Wolff gibt bei Verstappen nicht auf
23.03.2024 | 06:29 Uhr
Max Verstappen bleibt für Mercedes der Topkandidat als Nachfolger von Lewis Hamilton. Teamchef Toto Wolff beschäftigt aber nicht nur diese Formel-1-Personalie.
Mercedes hat sein Interesse an Formel-1-Weltmeister Max Verstappen als Nachfolger von Lewis Hamilton untermauert. "Max Verstappen ist immer ein Thema und wird immer ein Thema bleiben", betonte Teamchef Toto Wolff bei Sky vor der Qualifikation zum Grand Prix von Australien am Samstag in Melbourne. Der Mercedes-Boss könne aber nur "schwer beurteilen wie die Stimmung" und "was der letzte Stand" bei Red Bull sei.
Momentan scheint eine Anstellung des Niederländers jedoch unrealistisch. Verstappen erklärte im Rahmen des Australien-GP: "Mit dem bestehenden Vertrag ist es meine Absicht, bis zum Ende hier zu bleiben", sagte der Niederländer am Rande des Großen Preises von Australien: "Ich habe mich bei Red Bull immer wohl gefühlt, weil es für mich wie eine zweite Familie ist, das ist gut."
Mercedes verliert nach dieser Saison Hamilton (39) an Ferrari und sucht Ersatz. Topkandidat ist Verstappen (26), der allerdings bei Red Bull noch einen Vertrag bis Ende 2028 besitzt. Der Wirbel im Team nach Anschuldigungen einer Mitarbeiterin gegen Teamchef Christian Horner wegen angeblich unangemessenem Verhalten könnte aber Raum für einen vorzeitigen Abschied des dreimaligen Weltmeisters eröffnen. "Zuerst müssen wir unser Auto schneller machen", formulierte Wolff den Anspruch an seinen eigenen Rennstall.
Die Frau des Österreichers, Susie Wolff, geht wiederum juristisch gegen den Motorsport-Weltverband FIA vor. Die Chefin der weiblichen Formel-1-Nachwuchsserie hat Anfang des Monats Strafanzeige bei französischen Gerichten gestellt wegen der Aussagen der FIA über sie vom vergangenen Dezember. Ihr wurde damals Geheimnisverrat vorgeworfen. Nur zwei Tage nach der Veröffentlichung der Ermittlungen stellte die FIA diese aber wieder ein.
"Die Susie ist eine starke Frau und lässt sich nichts gefallen", äußerte Toto Wolff im Fahrerlager von Melbourne. "Sie hat sich extrem benachteiligt gefühlt, dass aus dem Nichts so eine Anschuldigung kam." Mit ihrem Gang vors Gericht wolle seine Frau mehrere Punkte klären: "Wie konnte das passieren? Wer war involviert? Warum gab es so ein ungerechtes Vorgehen?"
Hintergrund war der Bericht eines Fachportals über einen angeblichen Interessenkonflikt bei Toto Wolff und seiner Frau, über den sich angeblich andere Formel-1-Funktionäre bei FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem beschwerten. Demnach sollen einem Formel-1-Teamchef von einem Mitarbeiter des Formel-1-Rechteinhabers vertrauliche Informationen zugespielt worden sein.
Toto Wolff mahnte Transparenz an. "Wenn man versucht, Dinge unter den Teppich zu kehren, wird alles nur größer", sagte er.