Niko Kovac will mit Niklas Süle beim BVB an erfolgreiche Zeiten anknüpfen
Zusammen mit Trainer Niko Kovac hat Niklas Süle beim FC Bayern das Double gewonnen. In Dortmund wollen beide die erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen.
08.02.2025 | 12:32 Uhr
Niklas Süle will bei Borussia Dortmund zusammen mit Trainer Niko Kovac an erfolgreiche gemeinsame Zeiten anknüpfen. Bei Kovac und auch Julian Nagelsmann war der Abwehrspieler einst eine feste Größe. Schafft es Süle zurück in die Nationalmannschaft?
"Wenn er gesund ist, dann, behaupte ich, ist er ein Spieler für die WM 2026." Mit dem Satz, den Nico Kovac am Dienstag bei seiner Antritts-Pressekonferenz über Niklas Süle sagte, ließ der neue Trainer von Borussia Dortmund aufhorchen.
Kovac und Süle kennen sich bereits aus ihrer gemeinsamen erfolgreichen Zeit bei Bayern München. "Niki hatte bei mir in München einen Fixplatz. Er hat eigentlich immer gespielt", erklärte der 53-Jährige.
Süle und Kovac zusammen mit Bayern Meister
Unter dem Kroaten stand der Innenverteidiger in 51 von 54 Partien in der Startelf (94 Prozent). Seit seinem Wechsel aus Hoffenheim zum FC Bayern im Jahr 2017 hatte der 29-Jährige unter keinem anderen Trainer so viel Einsatzzeit pro Spiel wie unter Kovac (83 pro 90 Minuten).
Zudem kam er unter keinem anderen Coach seit seinem Wechsel zum FCB auf eine so gute Zweikampfquote (69 %) bzw. Luftzweikampfquote (77 %) wie unter Kovac. Auch bei Ballgewinnen (6,0 pro Spiel), abgefangenen Pässen (1,3) und Pässen ins Angriffsdrittel waren Süles Daten (Quelle: Opta) unter Kovac besser als in Dortmund unter Edin Terzic oder Nuri Sahin.
Probleme im zweiten Jahr in Dortmund
Zur Wahrheit gehört allerdings, dass Süle in München in der gemeinsamen Saison 2018/19, die mit dem Gewinn des Doubles endete, von Verletzungen verschont blieb. Das änderte sich in der darauffolgenden Spielzeit. Süle zog sich im Oktober 2019 einen Kreuzbandriss zu. Ohne den Abwehr-Hünen verloren die Bayern zwei Wochen später 1:5 in Frankfurt - und Kovac wurde entlassen.
Süle wechselte im Sommer 2022 nach Dortmund, wo er nach einer ordentlichen ersten Saison unter Terzic (29 Bundesligaspiele, zwei Tore, vier Vorlagen) immer mehr mit Verletzungen und sich selbst zu kämpfen hatte. In der Nationalmannschaft verlor er seinen Platz und verpasste die Heim-EM im vergangenen Sommer.
"Ich habe es mental nicht geschafft, die richtigen Dinge zu tun. Ich habe es selbst nicht mehr hinbekommen, mich zu motivieren", verriet Süle im vergangenen August im Interview bei Sport1. Er habe "dann ganz viele, wichtige Gespräche geführt und mir auch Hilfe geholt."
Comeback unter Sahin - aber wieder Verletzungspech
Süle stellte sich ein Team von Fachleuten zusammen, darunter auch ein Mentaltrainer. Er arbeitete hart und präsentierte sich im vergangenen Sommer topfit zum Trainingsauftakt unter Nuri Sahin.
Mit einer guten Vorbereitung erkämpfte er sich einen Stammplatz, verdrängte Neuzugang und Nationalspieler Waldemar Anton auf die Bank. 105 Ballaktionen pro Spiel und eine Passquote von 96 Prozent zeigen, welche Rolle er unter Sahin spielte.
Nach fünf Startelf-Einsätzen kehrte jedoch das Verletzungspech zurück. Im Oktober verpasste er wegen Sprunggelenksproblemen vier Spiele und kehrte zum Klassiker gegen Bayern Ende November zurück. Nur eine Woche später zog er sich einen Syndesmosebandriss zu. Seitdem hat er kein Spiel bestritten.
"Wir wollen ihn Schritt für Schritt so schnell wie möglich an die Mannschaft bringen", kündigte Kovac an.
Schafft Süle die Rückkehr in die Nationalmannschaft?
Ein fitter Süle könnte in der entscheidenden Saisonphase zu einem wichtigen Faktor werden. Wer wüsste das so gut wie Niko Kovac? Julian Nagelsmann! Der war vor Süles Wechsel nach München dessen Trainer in Hoffenheim. Auch damals war Süle eine feste Größe.
Als Nagelsmann im November 2023 die Nationalmannschaft übernahm, stand Süle bei den Niederlagen gegen die Türkei und in Österreich zum bisher letzten Mal im deutschen Kader.
Mit guten Leistungen in Dortmund könnte er sich dem Bundestrainer empfehlen und auf eine Rückkehr ins DFB-Team hoffen.
Vielleicht erfüllt sich dann auch Kovacs Ankündigung.
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