Ralf Schumacher glaubt an Verbleib von Max Verstappen bei Red Bull
Für den Sky Sport F1-Experten hat der Rausschmiss von Teamchef Christian Horner auch auf die Verstappen-Seite weitreichende Folgen.
23.07.2025 | 13:14 Uhr
Schumacher nennt zudem weitere Argumente, warum er nun von einer weiteren Zusammenarbeit zwischen dem Niederländer und den Österreichern ausgeht.
Der Vertrag von Max Verstappen bei Red Bull ist zwar noch bis 2028, dennoch reißen die Gerüchte um einen Wechsel zu Mercedes zur kommenden Saison nicht ab. Ralf Schumacher ist nun allerdings der Meinung, dass Red Bull die eigenen Aktien auf einen Verbleib des 27-Jährigen mit der Entlassung von Christian Horner und der Auswahl des Nachfolgers verbessert hat.
"Red Bull hat einen extrem guten Schachzug gemacht. Oliver Mintzlaff und Mark Mateschitz haben Laurent Mekies in diese Position als neuen Teamchef von Red Bull gehievt. Das hat mit dem Team etwas gemacht, in kürzester Zeit sind nun Laune und Herangehensweise ganz andere", meinte der Sky Sport F1-Experte im Sky Sport F1-Podcast Backstage Boxengasse.
Verstappen hat Red Bull viel zu verdanken
Schumacher begründete seine Sichtweise: "Man darf nicht vergessen, Max Verstappen war in seiner Karriere noch nie in einem anderen Team, hat Red Bull alles zu verdanken. Dass er sich die Entscheidung über seine Zukunft alles andere als leicht macht - und vielleicht gar nicht unbedingt weg will, wenn bei Red Bull alles passt - ist auch klar."
Der 50-Jährige weiter: "Das wenig funktionierende Auto, die internen Probleme und die schlechte Laune im Team haben überhaupt erst dazu geführt, dass Verstappen über einen Wechsel nachdenkt. Aber jetzt mit Mekies ist es tatsächlich wieder alles sehr offen. So eine Entwicklung kann sehr schnell gehen. Dieser Wohlfühlfaktor ist wichtig und Red Bull steht komplett hinter ihm. Verstappen lässt sich das noch offen."
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Verstappen und Mekies kennen sich
Mekies war bis 2014 Chefingenieur beim damaligen Team Toro Rosso (heute Racing Bulls). Verstappen wurde 2014 ins Juniorprogramm von Red Bull aufgenommen und absolvierte noch im selben Jahr im Alter von nur 17 Jahren sein erstes Freies F1-Training in Suzuka im Toro Rosso. "Mekies ist ein unglaublicher Typ. Verstappen und er kennen sich schon von der Pike auf, da herrscht eine ganz andere Basis, man vertraut sich. Mekies wird ein richtiger Networker im Team sein, der wird das Team wieder zusammenführen. Alle werden wieder an einem Strang ziehen und Vollgas geben", ist sich Schumacher sicher.
Dieses Teamgefüge war in den letzten Jahren der Horner-Ära bei Red Bull aus den Fugen geraten. "Die Situation war verzwickt. Es sind auch viele falsche Entscheidungen getroffen worden. Sonst wäre Verstappen auch gar nicht in die Lage gekommen, in der er so über seine Zukunft nachdenkt. Das kann Christian Horner sich dann schon auf seinen Zettel schreiben, weil er die Geschicke des Teams alleine geleitet hat", machte der Sky Sport F1-Experte klar.
Weitere Faktoren sprechen für Verstappen-Verbleib
Neben dem Teamchef-Wechsel sprechen aber auch noch weitere Faktoren für einen Verstappen-Verbleib. Der neue Motor von Red Bull mit Unterstützung von Ford soll im Vergleich zum Mercedes-Motor gar nicht so schlecht dastehen. Durch das komplett neue Regelwerk ab 2026 ist zudem völlig unklar, wie das Leistungsniveau der Autos im Grid letztendlich aussehen wird. Zudem darf Verstappens Renningenieur Gianpiero Lambiase das Team kurz nach seiner Beförderung nicht verlassen.
"Ich glaube im Moment tatsächlich - und in der Vorwoche sah es noch ganz anders aus - dass Verstappen bei Red Bull bleibt. Verstappen vergisst seine Wurzeln nicht, die Familie ist ihm sehr wichtig. Und Red Bull ist seine Familie im Sport. Seine Heimat. Bei einem so großen Konzern wie Mercedes gibt es auch immer viele unterschiedliche Interessen. Als Fahrer dann zu fühlen, dass die so hinter einem stehen, dieses Gefühl hat er wohl nur bei Red Bull.
Die Verstappen-Seite will natürlich aber nun erst mal abwarten, wie Mekies seine neue Aufgabe angeht und ob er neue Leute, die nicht unter Horner arbeiten wollten, von anderen Rennställen jetzt erfolgreich für die neue Ära bei Red Bull abwerben kann. Schumacher: "Wenn jetzt diese emotionale Komponente weg ist und die Komponenten der Chance sowie des Umbruchs da sind, dann ist das auch für einen Fahrer wie Verstappen ein super Projekt, wo man auch gerne dabei sein möchte."
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