Formel 1 News: Nach drei F1-Rennen kristallisieren sich drei Erkenntnisse heraus

Vettel, Mercedes & Red Bull: Drei Rennen, drei Erkenntnisse

Das erste Triple der Formel-1-Saison ist beendet. Nach den beiden Rennen in Österreich und dem GP von Ungarn lassen sich drei Erkenntnisse ziehen.

Lewis Hamilton hat den Großen Preis von Ungarn erneut dominiert und hat einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg eingefahren. Mit Platz sechs hat sich Ferraris Sebastian Vettel verbessert, dennoch kann man im italienischen Fahrerlager nicht zufrieden sein. Max Verstappen hingegen hat nach einem Crash vor dem Rennen noch die Kurve bekommen und konnte sich zwischen den beiden Mercedes-Fahrern einordnen.

Nach drei ereignisreichen Renn-Wochen pausiert der Formel-1-Zirkus für zwei Wochen, bevor ab 31. Juli in Silverstone (Großbritannien) wieder gestartet wird. Zum Rennkalender.

Drei Wochen, die drei Erkenntnisse gebracht haben: Mercedes und Lewis Hamilton fahren in einer eigenen Liga, Ferrari ist in der neuen Realität angekommen und Red Bull zurück in der Spur.

1. Mercedes & Hamilton fahren "in komplett anderen Liga"

Mercedes-Chef Toto Wolff hatte bereits vor dem Rennen selbstbewusst am Sky Mikro prognostiziert, dass man sich "nur selbst gefährlich werden könne". Mit Startplatz eins (Hamilton) und zwei (Bottas) schienen die Voraussetzungen perfekt. Während der Brite einsam seine Runden fuhr und am Ende sogar Sebastian Vettel (Platz sechs) überrundete, verpatzte Valtteri Bottas seinen Start und legte beinahe einen Frühstart hin. Dies kostete ihn viele Plätze, die er sich mühsam zurückholen musste. Mit Platz drei gelang am Ende dennoch ein versöhnlicher Abschluss - auch wenn der Finne sich mehr erhofft hatte.

Formel 1: Rennkalender 2020
Formel 1: Rennkalender 2020

Die Termine und Rennen der F1-Saison 2020.

Dass Hamilton mit diesem Sieg den achten am Hungaroring einfuhr und damit auch den Rekord von Michael Schumacher einstellte, wurde beinahe zur Nebensache. Nur Schumacher war es zuvor gelungen, achtmal auf demselben Kurs (Magny-Cours in Frankreich) zu siegen.

Mercedes zeigt, wie es laufen kann: Perfekte Strategie, schnelle Autos und zwei starke Fahrer, die sich maximal selbst gefährlich werden können. Nach dem Rennen bringt es der sechsfache Weltmeister auf den Punkt: "Ich habe fast mein eigenes Rennen fahren können. Aber ohne dieses Team und dieses Auto hätte ich es nicht geschafft. In den letzten beiden Rennen war alles fantastisch, auf den Punkt."

Mehr dazu

2. Ferrari in neuer Realität angekommen

Auf den Punkt ist bei Ferrari derzeit wenig. Trotz Platz sechs von Sebastian Vettel, ist man bei Ferrari in der neuen, bitteren Realität angekommen: aus eigener Kraft kann vorne nicht mitgefahren werden. Die Überrundung von Hamilton hat gezeigt, dass "so viel mehr nicht drinnen war, vielleicht kann man noch über einen fünften Platz diskutieren," so Vettel selbstkritisch. Zudem hätte sich Vettel am Ende mit den Reifen äußerst schwer getan. "Die waren ziemlich fertig."

An der Mercedes-Dominanz kann Ferrari trotz Platz sechs von Vettel nicht einmal kratzen. Teamkollege Charles Leclerc kam lediglich auf Rang elf ins Ziel und musste ohne Punkte abreisen. Abschließend fand der viermalige Weltmeister treffende Worte zu den ersten drei Rennen und der Leistung von Mercedes: "Dass Mercedes in einer anderen Klasse fährt, das ist auch nicht erst seit heute bekannt."

3. Red Bull findet zurück in die Spur

Für Red Bull, die in dieser Saison Mercedes gefährlich werden wollten, schien das Wochenende bereits nach dem Qualifying gelaufen: Beim Rennen in Ungarn ging der Rennstall nur von den Startplätzen sieben (Verstappen) und 13 (Albon) an den Start. Zuvor hatte sich der Niederländer in der Einführungsrunde verbremst und war in die Mauer gekracht. Die Techniker schafften es jedoch, die Spurstange in wenigen Minuten zu reparieren und den Niederländer perfekt ins Rennen zu schicken.

Noch mehr F1! Der ''Pitlane''-Channel im Livestream
Noch mehr F1! Der ''Pitlane''-Channel im Livestream

Du willst mehr Eindrücke aus der Boxengasse? Dann bist du mit unserem "Pitlane"-Channel im Livestream noch näher dran. Jedes Rennwochenende hier auf skysport.de!

Red-Bull-Chef Horner: "Die Mechaniker haben tatsächlich den Tag für Max gerettet. 20 Sekunden, bevor es losging, waren sie fertig." Nach seinem Crash schien das Rennen schon gelaufen. "Ich dachte, das wäre es gewesen, aber dann hat alles funktioniert. Am Ende auf Platz zwei zu liegen, fühlt sich wie ein Sieg an," freute sich Verstappen nach dem Rennen. Aber auch er wusste, bei wem er sich bedanken muss. "Ein riesiges Dankeschön an die Mechaniker, die das Auto repariert haben."

Beim ersten Rennen in Spielberg schied der 22-Jährige aufgrund eines technischen Defekts noch aus, beim GP der Steiermark fuhr er auf den dritten Platz. Beim heutige Rennen kletterte er noch einen Platz auf dem Podest nach oben.

So steht es in der Teamwertung der Formel 1 nach drei Rennen.
Image: So steht es in der Teamwertung der Formel 1 nach drei Rennen.  © Sky

Zudem zeigte auch Teamkollege Alexander Albon eine starke Aufholjagd und fuhr von Startplatz 13 auf Rang fünf - Sebastian Vettel überholte er noch in den letzten Runden. Nach Rang 13 in Spielberg und Rang vier beim Steiermark-GP ein zweites gutes Ergebnis. Rennstall-Chef Horner honorierte die Performance von Albon: "Die Pace war gut und er hat viele Autos überholt. Wir sind sehr zufrieden mit seiner Leistung." Diskussionen um die Personalie Albon haben sich nun erledigt.

Red Bull hat nach einem verkorkst wirkenden Wochenende zurück in die Spur gefunden, sich mit Platz zwei und fünf stark positioniert sowie gezeigt, dass man das einzige Team ist, das annähernd mit den Silberpfeilen mithalten kann.

Vor dem Silverstone-Doppelpack in zwei Wochen werden alle Teams die ersten drei Wochen intensiv analysieren und sich bestmöglich auf die anstehenden Aufgaben vorbereiten. Danach wird sich zeigen, ob Ferrari sich verbessern und und Red Bull Mercedes gefährlich(er) werden kann.

Mehr zur Autorin Elisabeth Lastovka