Alarmstimmung bei Haas! Mazepin versetzt F1 in "Angst"
07.09.2021 | 10:21 Uhr
Während Max Verstappen sich beim GP in der Niederlande den Sieg erkämpft, sorgt am Ende des Feldes Nikita Mazepin mit einem waghalsigen Manöver gegen Mick Schumacher erneut für Kopfschütteln. Wie lange kann das noch gut gehen?
Bereits in Runde vier gerieten die beiden Rookies aneinander: Schumacher wollte den vor ihm fahrenden Mazepin überholen, dabei zuckte der Russe jedoch auf die Seite und drückte den Deutschen in einem hochgefährlichen Manöver in die Nähe der Boxenmauer. Zudem zerstörte der 22-Jährige Schumachers Frontflügel. Daraufhin musste dieser in die Box und wurde bereits nach neun Runden von Verstappen überrundet.
Ein Sonntag zum Vergessen - für beide Fahrer, denn der Russe musste im Laufe des Rennens sein Auto aufgrund von Hydraulik-Problemen abstellen. Mazepin selbst fand seine Aktion gegen seinen Teamkollegen "hart, aber so sollte es auch immer sein. Es gibt keine Probleme, aber ich möchte vorne sein."
Schumacher bezeichnete die Reaktion im Anschluss als "nicht korrekt" und wollte sich nicht weiter in den Medien dazu äußern. "Das ist eher sein Ding, in den Medien zu schimpfen. Ich halte mich da raus und werde das intern mit dem Team klären." Auf die Frage, ob er die Aktion bei der Rennleitung melden wollte, antwortete er: "Wenn sowas unter Teamkollegen passiert, gibt es für gewöhnlich keine offizielle Untersuchung."
Sky Experte Ralf Schumacher ging noch weiter und bezeichnete die Aktion bei Höchstgeschwindigkeit von Mazepin als "lebensgefährlich. Mit diesen Aktionen hat er nichts in der Formel 1 zu suchen. Dieses Risiko, welches er eingeht, passt nicht zu seinem Talent. Er scheint überfordert und frustriert. Da muss Günther Steiner eingreifen." Ähnlich schockiert zeigte sich auch Sky Experte Nico Rosberg: "Ich hätte Angst. Das ist echt nicht ohne, was der da macht."
Schon im Qualifying sorgten die beiden Fahrer für reichlich Gesprächsstoff, als sich Mazepin übergangen fühlte und von Schumacher überholt wurde. Leidtragender dieses Battles war zudem auch noch Sebastian Vettel. Die Luft bei Haas wird immer dicker - wie lange kann das noch gut gehen?
Auch Steiner hatte sich nach dem Rennen wenig erfreut über den erneuten Zwischenfall gezeigt. "Wo wir derzeit rumfahren, da sind solche Aktionen eigentlich nicht nötig. Wir hatten danach ein Meeting mit den Fahrern und werden auch weiterhin sprechen. Wir müssen das langsam irgendwie geregelt kriegen, dass es klare Regeln gibt." Und weiter: "Bis nächste Saison muss das ausgemerzt sein."
Dass die beiden nicht die besten Freunde werden, war früh klar. Bereits in Baku fiel Mazepin negativ mit einer ähnlichen Szene auf. "Sie müssen keine Kumpels oder Freunde werden, aber Teamkollegen", erklärte Steiner. Für den Teamchef ist die Schuldfrage bei der Aktion in Zandvoort nicht eindeutig. "Das war eine 50:50-Geschichte, denn jeder Fahrer sieht seine eigene Geschichte, ich sehe es ein wenig anders, denn es ist ein Nehmen und Geben."
Für Steiner hat Mazepin "nicht geblockt, sondern war vorne und hat versucht, seine Position zu halten." Weiter stellt er sich vor seinen viel gescholtenen Schützling: "Wenn man mit einem anderen Fahrer kämpft, gehört das auch dazu. Wenn sie das nicht selbst regeln können, werde ich es regeln." Zudem sieht der Haas-Teamchef keine Parallelen zu Baku, da Mick "genau wusste, wo die Mauer ist."
Um die restlichen neun Rennen reibungslos über die Bühne zu bekommen, muss Steiner die zwei Heißsporne in den Griff bekommen. "Mich nervt am meisten, dass die zwei kein Verständnis finden, wie man clean Rennen fährt. Sie müssen lernen, dass, wenn man nachgibt, man später auch wieder gewinnt."
Allerdings gibt er auch zu, dass derzeit "kein Einverständnis" zwischen den beiden Jung-Fahrern herrsche. "Beide sind jung und wollen erfolgreich sein." Allerdings nicht zu jedem Preis. Steiner muss zeitnah eine Regelung finden, die beide Fahrer gemeinsam Rennen fahren lässt. Denn derzeit ist Mazepin laut den Sky Experten Schumacher und Rosberg eher eine Gefahr für seinen Teamkollegen.
Weil der Vater von Nikita jedoch viel Geld in den Rennstall pumpt, will man so schnell nicht von dem Russen ablassen. Laut Schumacher der falsche Weg. "Auch wenn das Geld nötig ist, kann das nicht der Preis dafür sein, dass man sein Team gefährdet."
Höchste Zeit für Steiner zu handeln - auch wenn die Fehler in der laufenden Saison keine Punkte kosten, da Haas nie in die Punkte fährt. "Aber nächstes Jahr, wenn wir besser sind, müssen wir gut als Teamkollegen zusammenarbeiten." Aber wird es ein gemeinsames nächstes Jahr geben? Der Haas-Vertrag mit Mick ist immer noch nicht unterschrieben, laut Steiner fehlen noch "ein paar kleine Details".
Klar ist: Sollten sich ähnliche Vorfälle in der restlichen Saison wiederholen, wird sich der Teamchef entscheiden müssen: zwischen Talent und Geld.
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