Rückkehr nach Corona-Pause! Fragen & Antworten zum GP von Kanada
16.06.2022 | 23:04 Uhr
Die Motorsport-Königsklasse kehrt am Wochenende mit dem Großen Preis von Kanada zurück. Sky Sport liefert die wichtigsten Fragen und Antworten.
Die Formel 1 reist einmal um den halben Globus. Aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku geht es 9000 Kilometer Luftlinie nach Montreal, wo am Sonntag (20.00 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport F1) erstmals seit 2019 wieder der Große Preis von Kanada ausgetragen wird. In der Coronakrise wurde das Rennen aufgrund der harten Einreiserichtlinien zweimal abgesagt. Beim Comeback werden volle Tribünen erwartet - und wechselhafte Witterungsbedingungen.
Der Trend ist eindeutig: Red Bull. In vier der letzten fünf Rennen triumphierte Weltmeister Max Verstappen, einmal drängelte sich sein Teamkollege Sergio Perez nach ganz vorne. Die Traditionsstrecke auf der Ile Notre-Dame mit ihrem hohen Volllastanteil und eher langsamen Kurven dürfte den Stärken des RB18 entgegenkommen. Konkurrenz droht wohl nur von Ferrari - vorausgesetzt, die Italiener kriegen ihre Standfestigkeitsprobleme in den Griff. Am vergangenen Sonntag in Baku schieden erstmals seit Monza 2020 beide Fahrer der Scuderia aus. Ferrari-Hoffnungsträger Charles Leclerc wurde bereits zweimal in der noch jungen Saison von seinem Motor im Stich gelassen, in den vergangenen fünf Rennen büßte der einstige WM-Spitzenreiter 80 Punkte auf Verstappen ein. So wird es nichts mit dem ersten Fahrertitel für Maranello seit Kimi Räikkönen 2007 - obwohl Leclerc (24) kaum Fehler macht und im Qualifying mit sechs Pole Positions an bislang acht Rennwochenenden klar den Ton angibt.
Es ist anzunehmen. Zwar ist der Circuit Gilles Villeneuve nicht so uneben wie die Strecke in Baku, wo auf der 2,2 km langen Zielgeraden bei Geschwindigkeiten um 350 km/h enorme Kräfte auf die Rennwagen und damit auch auf die Fahrer wirkten. Was nicht heißt, dass das Wechselspiel aus Hüpfen und hartem Aufsetzen der Rennwagen in Kanada kein Faktor sein wird. Red Bull sieht seine Felle bereits davonschwimmen und verbreitete über Teamchef Christian Horner vorsorglich die These, die hinterherhinkende Konkurrenz versuche durch übermäßiges Jammern den Weltverband FIA zu einer Regeländerung zu bewegen. Stichwort: Sicherheitsbedenken. Ein Abschaffen des Bouncing durch Regelwerksanpassungen könnte die Karten in der WM komplett neu mischen. Als wahrscheinlich gilt ein Eingriff der FIA derzeit aber nicht.
Nach einem unfallfreien Wochenende in Baku sind die öffentlichen Diskussionen um Mick Schumacher etwas abgeflaut. Mehr als ein erster Schritt war Platz 14 in Aserbaidschan aber nicht. Haas-Teamchef Günther Steiner sorgte derweil mit seiner Wutrede gegen einige Medien für neuen Zündstoff. Wohl nur die ersten Formel-1-Punkte des 23-jährigen Schumacher dürften kurzzeitig für Ruhe sorgen. Vergleichsweise beschaulich geht es bei Sebastian Vettel und Aston Martin zu. Das Update des AMR22 aus dem Mai hat sich als richtiger Schritt erwiesen, der viermalige Weltmeister darf mittlerweile regelmäßig die Punkteränge ins Visier nehmen.