Trotz Platz sieben in der abgelaufenen Saison setzt man sich beim 1.FC Köln mit Blick auf die kommende Saison bescheidene Ziele. Sky Sport blickt auf die Situation bei den Domstädtern.
"Wir sind nicht so arrogant, dass wir sagen, wir erwarten, dass die kommende Spielzeit genauso gut wird wie diese", erklärte Steffen Baumgart mehrfach vor Ende einer extrem erfolgreichen Saison, die für den 1.FC Köln und seinen Trainer auf Rang sieben und der damit verbundenen Teilnahme an der Europa Conference League endete.
Erst wolle man wieder die 40-Punkte-Marke knacken, um den Klassenerhalt in der Tasche zu haben, dann werde man erneut schauen, welcher Bonus noch möglich sei. Eine Bescheidenheit, die sich in der Domstadt nicht vermeiden lässt. Denn bei aller Euphorie der Fans muss Sportchef Christian Keller 20 Prozent des Etats der Mannschaft einsparen.
Özcan weg, Skhiri könnte folgen
Der Verkauf von Urgestein Salih Özcan zu Borussia Dortmund trägt bereits dazu bei, weitere Einsparungen sollen folgen.
So könnte mit Ellyes Skhiri ein weiterer Leistungsträger den 1.FC Köln verlassen und weiteres, wichtiges Geld in die Kasse bringen. Eine Ablöse zwischen zehn bis 15 Millionen ist im Gespräch. Interessenten gibt es reichlich, doch ist auch die Frage: Was möchte der Spieler? Bereits im vergangenen Sommer gab es Wechselgedanken, doch Baumgart konnte den Tunesier zum Bleiben überreden. Nun folgt das nächste Kapitel von zukunftsführenden Gesprächen mit dem Sechser, der sich in den kommenden Wochen entscheiden möchte.
Andersson darf gehen - Neuer Stürmer soll unabhängig davon kommen
Auch die Wege von Stürmer Sebastian Andersson und dem FC könnten sich in diesem Sommer trennen. Zwar glaubt man am Geißbockheim weiterhin, dass der Schwede an seine Leistungen zu Zeiten als Spieler von Union Berlin anknüpfen kann, dennoch möchte man im Sturm nachlegen, um den Konkurrenzkampf zu beleben.
Modeste-Verlängerung eine Perspektive für den Herbst
Dort soll Stürmer Anthony Modeste auch in der kommenden Saison für Torgefahr sorgen. Zwar können Keller und Co dem 20-Tore-Mann aktuell kein Angebot zu einer Vertragsverlängerung vorlegen, das könnte aber im Herbst nach weiterer Stabilisierung der finanziellen Lage schon wieder anders aussehen. Darüber hinaus soll der 1.FC Köln laut Sky-Informationen einen weiteren Vorstoß bei BVB-Stürmer Steffen Tigges planen, den Baumgart bereits im vergangenen Sommer holen wollte.
Weitere Zugänge mit Entwicklungspotential möglich
Und wo möchte der 1.FC Köln noch nachjustieren? Mit Linton Maina von Hannover 96 wurde bereits ablösefrei ein Mann für die offensive Außenbahn geholt, Luca Kilian für zwei Millionen Euro fest von Mainz 05 verpflichtet, doch die Kölner suchen weitere Verstärkungen auf der Linksverteidigerposition, um Kapitän Jonas Hector zu entlasten, im Defensiven Mittelfeld als Ersatz für Öczan, einen weiteren Außenspieler und bei passenden Fähigkeiten (s.o) einen weiteren, bulligen Stürmer.
Das große Problem dabei: Die finanzielle Situation. Diese ist laut Keller weiterhin "alles andere als gut". Das bedeutet: Steffen Baumgart wird auch in Zukunft Spieler, die noch nicht fertig mit ihrer Entwicklung sind, besser machen und das volle Potential erst aus ihnen herauskitzeln müssen. Das ist der Weg, den der 1.FC Köln in der abgelaufenen Spielzeit gegangen ist und das ist auch der Weg, den der Verein in naher Zukunft gehen muss.
Trotz möglicher, weiterer Einnahmen befindet sich der Klub also weiterhin auf Sparkurs und hat mit Trainer Steffen Baumgart und Sportchef Christian Keller genau die richtigen Leute an Board, um diese schwierige Situation dennoch mit maximalem, sportlichen Erfolg zu meistern.