Von P15 zum Sieg? Verstappen benötigt Aufholjagd im Alonso-Stil
19.03.2023 | 17:42 Uhr
Glaubt man den Polesetter schon nach den Trainings zu kennen, wird man in der Formel 1 eines Besseren belehrt. Nur wenige dürften vor dem Qualifying in Jeddah daran gezweifelt haben, dass Max Verstappen sich die erste Startposition krallt. Es kam anders. Auf den Weltmeister wartet viel Arbeit.
Max Verstappen lieferte bis zur Mitte der zweiten Qualifying-Session eindrucksvolle Ergebnisse in Jeddah. Red Bull ließ ein ums andere Mal die Muskeln spielen. Abgesehen davon sah aber auch innerhalb des Teams nicht mal Teamkollege Sergio Perez einen Stich gegen Verstappen. Dass der zweimalige Weltmeister am Sonntag beim Großen Preis von Saudi-Arabien (ab 18 Uhr live auf Sky Sport F1 und im Liveblog auf skysport.de) seinen zweiten Saisonsieg einfahren würde, schien nur Formsache.
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Damit er am Ende auch auf dem Stadtkurs als Sieger hervorgeht, reicht nun aber wohl nicht nur die Normalform eines Verstappens. Stattdessen wartet durch den technischen Effekt richtig Arbeit auf den Red-Bull-Piloten.
Aufgrund eines Problems mit der Antriebswelle musste Verstappen seinen RB19 in der zweiten Session der Quali abstellen. Auf Platz 15 rangierend war damit am Samstag Schluss für den Niederländer. Es ist das erste Mal seit dem Russland-GP 2021, dass Verstappen Q3 nicht erreichte. Rund eineinhalb Jahre ist das her. Besonders ärgerlich für den amtierenden Champion ist, dass laut Teamchef Christian Horner schon seine erste schnelle Runde aus Q1 für Platz vier gereicht hätte. Ein Zeichen dafür, wie stark Verstappen hätte sein können.
Fans, die sich bereits nach den ersten Auftritten der Red Bulls in diesem Jahr einer langweiligen Formel-1-Saison gegenübersahen, dürften sich am Sonntag auf ein ereignisreiches Rennen freuen. Denn Verstappen ist Spezialist für Aufholjagden.
In der Vorsaison fuhr Verstappen beispielsweise in Spa von Platz 14 startend den ersten Platz ein. Damals eine echte Machtdemonstration. Ob er das aber auf dem engen Straßenkurs wiederholen kann, wird sich erst noch zeigen. Er wird auf Konkurrenten treffen, die alles daran setzen werden, ihm das Rennen zu vermasseln.
"Auf dieser Strecke ist alles möglich", sagte Verstappen nach seinem Ausfall am Sky Mikrofon über den Stadtkurs, der in der Vorsaison 58 Überholmanöver bot. "Wir haben hier schon die verrücktesten Sachen gesehen. Trotzdem lass uns realistisch bleiben. Wir haben eine gute Pace und es wird nach vorne gehen."
Einer, der es auf einem noch engeren Kurs bereits bewiesen hat, ist Fernando Alonso. Der Spanier fuhr 2008 in Singapur von P15 auf den ersten Platz. Er ist der einzige, dem es von dieser Position aus gelang. Doof nur für Verstappen, dass der Veteran etwas dagegen haben wird.
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Aber Alonso wird nicht die einzige Hürde für den 25-Jährigen auf seiner Aufholjagd sein. Nur wenige Plätze vor ihm wird ihm auch Leclerc das Leben schwer machen wollen. Der Monegasse startet aufgrund einer Strafe von P12. Auch Teamkollege Sergio Perez wird sich den Platz an der Sonne nur widerwillig abnehmen lassen. Zudem fährt Verstappen gegen eine eigene Statistik. Zwei Mal startete er in seiner F1-Karriere bisher von P15. Beide Male gab er vorzeitig auf.
"Es wird ein hartes Rennen", prophezeite Horner gegenüber Sky. "Der Start, der erste Sektor - du musst erstmal die erste Runde überleben. Wir haben ein gutes Rennauto, sind schnell auf den Geraden. Alles ist möglich."
Die aktuelle Konstellation verspricht Spannung für den Grand Prix und eine Menge Action. Möglicherweise wird ihm auch das eine oder andere Safety-Car dabei helfen, den einen oder anderen Platz gutzumachen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Verstappen durch das Feld pflügen und am Ende für Staunen sorgen würde.