Premier League: Kolumne von Toni Tomic über Tuchel, Conte, Haaland & United

Tuchel vs. Conte: Das ist es, was wir alle wollen

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Nach dem Schlusspfiff kam es zu einem Zoff zwischen Chelsea-Trainer Tuchel und Spurs-Coach Antonio Conte. Als sich beide die Hände gaben, ließen sie sich nicht los, schrien sich gegenseitig an und mussten voneinander getrennt werden.

Sky Kommentator Toni Tomic blickt in seiner Kolumne zurück auf das hitzige Londoner Derby zwischen dem FC Chelsea und Tottenham Hotspur und das Aufeinanderprallen der Trainer Thomas Tuchel und Antonio Conte. Zudem bewertet er die Leistung von Erling Haaland und die Krise bei Manchester United.

WOW! Beim London-Derby am Sonntag zwischen Chelsea und Tottenham erging es mir genau so.

Endlich wieder Funken im Getriebe. Zu harmonisch wurde sie fast schon, die Premier League in den vergangenen Jahren. Und dann dieser Clash an der Stamford Bridge, bei dem es um nichts anderes ging als sein Revier zu markieren. Tuchel in der blauen Ecke vs. Conte in der weißen Ecke.

Wie einst Ferguson vs. Wenger

Es erinnerte an die guten alten Tage zwischen Ferguson vs. Wenger. Wenger vs. Mourinho.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Thomas Tuchel ging nach dem hitzigen London-Derby und der Roten Karte, die er nach dem Zoff mit Antonio Conte, gezeigt bekam, im Sky Interview drauf ein und erklärte, warum es dazu kam.

Und Thomas Tuchel hat Recht. Es ist genau das, was wir alle wollen. Fans, Spieler, Trainer, Medien. Die Folklore, zu der wir tanzen. Also keep it rocking!

Über eine Aussage von Tuchel bin ich trotzdem gestolpert. Dass die Leistung seiner Mannschaft "brillant" gewesen sei. Im stillen Kämmerchen wird er seine Faust in der Tasche auf den Tisch hauen.

Chelsea lässt zwei Punkte liegen

War sie nämlich nicht. Zumindest nicht im defensiven Sinne. Ein Ausgleich bei 90.+6, wo drei Spurs-Spieler freistehend am Fünfmeterraum auftauchen, ist nicht akzeptabel und ärgert ihn, den Perfektionisten.

Mehr dazu

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Premier League, 2. Spieltag: Chelsea ist durch einen späten Ausgleich von Harry Kane nicht über ein 2:2 gegen die Tottenham Hotspur hinausgekommen. Nach dem Schlusspfiff kam es zu einem Zoff zwischen Tuchel und Spurs-Coach Conte.

Dass er taktisch die "Battle an der Bridge" gegen Conte gewonnen hat, steht außer Zweifel. Der Mix zwischen Vierer-und Dreierkette brillant, der Chelsea ein entscheidendes Übergewicht im Mittelfeld brachte, das Tottenham nie in den Griff bekam. Auch deshalb muss aus dieser Überlegenheit eine Schlussfolgerung gestattet sein: zu wenig daraus gemacht. Zwei Punkte liegengelassen.

Haaland braucht noch Zeit

"Wow"! Das dachte ich mir auch, als ich die Statistik des Arbeitstages von Erling Haaland im Spiel gegen Bournemouth gesehen hatte: 8 Ballkontakte, 0 Torschüsse, 2 gespielte Pässe, einer davon beim Anstoß und einer als Assist zum Tor von Ilkay Gündogan. Muss man auch erst einmal so hinbekommen.

Es ist viel geschrieben worden in den vergangenen Tagen und Wochen über Citys neue Nr. 9. Auch an dieser Stelle habe ich meine Skepsis zum Ausdruck gebracht. Und West Ham sowie Bournemouth sind beileibe kein Gradmesser für eine Beurteilung.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Pep Guardiola über Erling Haaland nach dem Sieg von Manchester City gegen Bournemouth.

Deshalb lassen wir den Jungen machen und ziehen in ein paar Wochen ein erstes Fazit. Der Hype ist groß, er braucht noch Zeit. Dieser Satz gilt exakt für den Stadtrivalen von City. Der Hype um die Krise bei United ist groß und der Klub braucht Zeit.

