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Formel 1: Fragen & Antworten zu den Regelbruch-Vorwürfen gegen Red Bull

Vorwürfe gegen Red Bull: Fünf Fragen, fünf Antworten

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Dr. Helmut Marko nach dem 1. Freien Training in Singapur zum Thema Budgetdeckelung.

Red Bull kann beim Singapur-GP (am Sonntag, ab 12.30 Uhr LIVE & EXKLUSIV bei Sky) mit Max Verstappen den zweiten WM-Titel in Folge einfahren. Doch die Österreicher müssen sich im Stadtstaat mit Regelbruch-Vorwürfen auseinandersetzen. Skysport.de klärt über den aktuellen Stand der Dinge auf.

Was ist passiert?

Laut einem vom Fachmagazin Auto, Motor und Sport am Freitag veröffentlichten Bericht sollen zwei Teams in der vergangenen Saison die vorgeschriebene Kostengrenze der Formel 1 überschritten haben. Welche Teams das sind, ist offiziell nicht bekannt. Allerdings ist im Fahrerlager klar, dass es sich dabei um Red Bull sowie Aston Martin handelt.

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Die Ausgabengrenze lag in der Vorsaison bei 148,6 Millionen US-Dollar. Mit dem Stopp der Kostenexplosion möchte die F1 gleiche Voraussetzungen für die Teams schaffen und somit das Leistungsniveau näher zusammenbringen. Während ein Team (Aston Martin) die Kostenobergrenze leicht überschritten haben soll, soll das andere Team (Red Bull) deutlich über dieser gelegen haben.

Wie reagiert Red Bull?

Motorsportchef Dr. Helmut Marko nahm am Sky Mikrofon Stellung zu den Vorwürfen. "Das ist ein laufendes Verfahren, da gibt es laufende Diskussionen, wo gewisse Punkte klargestellt werden. Wir machen uns da momentan aber keine großen Sorgen", erklärte der 79-jährige Österreicher.

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Laut Marko liege kein Regelbruch vor. "Es sind Punkte aufgelistet, die gar nicht ins Budget gehören", so der Red-Bull-Mann. Momentan laufe eine Diskussion "über Positionen, wer wo arbeitet. Wir haben ja verschiedenste Firmen. Wir haben Red Bull Advanced Technology, wir haben Red Bull Technology, Red Bull Powertrains. Und das muss man alles ganz klar trennen."

Doch dabei beließ es Marko nicht. Der Motorsportchef wittert eine Kampagne der Konkurrenz. "Es ist schon erstaunlich, dass so etwas an die Öffentlichkeit gerät. Das ist rufschädigend", so Marko, der zudem klar machte: "Wenn die Fakten geklärt sind, können wir darüber reden." Red Bull sieht also keinen Fehler auf Kostenseite und ist sich sicher, nichts falsch gemacht zu haben.

Wie reagiert die Konkurrenz?

Mercedes hingegen ist sich sicher, dass beim WM-Kontrahenten ein Regelbruch vorliegt. "Wir sind alle gründlich geprüft worden und soweit ich weiß, gibt es ein Team mit einem geringeren Verstoß (Aston Martin; Anm. d. Red.) - eher ein Verfahrensfehler - und ein Team, das liegt massiv über der Grenze (Red Bull; Anm. d. Red.). Das wird noch weiter untersucht und ist ein offenes Geheimnis im Paddock", erklärte Teamchef Toto Wolff gegenüber Sky.

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Mercedes-Teamchef Toto Wolff zur Budgetgrenze.

Sollten sich die Vorwürfe gegen Red Bull tatsächlich bestätigen, sieht Wolff massive WM-Auswirkungen, die nicht regelkonform entstanden waren: "Das Entscheidende ist: Wenn du 2021 drüber warst, dann warst du 2022 natürlich auch drüber und hast einen Vorteil für 2023. Und dann ist etwas homologiert worden, was im kommenden Jahr zum Einsatz kommt. Das ist eine Kaskade, die wirklich alle drei WM-Wertungen beeinflussen kann."

Welche Strafen stehen im Raum?

Das Überschreiten der Kostengrenze ist zwar ein Regelbruch, allerdings stehen dafür keine klar definierten Strafenkatalog niedergeschrieben. Überschreitungen von bis zu fünf Millionen Dollar gelten laut Reglement als "kleinere Regelverletzung" und könnten möglicherweise nur mit einer Geldstrafe geahndet werden. Bei schwereren Vergehen sind laut Auto, Motor und Sport härtere Strafen bis hin zu einem nachträglichen Punktabzug denkbar.

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Ein solcher Punktabzug könnte für Red Bull allerdings fatale Folgen haben. Denn Max Verstappen hatte sich 2021 die WM-Krone mit lediglich acht Punkten Vorsprung vor Lewis Hamilton gesichert. Mercedes-Teamchef Wolff fordert daher eine genaue Überprüfung der Angelegenheit - und auch ein konsequentes Handeln.

"Da gibt es eine ganz solide Regelung, die die FIA da festgelegt hat. Man bekommt ein Zertifikat ausgestellt, wenn alles in Ordnung ist und wenn nicht, geht das in eine Prüfungskommission mit unabhängigen Richtern. Diese können dann entscheiden, welche Strafen da erteilt werden", erzählte der 50-jährige Österreicher.

Wann fällt eine Entscheidung?

In Singapur wird definitiv noch keine Entscheidung fallen. Allerdings soll die FIA wohl in der kommenden Woche bereits ihre Ergebnisse der Überprüfung öffentlich machen. "Die FIA schließt derzeit die Bewertung der von allen Formel-1-Teams eingereichten Finanzdaten für 2021 ab", sagte ein FIA-Sprecher am Rande des Singapur-GP.

Angebliche Verstöße gegen die Finanzvorschriften würden "gegebenenfalls gemäß dem in den Vorschriften festgelegten formellen Verfahren behandelt", hieß es weiter. Heißt: Erst im Laufe der kommenden Woche steht offiziell fest, welche Teams - und in welcher Höhe diese - möglicherweise gegen die Regeln verstoßen haben. Erst dann kann über ein Strafmaß gesprochen werden. Mit einer schnellen Entscheidung ist daher nicht zu rechnen.

Mehr zum Autor Peer Kuni mit SID & dpa

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