Matthias Sammer über Nico Schlotterbecks Kritik und die BVB-Führung
Matthias Sammer hat die Kritik von Nico Schlotterbeck unterstützt und weniger Schönrederei bei Borussia Dortmund gefordert. "Wir müssen aufhören, die Wahrheit am Ende so zu verwischen, dass die, die die Wahrheit nennen, am Ende die Dummen sind", sagte er bei Sky Sport.
16.12.2025 | 11:42 Uhr
Der BVB-Berater kritisierte bei ''Sammer & Basile - der Hagedorn-Talk'' (ab 18:00 Uhr auf Sky Sport News) indirekt auch die Klubführung der Westfalen.
Schlotterbeck hatte nach dem dem Remis in der Champions League gegen FK Bodö/Glimt (2:2) fehlende "Winner-Mentalität" beklagt und vor allem die Einwechselspieler Karim Adeyemi und Serhou Guirassy deutlich kritisiert,
Dies sei "ganz unterschiedlich" bei den Bossen des BVB angekommen, berichtete Sammer bei ''Sammer & Basile - der Hagedorn-Talk'' (ab 18:00 Uhr auf Sky Sport News): "Aber wenn das nicht das Problem von Borussia Dortmund wäre und alle würden es sehen, dann hätten wir das Problem nicht. Es ist doch ganz einfach."
Sammer übt Kritik an der BVB-Führung
Indirekt ging Sammer auch die Klubführung an. "Es gibt in der Wahrnehmung dessen, was er tut, Menschen, die wunderbare Charaktereigenschaften haben, aber keine Führungseigenschaften. Die erschrecken natürlich im ersten Moment", sagte der 58-Jährige. Wen er damit meinte, ließ Sammer offen.
Der Europameister von 1996 glaubt, dass ein kritischerer Umgang den BVB nach vorne bringen würde. Es fehle "dem Klub ja nicht an Harmonie. Borussia Dortmund ist harmoniesüchtig. Das ist auch das, was den Klub in der Verbindung, in der Liebe mit den Menschen ausmacht", sagte Sammer. Wenn der BVB "den nächsten Schritt" gehen wolle, werde "konstruktive Kritik" den Verein aber "verbessern".
Die wichtigsten Sammer-Aussagen im Überblick
Sammer über die Kritik von Schlotterbeck:
"Aber es wahr doch die Wahrheit. Wir müssen aufhören, die Wahrheit am Ende so zu verwischen, dass die, die die Wahrheit benennen, am Ende die Dummen sind. (...) Ich fand es wunderbar, was er gesagt hat. (...) Er hat die Wahrheit benannt, und ein Leader darf das, muss das, es ist seine Aufgabe."
Sammer auf die Frage, wie Schlotterbecks Kritik in der Vereinsführung ankam:
"Ganz unterschiedlich. Aber: Wenn das nicht das Problem von Borussia Dortmund wäre und alle würden es sehen, dann hätten wir das Problem nicht. (...) Die Besten achten darauf, was gut ist, auch zu benennen, aber vor allen Dingen das, was uns noch fehlt, zu benennen. Wenn wir das schaffen, a) zu benennen, und b) auszumerzen und etwas, das nicht so gut ist, zu verbessern, dann hebst du das Niveau. Und nur das ist die Aufgabe im Leistungssport und deshalb gibt es in der Wahrnehmung dessen, was er tut, natürlich Menschen, die wunderbare Charaktereigenschaften haben, aber keine Führungseigenschaften. Die erschrecken natürlich im ersten Moment."
Sammer auf die Frage, wer in der Führungsebene ob der Schlotterbeck-Kritik erschrocken sei:
"Habe ich vergessen, habe ich total vergessen. (...) Ich komme ja immer von außen, ich berate den Klub und gucke so ein bisschen. Und ich glaube ganz einfach, wenn ich so draufschaue, fehlt es dem Klub ja nicht an Harmonie. Er ist ja harmoniesüchtig. Borussia Dortmund ist harmoniesüchtig. Das ist auch das, was den Klub in der Verbindung der Liebe zu den Menschen ausmacht. Nur: Kritik, nicht egomanisch, sondern konstruktive Kritik wird uns doch verbessern."
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de / SID
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.