Aston-Martin-Teamchef Szafnauer: Vettel kann in Top3 vorstoßen
10.02.2021 | 16:50 Uhr
In wenigen Wochen startet die neue Formel-1-Saison in Bahrain. Sebastian Vettel wird dann für sein neues Team Aston Martin an den Start gehen. Vorab hat sich Sky exklusiv mit Teamchef Otmar Szafnauer unterhalten, der unter anderem von seinem neuen Fahrer schwärmt.
... und sein Fazit zur vergangenen Saison: "Wir hatten ein sehr schnelles Auto mit dem wir großartige Höhen aber auch tiefe Täler erlebt haben. Zu den Tiefen gehört ganz klar das Pech, das uns häufiger auf Podium-Kurs ereilt hat. Da gab es den einen oder anderen Motor- oder Reifenschaden. Zu den Erfolgen gehören aber ganz klar die Doppel-Podien und Pole Positions - unter teils schwierigen Bedingungen.
... über die Faszination Aston Martin: "Aston Martin ist ein ikonischer Name in der Auto-Industrie. Für mich ist das Faszinierendste an diesem Projekt, Aston Martin zurück in die Formel 1 zu bringen. Seit 61 Jahren fehlt diese Marke in der Königsklasse des Motorsports. Es ist eine Ehre, ein neues Auto zu designen und zu entwickeln und dieses unter der Marke Aston Martin auf die Formel-1-Strecke zu bringen. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich - genauso wie die anderen 500 Menschen, die beteiligt sind - sind stolz, daran als Team mitzuwirken."
... über Vettels ersten Arbeitstag bei Aston Martin: "Es war großartig. Sebastian ist genau so, wie wir ihn erwartet haben. Er ist hoch-professionell, ein viermaliger Formel-1-Weltmeister und man kann erkennen warum. Er arbeitet unheimlich hart, hat ein großartiges Know-How und Wissen und will alles verstehen und sich ständig weiterentwickeln. Damit will er alle Aspekte weiter verbessern - das Team, das Auto, die Performance. Er will wieder Spaß in der Formel 1 haben. Und Spaß bedeutet in diesem Fall, dass er wieder wettbewerbsfähig ist und sich gut fühlt."
... über den Zeitpunkt, als man wusste, dass Sebastian Vettel der Richtige ist, um das Team zu verstärken: "Das war erst sehr spät im Entscheidungsprozess. Sergio Perez hat einen super Job bei uns gemacht. Deswegen ist die Entscheidung auch erst sehr spät am Ende der letzten Saison gefallen."
... und seine Zuversicht, dass Vettel an seine starken Zeiten in der Formel 1 anknüpfen kann: "Er hat eine unheimlich große Erfahrung in der Formel 1, ist aber gleichzeitig noch jung. Man vergisst nicht, wie man ein Formel-1-Auto schnell fahren kann. Ich glaube, er braucht das richtige Auto im richtigen Umfeld, wo jeder am gleichen Strang zieht und in eine Richtung geht. Wenn das jeder hier mit dem größtmöglichen Einsatz tut, bin ich überzeugt, dass Sebastian an seine erfolgreichen Performances anknüpfen wird."
... über die Chance, dass Vettel in der anstehenden Saison in die Top3 vorstoßen kann: "Ich glaube er hat eine große Chance, das zu erreichen. Er hat Lance (Stroll, Anm. d. Red) an seiner Seite, der ebenfalls ein sehr schneller Fahrer mit einem großen Talent ist. Ich glaube, dass beide sehr gut miteinander arbeiten werden, um das Team weiterzubringen. Die Kombination und Zusammenarbeit zwei solcher Fahrer ist wichtig, um das Team auf das Level zu bringen, das Top-Leistungen verspricht."
... über Vettels Vorliebe eines stabilen Hecks am Auto: "Nahezu jeder Fahrer mag ein Auto mit einem stabilen Heck. Deshalb arbeiten wir immer hart daran, dies den Fahrern zur Verfügung zu stellen. Ein Auto mit einem stabilen Heck und einer guten Balance ist unabdingbar, um schnell unterwegs zu sein. Wir haben das bereits vor langer Zeit erkannt und wir tun unser Bestes, um ihm das zu geben.
... über den Einfluss von Vettel bei der Entwicklung des neuen Autos: "Die FIA hat signifikante Änderungen bezüglich der Aerodynamik vorgegeben, was viel, viel Arbeit im Winter mit sich gebracht hat. Sebastian war bereits im Simulator, um uns Feedback bezüglich des Autos zu geben, aber der Großteil der Entwicklung ist im Winter unabhängig von Sebastian erfolgt.
... über die Zukunft von Nico Hülkenberg, der in der vergangenen Saison als Ersatzpilot zum Einsatz kam: "Wir sind mit Niko in Gesprächen und werden bald etwas verkünden können."