Formel 1 Kolumne: Schumacher über den GP in Zandvoort und Mazepin & Mick
Schumacher: Mazepin-Schutz kann nur finanzieller Natur sein
08.09.2021 | 09:32 Uhr
Sky Experte Ralf Schumacher beleuchtet in seiner Kolumne die wichtigsten Themen rund um den Formel-1-Zirkus. Diesmal blickt er auf das Spektakel in Zandvoort zurück und beleuchtet noch einmal den Konflikt zwischen Nikita Mazepin & Mick Schumacher.
Der Grand Prix der Niederlande war ein Mega-Event mit bombastischer Stimmung. Es war schön zu sehen, wie die Holländer ihren Helden und Sieger Max Verstappen feiern. Das Wochenende in Zandvoort war eine große Party um den Motorsport herum - so etwas sieht man leider viel zu selten. Es gab Live-Musik und DJs, das hatte zusätzlich zu dem Formel-1-Rennen noch einen richtig guten Party-Veranstaltungs-Charakter. Da trauen sich andere Organisatoren wahrscheinlich noch zu wenig.
Mit dem Sieg vor heimischem Publikum hat sich Max Verstappen auch wieder die WM-Führung von Lewis Hamilton zurückgeholt. Alle Formel-1-Fans können sich auch weiterhin auf einen spannenden WM-Kampf freuen, denn es wird sehr, sehr eng bleiben. In Zandvoort hätten beiden gewinnen können, der Start hat das Rennen letztlich entschieden.
Schumacher sieht Hamilton in Monza vorne
In der kommenden Woche macht der F1-Zirkus Halt in Monza. Diese Strecke ist erfahrungsgemäß eine Mercedes-Strecke, allerdings ist die Frage, wie viel "weniger Flügel" Red Bull fahren kann, um das zu kompensieren? Was außerdem noch für Mercedes spricht: Lewis ist immer sehr stark auf der Bremse, da holt er immer auf. Und Monza ist eine Brems- und Beschleunigungsstrecke. Daher würde ich nächstes Wochenende eher Lewis vorne sehen.
Ein eher unschöner Zwischenfall hat sich beim Rennen zwischen Mick Schumacher und Nikita Mazepin ereignet, als der junge Russe bei Höchstgeschwindigkeit den Überholversuch von Mick verhinderte, indem er mit seinem Auto auf die Seite zuckte. Jetzt ist Haas-Teamchef Günther Steiner gefragt. Er muss seinen Fahrern ein eigenes Regelbuch schreiben, um solche Sachen zu vermeiden, denn von allein scheint es nicht zu klappen.
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Sympathie- und Marketing-Effekt bei Mick
Allerdings bekommt man das Gefühl, dass Steiner dazu tendiert, Mazepin in Schutz zu nehmen. Woran das genau liegt, kann ich nicht sagen, aber vielleicht liegt es daran, dass der Vater sehr viel Geld investiert oder sogar schon Anteile besitzt. Ein Ausschluss Nikitas noch während der laufenden Saison ist jedoch keine Alternative, weil Mazepin sehr viel Geld mit in das Team bringt.
Meiner Meinung nach können finanzielle Interessen der einzige Grund sein, weshalb sich der Teamchef immer wieder vor Nikita stellt. Betrachtet man die Leistung des Russen, kann dies im Verhältnis zu Mick nämlich keinen Grund darstellen. Zudem ist der Sympathie- und Marketing-Effekt bei Mick der bessere.
In Monza hoffe ich, dass es keine weiteren Probleme zwischen den beiden gibt. Aber wenn alles normal läuft - auch beim Start - ist Nikita ja sowieso nicht in der Nähe von Mick.