Lucky Loser sensationell das Achtelfinale erreicht hat, als großer deutscher Hoffnungsträger. "Mit Boris Becker verglichen zu werden, ist etwas Schönes", sagt Engel, "aber ich will Justin Engel sein."
Er arbeitet entschlossen daran - mit einem durchaus prominenten Trainer: Philipp Kohlschreiber, dreimaliger Sieger in München, war immerhin mal 16. der Weltrangliste. "Er war ein schlauer Spieler", sagt Engel: "Er kann mir die Spielintelligenz beibringen."
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