F1-Weltmeister Jacques Villeneuve glaubt im WM-Kampf nicht an Oscar Piastri
Oscar Piastri hatte in den letzten Wochen Mühe, mit seinem Titelrivalen und McLaren-Teamkollegen Lando Norris mitzuhalten, weil er laut Jacques Villeneuve, dem Formel-1-Weltmeister von 1997, "bereits an seiner Grenze" war.
04.11.2025 | 12:37 Uhr
Piastri schien auf dem besten Weg zu seinem ersten Fahrertitel zu sein, als er Ende August den Grand Prix der Niederlande gewann, seinen siebten Sieg in den ersten 15 Rennen einfuhr und sich damit 34 Punkte Vorsprung vor Norris verschaffte.
Seitdem hat der 24-jährige Australier jedoch in fünf Rennen keinen Sieg mehr errungen und es nicht einmal geschafft, in den letzten vier Rennen auf das Podium zu fahren, sodass Norris mit einem souveränen Sieg beim Grand Prix von Mexiko zum ersten Mal seit April wieder die Führung in der Meisterschaft übernehmen konnte. In dem Zeitraum sammelte der Brite stolze 32 Punkte mehr als Piastri.
Vier Rennen vor Saisonende, beginnend mit dem Großen Preis von Brasilien an diesem Wochenende, ist Villeneuve unsicher, ob der Australier die Form finden wird, um seinen Rückstand von einem Punkt aufzuholen.
"Zu Beginn der Saison hatten wir keinen besonders fantastischen Lando, nicht den Lando, den wir am Ende des letzten Jahres hatten", sagte Villeneuve gegenüber Sky Sports in der Sendung The F1 Show. "Und wir sagten immer wieder: 'Oh, das liegt daran, dass Piastri sich gesteigert hat, er ist jetzt auf Landos Niveau und sogar noch schneller.' Aber war es tatsächlich Piastri, der sich gesteigert hat, oder war es Lando, der einfach nicht in Form war? Er sagte immer wieder, dass er sich mit dem Auto nicht sehr wohlfühlte. Und vielleicht hat das Piastri ein wenig selbstgefällig gemacht. Wenn man nur gegen seinen Teamkollegen kämpfen muss, geht man vielleicht nicht bis an die letzte Grenze, bis zur letzten Zehntelsekunde. Plötzlich kommen wir nach Baku und Max (Verstappen, Anm. d. Red.) gewinnt alles. Und Lando legte zu. Lando fährt schneller und besser als jemals zuvor in dieser Saison. Piastri legt nicht zu. Er war bereits an seiner Grenze. Und wenn man das tut, wenn man diese zusätzlichen zwei Zehntel geben muss, entdeckt man plötzlich Probleme an den Autos, die vorher nicht da waren."
Bei Piastri schleichen sich Fehler ein
Der komfortable Vorsprung, den Piastri zu Beginn der Saison aufgebaut hatte, basierte auf Konstanz, aber in den letzten Wochen schlichen sich Fehler in sein Fahrverhalten ein. Piastri schied sowohl im Qualifying als auch im Rennen in Aserbaidschan aus und versuchte außerdem ein Überholmanöver, das ihn und Norris in Austin aus dem Sprint warf.
Villeneuve fügte hinzu: "Wenn man innerhalb der Grenzen fährt, ist das Auto perfekt. Es ist einfach, man fährt und schont die Reifen. Und plötzlich muss man ein paar Zehntel schneller fahren. Man kann das Auto nicht mehr fahren. Alles ist falsch. Man weiß nicht warum."
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Das McLaren-Auto habe sich seiner Meinung nach nicht so sehr weiterentwickelt. "Also gibt es keinen Grund, es anders zu fahren. Die Reifen sind die gleichen, sie ändern sich nicht. Manchmal sind sie weicher, manchmal nicht. Die Strecke ist wärmer und so weiter, aber es gibt keinen so großen Unterschied. Es reicht schon, wenn dein Teamkollege ein bisschen besser wird. Und du fragst dich: 'Oh, wie schaffe ich das?' Und plötzlich fährst du verkrampft, nichts funktioniert mehr, und das war's. Das geht dir nicht mehr aus dem Kopf. Und du wirst immer langsamer und langsamer und fängst an, Setups zu erfinden, die es gar nicht gibt. Man beginnt, an seiner Fahrweise zu zweifeln. Man schaut sich die Daten an und sagt: 'Oh, mein Teamkollege ist in dieser Kurve eine Zehntelsekunde schneller, ich muss anders fahren.' Und dann geht es schief. Man muss sich daran erinnern, was man gut gemacht hat, und einfach ein bisschen besser werden", lautete die Einschätzung von Villeneuve.
Piastri über Probleme:
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