Sky Experte Dietmar Hamann spricht über Aus von Sven Mislintat beim BVB

Borussia Dortmund hat sich von Sven Mislintat getrennt. Nach den Streitigkeiten in der Führungsebene des BVB musste der Technische Direktor nun gehen. Sky Experte Dietmar Hamann äußert sich zu diesem Schritt.

Sky Experte Dietmar Hamann äußert sich zum Aus von Sven Mislintat bei Borussia Dortmund.
Image: Sky Experte Dietmar Hamann äußert sich zum Aus von Sven Mislintat bei Borussia Dortmund.  © DPA pa

Der Machtkampf in der Führungsetage von Borussia Dortmund hat ein Ende gefunden. Der BVB hat am Donnerstagnachmittag die Entlassung des Technischen Direktors Sven Mislintat bekanntgegeben.

Das Ende kam mit großem Knall. Borussia Dortmund zerschlägt den lähmenden Machtkampf in der Führungsetage - und entlässt den Technischen Direktor Sven Mislintat. Sebastian Kehls interner Rivale, der immer wieder quergeschossen haben soll, werde mit sofortiger Wirkung freigestellt, teilte der auch sportlich krisengeschüttelte Bundesligist am Donnerstag mit. Lars Ricken hat als Boss durchgegriffen.

"Dieser Schritt scheint alternativlos gewesen zu sein", blickt Sky Experte Dietmar Hamann auf die Geschehnisse beim BVB. "Es ist dringend an der Zeit, dass Eigeninteressen hinten angestellt werden und alles für den Erfolg des Vereins getan wird. Auch in der Führungsetage. Wenn die Verantwortlichen jetzt geschlossen hinter Kovac stehen, bin ich guter Dinge, dass der BVB eine bessere Rückrunde spielen wird."

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Als Technischer Direktor wird Sven Mislintat mit sofortiger Wirkung vom BVB freigestellt. Sky Reporter Jesco von Eichmann ordnet die aktuelle Situation ein, nachdem die Probleme in der Führungsetage nicht weniger wurden.

Mislintat kehrte 2024 in neuer Funktion zum BVB zurück

Mislintat (52), ehemaliger Chefscout und Leiter Profifußball beim BVB, war zum 1. Mai 2024 in neuer Funktion zurückgekehrt. Er sollte Kehl zuarbeiten, wünschte sich aber selbst mehr Einfluss auf Transfers, was zu enormen Spannungen führte. Den Vertrag mit Kehl hatten die Dortmunder zuletzt bis 2027 verlängert.

Kehl wiederum war jahrelang als Nachfolger von Vereinsboss Hans-Joachim Watzke aufgebaut worden, der Ende dieses Jahres sein Amt als Vorsitzender der Geschäftsführung abgeben wird. Bei der Vergabe der Sport-Geschäftsführung wurde Kehl dann allerdings übergangen, seit Mai vergangenen Jahres ist ihm Ricken vorgesetzt.

Transferplanung liegt nun klar bei Kehl

Für die Dortmunder soll die Trennung ein Befreiungsschlag sein, zuletzt hatte es immer wieder Unruhe und Streitereien gegeben. Die Entscheidung verkündete der Klub mit einem knappen Statement. Ricken habe Mislintat "persönlich" informiert.

Nun liegt die Transferplanung wieder klar bei Kehl. Bereits im Zuge seiner Vertragsverlängerung hatte der 44-Jährige selbst betont, es seien "klare Kompetenzen und Verantwortlichkeiten" besprochen worden. Das war der erste Versuch, die Zuständigkeiten zu ordnen.

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Die Fans nahmen auf das Führungschaos zuletzt beim Heimspiel gegen Werder Bremen (2:2) Bezug: "Den Elefanten im Raum ansprechen - die Probleme stehen nicht an der Seitenlinie", stand auf einem Großbanner der Ultras. Das war ein eindeutiger Verweis auf die "Elefantenrunde", wie der strategisch arbeitende Führungszirkel unter Aufsicht Watzkes intern genannt wird.

Kovac da, Mislintat weg: Kehrt nun Ruhe beim BVB ein?

Ricken versicherte nach dem Spiel, diese Botschaft nicht wahrgenommen zu haben. Er wich aus und rief stattdessen zu einem typischen Ruhrpott-Schulterschluss auf: "Wir müssen alle Hand in Hand intelligente und kluge Entscheidungen treffen", forderte er. Eine wegweisende hat er nun gefällt.

Sie war offensichtlich bitter nötig. Der entlassene Trainer Nuri Sahin hatte zum Abschied tief blicken lassen, er sprach von "Nebenkriegsschauplätzen" im Verein.

Ein neuer Trainer ist mittlerweile auch gefunden: Niko Kovac feiert am Wochenende sein Debüt als BVB-Coach. Die Frage, die sich nach den turbulenten Tagen und Wochen beim BVB jetzt stellt: Wird es nun endlich ruhiger?

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