Die Mercedes-Zwickmühle
26.02.2024 | 15:46 Uhr
Nach den Testtagen steigt am kommenden Wochenende in Bahrain das erste Rennen der neuen Formel-1-Saison. Auch Mercedes will nach zwei schweren Jahren wieder oben angreifen - steht aber zugleich vor einer großen Zwickmühle.
Es war ein Paukenschlag in der Formel-1-Welt, als der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari 2025 öffentlich wurde. Für die Silberpfeile wird diese Entscheidung des siebenmaligen Weltmeisters nun zum Problem.
Denn einerseits braucht Mercedes die Expertise und jahrelange Erfahrung Hamiltons, um das Auto in diesem Jahr zu verbessern und an die Spitze zu Red Bull aufzuschließen. In den vergangenen zwei Saisons holten die Silberpfeile lediglich einen Sieg - nach acht Konstrukteurstiteln in Folge deutlich zu wenig für den Rennstall.
Andererseits darf Hamilton zu einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr in die Entwicklung integriert werden, um gewisse Forschungsgeheimnisse zu wahren. "Es gibt diesen Übergangspunkt, an dem Lewis nicht mehr zu Meetings eingeladen wird, nicht mehr versteht, was mit der Entwicklung des Autos im Simulator passiert", erklärte Sky Experte Martin Brundle im Sky Sports F1 Podcast. "Das Team wird bewusst oder unbewusst George (Russell) bevorzugen, das müssen sie", so Brundle weiter.
Auch Ralf Schumacher sieht Mercedes vor einer schweren Aufgabe. "Entscheidend wird sein, wie George Russell dann diese Aufgabe übernehmen kann - und ob er genauso gut oder sogar besser sein kann als Hamilton", so Schumacher bei Sky über die neue anstehende Führungsrolle von Russell. "Wenn nicht, dann wird es schwer."
Keine einfache Aufgabe für Teamchef Toto Wolff, der nach den Enttäuschungen der letzten beiden Jahre wieder Erfolgserlebnisse feiern möchte - aber zugleich nicht zu viele Informationen an Hamilton zu liefern, die er mit zu Ferrari nehmen könnte.
"Ich glaube, Hamilton weiß, was er will, auf der anderen Seite ist er aber auch sehr sensibel und möchte gerne auch ein bisschen hofiert werden", erklärt Schumacher. "Dementsprechend wird das eine Herausforderung für das ganze Team werden."
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