Auch in der aktuellen Formel-1-Saison ist die Corona-Pandemie weiterhin deutlich zu spüren. Die ersten vier Grands Prix fanden vor leeren Tribünen statt, erst in Monaco kehrte eine reduzierte Anzahl an Fans an die Strecke zurück. Doch nun hofft ein Grand Prix auf ein wahres Fan-Fest - mit über 100.000 Zuschauern pro Tag.
Vom 3. bis zum 5. September gastiert der Formel-1-Zirkus in Zandvoort/Niederlande. Eigentlich hätten Lewis Hamilton, Max Verstappen, Sebastian Vettel und Co. bereits im vergangenen Jahr die Rückkehr auf den historischen Kurs feiern sollen.
Doch die Corona-Pandemie machte den Plänen der Veranstalter einen Strich durch die Rechnung. Das erste Rennen seit 1985 wurde abgesagt und auf dieses Jahr verschoben. Die Geduld könnte sich nun aber gleich doppelt auszahlen. Nach 36 Jahren kehrt nicht nur die Formel 1 an den niederländischen Küstenort zurück, sondern womöglich auch eine ganze Schar an Fans!
Lammers im Hinblick auf volle Tribünen optimistisch
So verbreitet Grand-Prix-Direktor Jan Lammers gegenüber motorsport.com Optimismus, dass bis zu 105.000 Zuschauern pro Tag empfangen werden könnten. Heißt: volle Tribünen in Zandvoort. "Die Aussichten sind einfach mega", wird 64-Jährige in der niederländischen Ausgabe der Seite zitiert.
Grund für den Optimismus sind die von Ministerpräsident Mark Rutte am vergangenen Freitag verkündeten Öffnungen und die damit einhergehende Beendigung des Lockdowns in den Niederlanden. Am 1. September könnte sogar die Abstandsregel von 1,5 Metern fallen.
Volle Tribünen: Nur ohne Abstandsregeln
Dies wäre die Grundvoraussetzung für einen Grand Prix mit vollen Tribünen. Lammers blickt aber zuversichtlich auf die Entwicklung in seinem Heimatland und geht davon aus, dass diese anhält und in den kommenden Wochen weiter positiv verläuft.
"Es geht sehr schnell in eine positive Richtung. Jeder weiß, wie er mit dem Virus umgehen muss. Und dann hat man die Leute, die schon Corona hatten, und die, die schon geimpft sind. Wenn man das zusammennimmt, hat man bereits eine gewisse Anzahl, die sicher sind."
Stand Anfang Juli könnte entscheidend sein
Es gibt allerdings auch einen kleinen Haken beim optimistischen Blick in die Zukunft. Denn wie jeder Grand Prix braucht natürlich auch jener in Zandvoort eine gewisse Vorlauf- und Planungszeit. In diesem Fall gehe man von zwei Monaten aus, weshalb bis Anfang Juli absehbar sein muss, wie die Aussichten für das Rennen stehen. "Das ist mehr oder weniger unsere Deadline, um alle temporären Tribünen und so aufzubauen", sagt Lammers. "Aber es gibt natürlich etwas Flexibilität dabei."
Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Pandemie in den Niederlanden in den kommenden Wochen entwickelt. Nicht nur die Fans dürften dabei auf einen positiven Verlauf hoffen, sondern besonders auch Verstappen, der bei seinem ersten Heim-GP in diesem Fall auf lautstarke Unterstützung seiner Landsleute hoffen darf - und das ausgerechnet in der Saison, in dem der aktuelle WM-Führende (zum WM-Stand) beste Chancen auf den Titel hat.