Stimmen zum Baku-GP: Red Bull "wunschlos glücklich" - Ferrari ratlos
13.06.2022 | 10:24 Uhr
Red Bull hat beim GP von Aserbaidschan mit Max Verstappen und Sergio Perez einen Doppelsieg eingefahren. Motorsportchef Helmut Marko zeigte sich deshalb anschließend "wunschlos glücklich". Bei Ferrari herrschte nach einem Doppelausfall Ratlosigkeit. Alle Sky Stimmen zum Rennen in Baku.
... zu seinem Sieg: "Man kann das niemals wiedergutmachen, was letztes Jahr passiert ist, aber heute lief es super. Wir konnten die Reifen gut managen und die Führung immer weiter ausbauen. Vielleicht hatten wir auch etwas Glück mit den Ausfällen heute, aber unser Auto war auch sehr gut. Damit war ich heute sehr glücklich."
... zur momentanen Überlegenheit des Red-Bull-Autos: "Jedes Wochenende ist anders. Man muss immer präzise sein und auf die kleinen Dinge achten. Das Blatt kann sich in jedem Rennen wenden."
... zum Rennen: "Es gab etwas Fehlkommunikation bei uns während des virtuellen Safetycars. Wir waren mit dem Boxenstopp spät dran, das war unglücklich, weil wir bis dato in Führung lagen. Es gibt einige Dinge, die wir uns anschauen müssen, aber es ist ein sehr gutes Ergebnis für das Team."
... über die Misskommunikation mit dem Team: "Ich hatte das Rennen zu Beginn unter Kontrolle, aber nach dem ersten virtuellen Safetycar gab es Misskommunikation und ich hätte in die Box kommen müssen, bin es aber nicht. Das hat Schwierigkeiten für uns verursacht. Unglücklicherweise hat es dann nicht für den Sieg gereicht."
... über die Ansage, nicht mit Teamkollege Max Verstappen zu kämpfen: "Ich denke, es war die richtige Entscheidung seitens des Teams. Max war schon weiter vorne und es ist ein gutes Ergebnis. In so einem Rennen kann alles passieren, aber wir haben heute den Doppelsieg eingefahren, ein super Resultat."
... zu seinem Rennergebnis: "Wir haben gesagt, dass wir alle Gelegenheiten nutzen müssen. Danke an alle für die harte Arbeit. Es war nicht einfach mit dem hüpfenden Auto. Ich bin sehr zufrieden mit dem dritten Platz."
... zu seinen Schmerzen durch das Rennen: "Ich habe auf die Zähne gebissen und war voller Adrenalin. Ich kann den Schmerz nicht erklären, den man hat, vor allem auf der Geraden. Am Ende betet man nur, dass es vorbei ist. Platz drei und vier ist ein super Ergebnis, das Team hat einen super Job gemacht. Wenn wir dieses Springen in den Griff bekommen, sind wir wieder im Rennen, aber ich denke, dass wir dadurch mindestens eine Sekunde verloren haben."
... zum Rennen und seinem Fahrfehler: "Die Zufriedenheit überwiegt. Ich wollte unbedingt vorbei, weil ich auf den frischen Reifen schneller war. Es war an der Zeit, Esteban Ocon zu überholen, ich habe mich da vorbeigedrückt und es war ein wenig eng, deshalb war ich mir unsicher. Dann war ich zu spät und bin geradeaus gefahren. Ohne den Dreher hätten wir ein einfacheres Rennen gehabt und hätten auf Platz fünf kommen können, aber alles in allem war es ein gutes Wochenende für uns. Ich freue mich auf die nächste Woche, wir waren lange nicht in Kanada. Das ist eine schöne Strecke."
... über die Leistungsunterschiede zwischen ihm und Teamkollege Magnussen: "Das weiß ich nicht, ich muss mir das Rennen nochmal anschauen. Ich habe im Rennen keine Informationen darüber, was um mich herum passiert. Das ganze Wochenende war schwierig, die Trainings waren nicht gut, dafür ist der 14. Platz OK. Kanada ist ein Neustart."
