Flavio Briatore baut Druck auf Alpine-Pilot Franco Colapinto auf

Der Argentinier steht nach zwei enttäuschenden Auftritten unter Beobachtung. Kann er in Barcelona das Ruder rumreißen?

Von Peer Kuni,

Alpine-Teamchef Flavio Briatore ist mit den ersten Auftritten von Franco Colapinto überhaupt nicht zufrieden und sagt das auch genau so im Interview.

Teamchef Briatore nimmt wie gewohnt kein Blatt vor den Mund. Der 75-Jährige will Leistung sehen - und zwar schnell.

Klar, scharf und direkt - so kennt man Flavio Briatore!

Der Alpine-Teamchef hat sich im Rahmen des Großen Preis von Spanien mit deutlichen Worten zu den bisherigen Leistungen von Franco Colapinto geäußert. Der 23-Jährige hatte nach nur sechs Rennen den unglücklichen Jack Doohan ersetzt und saß sowohl in Imola als auch in Monaco im A525. Dabei hinterließ Colapinto keinen guten Eindruck, fiel von der Performance deutlich im Vergleich zu Teamkollege Pierre Gasly ab. In FP1 und FP2 von Barcelona war Colapinto jeweils der Langsamste.

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Briatore zählt Colapinto an

"Beim ersten Rennwochenende hatte er gleich mal den Crash. Wenn ich jetzt sagen würde, dass ich happy wäre, wäre das eine Lüge. Ich bin ganz und gar nicht happy. Jetzt müssen wir mal sehen, wie sich die Saison für ihn entwickelt", erklärte Briatore exklusiv gegenüber Sky. Der Italiener hatte nach dem Miami-Wochenende die Position des Teamchefs von Oliver Oakes übernommen. Zuvor fungierte der "Playboy" als Chefberater der Franzosen.

Nächster Einschlag! Diesmal erwischt es Colapinto | In-Race Video

"Wir müssen natürlich auch erkennen, Franco ist sehr jung und hat viel Druck aus allen Richtungen, nicht nur aus Argentinien. Jetzt hat er sich so allmählich reingefunden, ist in Monaco gefahren. Er war in der Fabrik und im Simulator. Das ist jetzt das erste richtige Rennen, wo wir sehen werden, was er leisten kann. Franco ist stark genug. In diesem Job musst du in der Lage sein, dein Selbstvertrauen möglichst schnell zurückzugewinnen. Ich hoffe also, dass er das schnell hinkriegt und in die Spur kommt", fügte Briatore noch hinzu.

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Nach dem Formel-1-Training in Barcelona wurde Flavio Briatore auf der Pressekonferenz zu einer möglichen Verpflichtung von Mick Schumacher gefragt. Darauf reagiert der Alpine-Teamchef ausweichend.

Auf der Pressekonferenz wurde Briatore dann zu einer möglichen Verpflichtung von Mick Schumacher gefragt. Seine Antwort: "Mich Schumacher? Ich weiß nicht, was sie da wissen wollen. Das ist jetzt nicht die richtige Frage. Nächste Frage. Ich möchte nicht darüber reden."

Rosberg & Schumacher werden deutlich

Sky F1-Experte Nico Rosberg schloss ein erneutes Alpine-Beben - wie nach den Trennungen von Oakes und Doohan - nicht aus. "Colapinto ist bei Flavio aktuell auf der falschen Seite und da willst du nicht sein. Flavio lässt seine Nummer-Zwei-Fahrer so was von links liegen. Er interessiert sich null für die. Mit seinen Nummer-Eins-Fahrern geht er dagegen wie mit einem Hündchen um. Das ist schon sehr extrem mit Flavio", meinte der F1-Weltmeister von 2016 und betonte: "Mental ist das eine ultragroße Herausforderung."

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Ralf Schumacher erklärte die Situation aus der Perspektive von Briatore. "2025 ist für Flavio und Alpine ein Übergangsjahr. Für 2026 möchte er das bestmögliche Team zusammenstellen, auch bei den Fahrern. Jetzt gibt er den Piloten die Rennen, um sich zu beweisen und dann wird er entscheiden. Das ist natürlich für einen Fahrer brutal. Wenn du das mit Lando Norris machst, dann fährt der auch nur noch rückwärts im Kreis. Das kann nicht jeder vertragen. Das ist schon eine harte Schule. Das ist nicht witzig für einen jungen Mann", so der Sky F1-Experte.

