Keine Chance für Mick: Zwischen diesen zwei Fahrern schwankt AlphaTauri
10.09.2022 | 14:00 Uhr
Noch immer sind nicht alle Cockpits für die F1-Saison 2023 vergeben. Bei AlphaTauri wartet man die Entscheidung der FIA ab, um sich für einen von zwei Kandidaten zu entscheiden.
Denn Pierre Gasly hat zwar für das kommende Jahr noch einen Vertrag bei den Italienern, ist aber ein heißer Kandidat für die Nachfolge von Fernando Alonso bei Alpine. Dafür müsste AlphaTauri den Franzosen allerdings freigeben. Das würde das Schwesterteam wohl auch unter bestimmten Voraussetzungen tun, allerdings nicht um jeden Preis.
"Ich habe da zwei Herzen in meiner Brust. Das erste schlägt für das Team und für das Team wäre es wesentlich besser, wenn Pierre Gasly bei uns bleibt. Warum? Er ist erfahren, er ist schnell und er holt viele Punkte für die Konstrukteurs-WM", machte AlphaTauri-Teamchef Franz Tost am Sky Mikrofon deutlich, welche Wertschätzung Gasly im Team genießt.
Der 26-Jährige ist ein Red-Bull-Junior und fährt seit 2017 in der Formel 1 für AlphaTauri sowie den Vorgängerrennstall Toro Rosso. Zwischenzeitlich war er 2019 auch für Red Bull aktiv, konnte dort allerdings an der Seite von Max Verstappen nicht überzeugen. Nach seiner Rückkehr ins kleine Schwesterteam gewann Gasly unter anderem 2020 in Monza völlig überraschend sein erstes F1-Rennen.
AlphaTauri würde Gasly keine Steine in den Weg legen und ihn zu Alpine ziehen lassen, wenn sie einen guten Ersatz für den Franzosen bekommen würden. Der Wunschkandidat heißt dabei Colton Herta. Der 22-Jährige ist seit 2018 in der IndyCar-Serie unterwegs und landete dort sowohl 2020 als auch 2021 in den Top-Fünf. Herta absolvierte bereits mehrere Tests in einem Formel-1-Auto für McLaren - und konnte dabei offensichtlich mehr als überzeugen.
"Das zweite Herz schlägt für die Ausbildung eines Fahrers, der nicht aus einer europäischen Serie kommt. Das heißt, er ist weder Formel 2 noch Formel 3 in Europa gefahren, sondern kommt aus Amerika. Mit so einem Fahrer habe ich noch nie zusammengearbeitet. Das würde mich reizen, weil es dabei sehr viele Unsicherheiten gibt und das sind genau die Dinge, die mich persönlich immer herausfordern", sagte Tost.
Das Problem: Um einen Sitz in der Formel 1 zu bekommen, muss ein Pilot die Superlizenz haben. Dafür sind 40 Punkte in einem Zeitraum über drei Jahre nötig. Herta hat diese Punkte nicht und wird sie auch im laufenden Jahr nicht mehr einfahren können. 40 Punkte erhält unter anderem der Dritte der Formel 2 oder der Champion der IndyCar-Serie. Mit dem Reglement soll unter anderem verhindert werden, dass Team Paydriver in die F1 holen.
Um Herta ins AlphaTauri-Cockpit zu setzen, müsste die FIA also eine Ausnahmeregelung aussprechen oder das Reglement - zum Beispiel durch die Anhebung der Punkte der IndyCar-Serie beschließen. Red Bull, Williams und McLaren haben sich dafür ausgesprochen, damit Herta den Weg in die F1 gehen kann. Mercedes, Ferrari, Alfa Romeo und Haas sind dagegen. "Jetzt werden wir mal sehen, wie die FIA entscheidet, das können sowieso nicht wir entscheiden", so Tost.
Andere Fahrer wie Mick Schumacher, die noch ohne Cockpit für 2023, sind bei AlphaTauri hingegen kein Thema. Und solange keine Entscheidungen bei den Personalien Gasly und Herta - und entsprechend die Cockpit-Besetzung bei Alpine und AlphaTauri - fallen, wird sich das Fahrerkarussell in der Formel 1 sehr wahrscheinlich auch nicht weiterdrehen. Auch bei Haas, Alfa Romeo und Williams ist jeweils noch ein Cockpit offen.
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