... auf die Frage nach seiner Leistung: "Wir wissen, dass unser Auto nicht weiterentwickelt worden ist, viele andere Autos schon, was uns nicht hilft, weil das Mittelfeld eng beieinander ist. Wir müssen schauen, ob uns eine andere Strecke mehr liegt als diese, weil Topspeed gerade nicht unsere Stärke ist. Das wird in Kanada eine Rolle spielen, deshalb müssen wir gucken, wie es dort läuft."
... über seine Leistung: "Ich freue mich sehr, es war ein gutes Wochenende. Ich bin sehr froh, diese Punkte für das Team eingefahren und die Saison endlich gestartet zu haben, denn wir hatten keinen guten Saisonstart. Dieses Wochenende ist kein Fehler passiert."
... über die Strapazen auf der Strecke: "Ich brauche heute Abend definitiv jemanden, der mich massiert, denn mein Rücken tut echt weh. Wir wussten, dass es hart wird, es ist eine herausfordernde Strecke."
... über seine Zukunft: "Ich habe mit Helmut Marko gesprochen und es wird auch noch mehr Gespräche geben, um zu sehen, was die beste Lösung für die Zukunft ist. Sergio macht einen guten Job für Red Bull und es ist ein Zeitpunkt in meiner Karriere, an dem ich mich für den nächsten Schritt bereit fühle. Jetzt müssen wir uns die Optionen für die nächsten Jahre anschauen. Wir werden sehen, was passiert, alles ist offen. Momentan habe ich nicht mehr dazu zu sagen. Es ist ein kontinuierliches Gespräch."
... über seine Leistung: "Ich bin glücklich, wieder in den Punkten zu sein. Anfangs sah es gut aus, dann hat es nicht mehr so funktioniert. Die anderen waren so schnell auf der Geraden, da konnten wir nichts ausrichten. Ich bin für mich persönlich glücklich, einen Schritt in die richtige Richtung gemacht zu haben."
... zum Rennen und den Strapazen auf der Rennstrecke: "Ich habe es teilweise genossen, aber das Auto ist auch sehr viel gesprungen. Es ist das erste Mal, dass es wirklich richtig schlimm war. Jetzt weiß ich, wie es George und Lewis geht, wenn sie sagen, dass es wirklich so schlimm ist. Wir müssen das angehen und etwas dagegen unternehmen. Es ist wirklich schmerzhaft."
... über seine Zukunft: "Es ist schwarz oder weiß. Ich habe einen Vertrag bis Ende 2023 und möchte bleiben. Ich hatte bisher mehr Probleme als Erfolge, aber ich möchte diese Situationen umkehren. Ich weiß, dass ich dazu in der Lage bin. Dieses Wochenende hat noch nicht alles funktioniert, aber ich bin motiviert und schaue nach vorne."
... auf die Frage, was man aus dem Wochenende mitnehme: "Haltbarkeit. Wir haben wieder viel gelernt. Obwohl ich es leid bin, diesen Satz zu sagen - wir müssen der Reihe nach analysieren, warum wir zu weit von der Spitze entfernt sind. Es gibt jede Menge Ansätze, aber es ist zu früh, um etwas davon der Öffentlichkeit preiszugeben."
... zur körperlichen Situation von Lewis Hamilton nach den Turbulenzen auf der Strecke: "Nicht gut. Ich glaube, dass es nicht nur muskulär ist, sondern auch in die Knochen geht. Die Fahrer haben die Köpfe zusammengesteckt, bis auf Fernando Alonso haben alle gesagt, dass dieses Hüpfen auf der Strecke ein Problem ist."
... zur Konkurrenzsituation zwischen den Mercedes-Fahrern: "Heute hat man gesehen, dass sie von der Geschwindigkeit her ähnlich sind, aber derjenige, der das bessere Qualifying hatte, bleibt vorne. Da kann man nichts machen. Wenn der Boxenstopp etwas schneller gewesen wäre, hätten wir vor Pierre Gasly rauskommen können, dann wäre Lewis Hamilton an Russell dran gewesen."