Manchester United ist jetzt der "noisy neighbour"

Und weil sich die Machtverhältnisse seit geraumer Zeit in Manchester verändert haben, ist Manchester United nun der "noisy neighbour" geworden.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Premier League, 2. Spieltag: Manchester United geht beim FC Brentford mit 0:4 unter.

Sir Alex Ferguson hat diesen Klub von unten nach ganz oben geführt, hat aus den Red Devils eine Weltmarke gemacht. Nun muss er mit ansehen, wie all seine Nachfolger sein Lebenswerk einreißen.

United ist keine Einheit

Spieler, die diesem Klub nicht gewachsen sind. Eine Einheit (United), die in der Kabine nicht existiert. Eine Einstellung, die dieses Klubs nicht würdig ist. Ein Trainer, der schon zu Beginn mit seiner Idee zu scheitern droht. Eine Einkaufspolitik, die desaströs ist.

Der Anblick von Manchester United löst beim Gegner schon lange keinen Angst-Faktor mehr aus.

Brighton und Brentford wurden in der vergangenen Saison Neunter. bzw. 13. Genau das ist derzeit Uniteds Realität.

Auf ganzer Linie versagt

Sie laufen Gefahr, ein Mittelklasse-Team zu werden. Dazu kommt, dass das Spieler-Recruitment auf ganzer Linie in den letzten acht bis zehn Jahren versagt hat.

Bei 1,38 Milliarden Ausgaben: Nennt mir fünf Spieler, die dieser Klub gekauft hat und die diesen Klub besser gemacht bzw. ihren eigenen Marktwert erhöht haben? Fehlanzeige!

Out of the woods

Nottingham Forest. Was für ein klangvoller Name. Als ich angefangen habe, englischen Fußball zu verfolgen, gab es zwei große Klubs: Liverpool und Nottingham Forest.

Der einzige Klub weltweit, der mehr Europapapokale der Landesmeister gewonnen hat (1979 und 1980) als nationale Meisterschaften (1978). Sie sind wieder da! Mit einem Knall!

Im ersten Heimspiel seit 23 Jahren in der obersten Spielklasse. Und ein ehemaliger Unioner hat Geschichte geschrieben.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Premier League, 2. Spieltag: Nottingham Forest hat gegen West Ham United das erste Tor in der Premier League seit 1999 gefeiert. Taiwo Awoniyi, ehemaliger Spieler von Union Berlin, erzielte den entscheidenden Treffer.

Awoniyi-Tor versetzt Fans ins Delirium

Taiwo Awoniyi und sein Siegtor gegen West Ham versetzten dieses fußballverrückte Publikum in ein Delirium.

Die Euphorie ist grenzenlos, vor allem, weil der Klub in persona des Präsidenten Evangelos Marinakis die Zeichen der Zeit erkannt hat. Die Aufstiegsmannschaft in allen Ehren, aber die „Tricky Trees" sind schon jetzt unter den Top 5 Aufsteiger-Klubs, die so viel Geld investiert haben. Über 100 Millionen Pfund und die Shopping-Tour scheint noch nicht beendet.

Ziel kann es nur sein, sich zu etablieren in der Bel Etage. Denn das Beispiel Leeds zeigt, wie schnell auch die beste Idee (unter Bielsa) zum Zitteraal im Abstiegskampf führen kann. Welcome back!

30 Jahre Premier League: Happy Birthday!

Und zu guter Letzt wünsche ich dieser fantastischen Liga alles Gute zum 30. Geburtstag !Genau am 15.8.1992 ging sie aus den Startlöchern und hat uns verzaubert.

Mit ihren Geschichten, Toren, Menschen. Mit Fans, die diese Liga einzigartig machen. Eine Energie auf die Protagonisten übertragen, die nicht messbar ist.

Ob es das beste Premier League-Spiel jemals war zwischen Liverpool und Newcastle United im April 1996. Oder Dennis Bergkamps Tor gegen Newcastle. Oder die "Invincibles" von Arsène Wenger oder Leicester City und sein Husarenstück zum Titel 2016.

Die Geschichten werden weiter geschrieben. Und Sie sind live dabei. Hier bei uns.

"Wow"

Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de