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Special Olympics besondere Helden: Fazit nach der Abschlussfeier

Das war erst der Anfang!

Sky Volontärin Lea Meinhardt berichtet für Sky Sport von den Special Olympics in Berlin.
Image: Sky Volontärin Lea Meinhardt berichtet für Sky Sport von den Special Olympics in Berlin.  © Sky

Schluss. Aus. Vorbei. Die Special Olympics sind am Sonntagabend mit Abschluss-Party und Feuerwerk feierlich zu Ende gegangen. Besondere Helden aus aller Welt machen sich auf die Heimreise. Ich nutze mein persönliches Fazit für einen Appell für mehr Inklusion.

Das war's! Die Special Olympics World Games 2023 wurden feierlich für beendet erklärt. Aber das soll es nicht gewesen sein! Über eine Woche standen Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung im Spotlight und haben ihren Sport präsentiert. Mit ihnen haben wir diskutiert über den Stand von Inklusion in unserer Gesellschaft, über Ideen für mehr Barrierefreiheit. Es fand ein interkultureller Austausch statt, basierend auf aufrichtigem Interesse, wo man sonst häufig Skepsis oder gar Abneigung vorfindet.

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Mit Feuerwerk, einem Abschlusstanz und vielen Tränen sind die Special Olympics zu Ende gegangen. 21.000 Besucher sind zum Brandenburger Tor gekommen, um gemeinsam zu feiern und eine Botschaft für mehr Inklusion zu senden.

Inklusion vorantreiben - mit Frequenz, Sorgfalt und Ernsthaftigkeit

All diese Eindrücke bewegen mich, sie 'machen etwas mit mir' - und ich wünsche mir, dass die Wahl der Vergangenheitsform lediglich meine persönliche Entscheidung war und nicht die Wirklichkeit darstellt. Das Ziel muss sein, dass auch in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung vorangetrieben wird. Mit Frequenz, Sorgfalt und Ernsthaftigkeit.

Die Weltspiele haben einmalige Geschichten erzählt und unvergessliche Momente geschenkt. Hautnah zu beobachten, wie die Prinzessinnen der rhythmischen Sportgymnastik kurz vor ihrem großen Auftritt hibbelig ihre Choreografie durchgehen oder die Jubelschreie der Kraftdreikämpfer zu hören, das alles hat mich schlicht und ergreifend glücklich gemacht. Die positive Energie der über 7.000 Athletinnen und Athleten legt sich rasch wie eine Blase aus Liebe und Freundlichkeit über alles. Die Blase über Berlin hat gezeigt, wie wichtig Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung sind, dass wir voneinander lernen können. Ich habe gelernt, zufrieden zu sein mit dem, was ich habe und was ich nicht habe.

Viel zu tun bis zu den nächsten Weltspielen 2025

Die Blase darf aber nicht den Blick dafür vernebeln, dass viel Arbeit vor uns liegt. Menschen, die sich etwas von uns 'Normalos' unterscheiden, werden weltweit häufig ausgegrenzt und diskriminiert. In den letzten Tagen ging es um Emotionen, nun geht es um Ergebnisse. Es geht um die Öffnung von Sportvereinen für Menschen mit Behinderung - nur acht Prozent von ihnen treiben Sport, so die Präsidentin von Special Olympics Deutschland, Christiane Krajewski. Es geht ebenso um barrierefreie Wege, Verkehrsmittel und Gebäude, um einen fairen Zugang zum Arbeitsmarkt oder eine individuell abgestimmte Gesundheitsversorgung. Mir ist bewusst, dass ich die Welt nicht neu erfinde, indem ich auf Defizite verweise. Aber Appelle für mehr Inklusion sind wichtig, auch wenn man sie schon zigfach gehört hat. Anders funktioniert es nicht.

2025 finden in Turin die Special Olympics World Winter Games statt. Im besten Fall gelingt es die kommenden zwei Jahre die Aufmerksamkeit auf Menschen mit Behinderung, ihre Bedürfnisse und Integration hochzuhalten. Bis beim größten inklusiven Sportevent der Welt wieder alle Augen ganz besonders hinschauen.

+++++ Alle Folgen von "Besondere Helden" gibt es hier +++++

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