... zum Thema Budget: "Bei den großen Teams ist es so, dass wir momentan gut zehn Millionen Euro über dem Budget liegen, weil die Energiekosten gestiegen sind. Das war in unseren Budgets nicht vorgesehen, aber wir wollen dadurch auch keinen Wettbewerbsvorteil erzielen, sondern einen Kompromiss mit allen anderen. In den kommenden Wochen werden wir das mit der FIA diskutieren."
... über die Probleme bei Ferrari: "Das bereitet uns definitiv Sorgen. Wir haben schon darüber gesprochen, bevor wir nach Baku gekommen sind, dass Zuverlässigkeit ein Schlüsselfaktor ist. Wir haben im Winter einiges gepusht, um das Auto zu verbessern, jetzt zeigt uns das, dass wir immer noch keine hundertprozentige Zuverlässigkeit haben. Als Team sind wir trotzdem weiterhin fokussiert, um stärker zurückzukommen."
... zum weiteren Vorgehen: "Wir müssen verstehen und analysieren, was heute passiert ist. Nicht alle Probleme sind gleich, vielleicht gibt es eine schnellere Lösung. Wir brauchen etwas Zeit, vielleicht ist es ähnlich, wie bei den vergangenen Rennen. Ich bin aber sicher, dass die Probleme bei Carlos Sainz nicht mit den Problemen in Barcelona zusammenhängen. Man muss Geduld bewahren, dann werden wir Lösungen finden."
... über die Ausfälle bei den Ferrari-Kundenteams: "Ich denke nicht, dass das mit unseren Teilen zusammenhängt. Insgesamt ist das immer nützlich und der erste Grund, warum wir Kundenteams beliefern - wegen des technischen Feedbacks. Dann können wir mehr analysieren und wieder gute Teile liefern."
... auf die Frage nach Kommunikationsproblemen mit Sergio Perez beim Boxenstopp: "Das war alles so geplant. Der Fokus lag darauf, Max Verstappen an Leclerc vorbeizubekommen, Sergio hat die Anordnung bekommen, das Gegenteil von Leclerc zu machen. Leclerc ist in die Box gefahren, damit war die Situation geklärt. Wenn du in Führung liegst, fährst du nicht als erstes in die Box. Wir sind aber der Meinung, dass wir Ferrari auch ohne die Probleme gepackt hätten."
... zum Rennen: "Wir sind wunschlos glücklich. Die Fahrer haben sich alle benommen, Max hat in der vorletzten Runde noch versucht, uns mit seinen 'Bremsproblemen' zum Narren zu halten, und dann wollte er noch die schnellste Runde fahren. Wir hatten drei Fehler bei den Boxenstopps, was bei uns unüblich ist, aber Gott sei Dank ist es passiert, als es keinen Schaden angerichtet hat."
... zum Kampf um die schnellste Rennrunde: "Sergio hat das Richtige gemacht, als die frischen Reifen drauf waren ist er die schnellste Runde gefahren. Max war damit nicht einverstanden, aber wir haben gesagt, er muss das Auto heimbringen. Wenn du so überlegen bist, willst du nichts riskieren. Der Punkt bleibt in der Familie, also passt das so."
... zum WM-Rennen in diesem Jahr: "Als man uns schon mit 46 Punkten Rückstand abgeschrieben hat, waren noch 20 Rennen zu fahren, und ich habe gesagt, es geht noch lang. Ferrari hatte zwei technische Ausfälle und wir auch, da haben wir Gleichstand. Man sieht aber, was mit Konstanz möglich ist, wie es bei Mercedes der Fall ist. George Russell ist nicht so schnell, aber ist konstanter und deshalb in den Punkten nicht weit weg. Die Geschwindigkeit aber, die Ferrari und wir vorlegen, ist beeindruckend, wir sind weit vor den Teams im Mittelfeld. Die Regeländerungen, die das ändern sollten, haben nichts bewirkt."