ZUM DURCHKLICKEN: Die Verträge der F1-Stars

Der vierfache Weltmeister Max Verstappen bleibt noch bis 2028 bei Red Bull.
Yuki Tsunoda wurde befördert und fährt die Saison an der Seite von Verstappen.
Lando Norris und McLaren haben den Vertrag bis mindestens 2026 verlängert.
Oscar Piastri hat seinen ursprünglich bis 2026 laufenden Vertrag bei McLaren kurz vor Saisonstart 2025 um mehrere Jahre verlängert.
Charles Leclerc hat bei Ferrari bis mindestens 2026 verlängert.
Rekordweltmeister Lewis Hamilton fährt nach zwölf Jahren bei Mercedes ab 2025 für die Scuderia und hat bei den Roten einen Vertrag über mehrere Jahre unterschrieben.
Der Vertrag von George Russell bei Mercedes wurde bis Ende 2026 verlängert.
Auch Andrea Kimi Antonelli ist bei Mercedes bis 2026 Stammpilot.
Routinier Fernando Alonso hat bei Aston Martin eine Vertragsverlängerung bis 2026 unterschrieben.
Lance Stroll wird mindestens bis 2026 für Aston Martin an den Start gehen.
Pierre Gasly hat im Sommer 2025 seinen Vertrag bei Alpine verlängert und fährt nun bis mindestens 2028 für den französischen Rennstall.
Franco Colapinto hat Jack Doohan nach nur sechs Rennen bei Alpine ersetzt. Alpine verlängerte seinen Vertrag für die Saison 2026.
Esteban Ocon hat Alpine 2024 verlassen. Bei seinem neuen Arbeitgeber Haas hat er einen Vertrag über mehrere Jahre unterzeichne
Auch der zweite Pilot bei Haas ist neu: Youngster Oliver Bearman hat einen Vertrag über mehrere Jahre bei den US-Amerikanern unterzeichnet.
Liam Lawson fährt nach seiner Ausbootung bei Red Bull wieder für die Racings Bulls.
Rookie Isack Hadjar bekleidet dort das zweite Cockpit Racing Bulls.
Alexander Albon hat im Mai 2024 einen neuen mehrjährigen Vertrag bis mindestens 2026 bei Williams unterschrieben.
Carlos Sainz ist nach vier Jahren bei Ferrari zu Williams weitergezogen und hat dort einen Vertrag bis 2026 unterzeichnet.
Nico Hülkenberg ist aktuell der einzige deutsche Pilot in der Formel 1. Zur Saison 2025 wechselte er von Haas zu Sauber.
Dort heißt sein Teamkollege Gabriel Bortoleto. Der Brasilianer steigt als amtierender F2-Champion in die Motorsport-Königsklasse auf.
Valtteri Bottas fährt ab 2026 für das Cadillac Formula 1 Team.
Sergio Perez fährt ab 2026 für das Cadillac Formula 1 Team.

Briatore will mit Alpine gewinnen

Briatore selbst äußerte sich mit Blick auf die kommende Saison bereits optimistisch und richtig angriffslustig. "2026 können wir Rennen gewinnen, ich garantiere es. Und 2027 wollen wir Titel-Anwärter sein", kündigte der Alpine-Teamchef gegenüber der französischen Tageszeitung Le Monde vorlaut an. In dieser Saison stehen bislang nach acht Grands Prix nur mickrige sieben Punkte durch Gasly zu Buche, Alpine belegt damit lediglich Rang neun in der Konstrukteurs-WM.

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"Ab nächstem Jahr gibt es keine Ausreden mehr: Wir müssen konkurrenzfähig sein. Das schulden wir Renault. Wir sind in diesem Sport, um zu gewinnen, und wenn 2026 die neue Rennwagen-Generation kommt, dann sind jene Teams im Vorteil, welche die Regeln am besten auslegen", wurde Briatore deutlich und fügte noch hinzu: "Die einfachste Abkürzung zum Sieg wäre es, wenn wir Max Verstappen unter Vertrag nehmen würden. Aber das können wir nicht. Wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben."

Das ist neben Gasly eben Colapinto als zweiter Pilot. Zumindest aktuell.

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