Verstappen rastet aus! Rookie torpediert den Red-Bull-Plan
08.11.2021 | 02:05 Uhr
Nach den starken Vorstellungen in den freien Trainings ging Red Bull als klarer Favorit in das Qualifying zum Großen Preis von Mexiko. Hinterher war die Enttäuschung groß im Lager von Max Verstappen - ausgerechnet ein Rookie vom Tochterteam AlphaTauri zog den Zorn des WM-Spitzenreiters auf sich.
Red Bull war in der Höhenluft in Mexiko-Stadt stärker eingeschätzt worden und hatte die Erwartungen im Training auch bestätigt. Die Mercedes-Herausforderer setzen auf einen etwas größeren Turbolader im Honda-Motor und besitzen auf dem Papier einen Vorteil gegenüber dem Rivalen. Von diesem war im entscheidenden Q3 nichts mehr zu sehen und so kassierte Max Verstappen mit Startplatz drei einen unerwarteten Dämpfer im Kampf um den WM-Titel (das Rennen am Sonntag ab 18:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport F1).
"Es sieht so aus, als wäre uns die Balance etwas abhanden gekommen", erklärte der WM-Führende den kleinen Einbruch von Red Bull. Stattdessen stellte überraschend Valtteri Bottas seinen Mercedes auf die Pole Position, Zweiter wurde Verstappens WM-Rivale Lewis Hamilton. (Hier geht's zur Startaufstellung)
"Es ist nicht toll, aber immer noch besser als Zweiter zu starten", meinte der Niederländer mit Blick auf die sauberere Rennlinie auf P3 und kündigte einen "großen Kampf" an. Dennoch war ihm der Frust über die enttäuschende Performance noch deutlich anzumerken. Was war passiert?
Das Mercedes-Duo legte in Q3 mit schnellen Runden vor. Der Konter verpuffte, da Verstappens mexikanischer Teamkollege Sergio Perez auf den Japaner Yuki Tsunoda (AlphaTauri) auflief, von der Strecke abkam und keinen Windschatten mehr spenden konnte. "Damit war meine Runde natürlich zerstört", sagte Verstappen, der kurz vom Gas gehen musste und damit keine Chance mehr auf die Bestzeit hatte. Auf der Strecke wurde der 24-Jährige noch deutlicher.
"So ein dummer Idiot", funkte er wutentbrannt nach dem Vorfall. Gemeint war natürlich Rookie Tsunoda, für den es zu allem Überfluss um nichts mehr ging, da er wegen eines Motoren-Wechsels ohnehin vom Ende des Feldes starten muss. "Ich denke seine Mission war es, seinem Teamkollegen (Pierre Gasly, Anm.d.Red.) Windschatten zu spenden und dann ist er von der Strecke abgekommen. Sie haben Max dann abgelenkt, weil er nicht wusste, was da vorne los ist", erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei Sky.
"Es war eine Kettenreaktion, man wollte es von Red-Bull-Seite glaube ich zu perfekt machen", bewertete Sky Experte Timo Glock die Situation und weiter: "Die Strategie war sehr clever, Tsunoda mit den weichen Reifen ins Q3 zu bringen. So konnte man ihn als Windschatten-Spender für Gasly nutzen, um ihn wiederum so weit wie möglich vorne zu platzieren als weitere Schachfigur für das Rennen. Das hätte funktionieren können, aber am Ende haben sie sich selbst im Weg gestanden."
Auf Seiten von Mercedes war die Überraschung über die erste Startreihe riesig - auch bei den Piloten selbst. Lewis Hamilton konnte sich den plötzlichen Aufschwung nicht wirklich erklären. "Red Bull war mal sechs Zehntel vorne und dann vier Zehntel. Was auch immer passiert ist: Ab dem Qualifying hatten wir die bessere Pace. Ich bin genauso überrascht wie jeder andere", sagte der Brite.
Etwas Licht ins Dunkel brachte Mercedes-Teamchef Toto Wolff: "Durch die Sessions ist das Auto plötzlich immer mehr zusammen gewesen, Vorderachse und Hinterachse, und nicht nur entweder zu kalt auf der Vorderachse oder zu heiß hinten, sondern das Auto war zusammen", erläuterte der Österreicher bei Sky und geriet ins Schwärmen: "Dieser Sport hört niemals auf, mich zu faszinieren. Die Dinge können sich von einer Session auf die andere ändern, weil man plötzlich das Potenzial des Autos entfesselt."
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