... zu seinem Ausscheiden (während des Rennens): "Es ist schade, was passiert ist. Ich bin gut reingekommen, habe nach vorne aufgeschlossen und dann gab es ein Problem mit der Hydraulik. Diese Saison läuft bisher nicht in meine Richtung."
... zum Problem mit der Zuverlässigkeit der Ferrari-Autos (während des Rennens): "Das ist das Hauptziel, das weiß das Team. Wir wissen, dass wir uns in Sachen Zuverlässigkeit verbessern müssen. Ich hatte sehr viel Pech bisher. Es ist schwierig in Schwung zu kommen, wenn die Konstanz fehlt. Ich muss Runden und Rennen fahren, um Erfahrung zu sammeln. Aber wir sind ein Team, wir stehen weiterhin zusammen und bleiben positiv."
... zu seinem Ausscheiden (während des Rennens): "Wir müssen uns das anschauen, damit es nicht wieder vorkommt. Ich finde gerade nicht die richtigen Worte, um das zu beschreiben. Es ist sehr enttäuschend."
... zu den erneuten Problemen bei Ferrari (während des Rennens): "Wir hatten zu Beginn der Saison keine großen Probleme, jetzt schon ein wenig mehr. Eigentlich haben wir aber das Auto verbessert, es ist schwierig das jetzt zu verstehen. Ich habe auch nicht das ganze Bild von dem, was heute passiert ist, aber ich persönlich muss sagen, dass es schmerzt."
... zur Situation bei Ferrari: "Es ist schon frustrierend. Jetzt hat Ferrari nach so langer Zeit endlich wieder ein Auto, das funktioniert, zwei gute Fahrer - auch wenn sie mal ein paar Fehler gemacht haben - und jetzt passiert sowas. Das ist bitter. Ich hoffe, dass es nicht so bleibt, das wäre auch eine Katastrophe für die WM."
... zu den körperlichen Strapazen von Lewis Hamilton: "Ich hoffe, dass er nächste Woche fahren kann. Wenn es rein muskulär ist, ist es möglich, aber Toto Wolff sagte, dass es mehr sein könnte als das. Dass er fliegen muss, ist sicherlich nicht hilfreich. Hoffentlich wird er wieder fit."
... zum Leistungsunterschied zwischen Mick Schumacher und Teamkollege Kevin Magnussen: "Er muss sich anschauen, wieso es so ist, denn das war auffällig. Da muss er ran, denn das sah dieses Wochenende nicht gut aus. Die Abstände waren zu groß. Vielleicht war auch etwas im Auto nicht in Ordnung, aber das muss man analysieren."
... über die Aussagen von Haas-Chef Günther Steiner vor dem Rennen: "Ich finde solche Aussagen wie 'Da müssen schon größere Kaliber kommen, um das zu ändern' schade. Er täte besser daran, sich mehr anzupassen und seine Leute zu motivieren, anstatt sie öffentlich zu degradieren."
... über Daniel Ricciardo: "Er ist auf jeden Fall ein Wackelkandidat. Natürlich kann alles sehr schnell gehen, wenn er es irgendwie schaffen würde, hat er die Chance, zu bleiben, sollte die Leistung annähernd so bleiben, könnte man davon ausgehen, dass nächstes Jahr ein Sitz frei wird. Dieses Wochenende ist auf jeden Fall ein Knotenlöser, und das motiviert ihn wieder. Man verliert den Glauben an sich selbst, wenn man es überhaupt nicht mehr hinkriegt, deshalb ist es hilfreich, an so einem Wochenende auf Augenhöhe mit dem Teamkollegen zu sein und vor ihm anzukommen. Das nimmt er mit nach Kanada. Wir drücken ihm die Daumen, er ist eine Frohnatur, die man gerne in der Formel 1 hat."
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