"Für Lea spielen": Corona erwischt Schüller vor Spanien-Kracher

Popp als Schüller-Ersatz? DFB-Frauen spielen gegen Spanien "für Lea"

Image: Alexandra Popp könnte die mit Corona infizierte Lea Schüller gegen Spanien ersetzen.

Vor dem zweiten EM-Spiel gegen Spanien schlägt Corona bei den DFB-Frauen zu. Lea Schüller wurde positiv getestet.

Jetzt erst recht: Vom Corona-Paukenschlag um Lea Schüller vor dem EM-Kracher gegen Spanien wollen sich die deutschen Fußballerinnen nicht aus der Bahn werfen lassen. "Für uns heißt das in erster Linie, dass wir als Team noch näher zusammenstehen und für Lea spielen", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem heißen Tanz ums Viertelfinale am Dienstag (21.00 Uhr/ARD und DAZN).

Lea Schüller ist vor dem zweiten EM-Gruppenspiel der deutschen Fußballerinnen gegen Spanien am Dienstag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Mitspielerin Sara Doorsoun und die Bundestrainerin äußern sich dazu.

Die schlechte Nachricht vom Ausfall der Torjägerin nach einem positiven Testergebnis dämpfte am Montag jedoch die Vorfreude. Die Angreiferin von Bayern München zeigte nur leichte Symptome, im Hilton-Teamhotel in London-Brentford wurde die 24-Jährige umgehend isoliert.

Der EM-Kader der DFB-Frauen

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Tor: Merle Frohms (ab 1.Juli VfL Wolfsburg)
Tor: Almuth Schult ( ab 1. Juli Angel City FC)
Tor: Ann-Kathrin Berger (FC Chelsea)
Abwehr: Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt)
Abwehr: Giulia Gwinn (FC Bayern München)
Abwehr: Kathrin Hendrich (VfL Wolfsburg)
Abwehr: Marina Hegering (ab 1. Juli VfL Wolfsburg):
Abwehr: Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt)
Abwehr: Felicitas Rauch (VfL Wolfsburg)
Mittelfeld: Sara Däbritz (ab 1. Juli Olympique Lyon )
Mittelfeld: Sydney Lohmann (FC Bayern München)
Mittelfeld: Lina Magull (FC Bayern München)
Mittelfeld: Lena Oberdorf (VfL Wolfsburg)
Mittelfeld/Sturm: Alexandra Popp (VfL Wolfsburg)
Mittelfeld/Sturm: Jule Brand (ab 1. Juli VfL Wolfsburg )
Mittelfeld/Sturm: Nicole Anyomi (Eintracht Frankfurt)
Mittelfeld/Sturm: Klara Bühl (FC Bayern München)
Mittelfeld/Sturm: Linda Dallmann (FC Bayern München)
Mittelfeld/Sturm: Svenja Huth (VfL Wolfsburg)
Mittelfeld/Sturm:Tabea Waßmuth (VfL Wolfsburg)
Mittelfeld/Sturm: Lena Lattwein (VfL Wolfsburg)
Sturm: Laura Freigang (Eintracht Frankfurt)
Sturm: Lea Schüller (FC Bayern München)

Schüller selbst gab sich trotz der Diagnose optimistisch. "Zwei Jahre lang habe ich es geschafft, es nicht zu bekommen (...) und einfach nur gehofft, es nicht während oder kurz vor der EM zu kriegen", schrieb sie bei Instagram: "Jetzt werde ich versuchen, die Mannschaft so gut es geht vom Zimmer aus zu unterstützen und bald dann auch wieder auf dem Platz."

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Voss-Tecklenburg kritisiert UEFA

Über eine Rückkehr in das Turnier werde "je nach Verlauf entsprechend den medizinischen Vorgaben und in enger Rücksprache mit der UEFA" entschieden, erklärte der DFB, ein Freitesten ist nach fünf Tagen und Symptomfreiheit möglich. Die Bundestrainerin platzierte am Abend noch ihre Kritik an der Europäischen Fußball-Union, die eine Kaderaufstockung auf 26 Spielerinnen wie bei der anstehenden Männer-WM verweigert hatte: "Das entspricht nicht meinem Fairplay-Gedanken."

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Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg übt Kritik an der Europäischen Fußball-Union (UEFA), die vor dem Turnier eine allgemeine Kaderaufstockung auf 26 Spielerinnen wie bei der anstehenden Männer-WM verweigert hatte.

Beim Abschlusstraining waren außer Schüller alle 22 Spielerinnen dabei, doch die Ungewissheit auch über mögliche weitere Infektionen im Kader bleibt - zudem ist der Ausfall sportlich schmerzhaft für den Rekordeuropameister. Auch Klubkollege Thomas Müller schickte via Twitter Genesungswünsche nach London: "Hoffentlich schüllert es ganz schnell wieder bei der EM."

Die Bundesliga-Torschützenkönigin hatte beim 4:0 (1:0)-Traumstart gegen Dänemark nicht nur getroffen, sondern mit ihrem vorbildlichen Laufeinsatz auch das starke deutsche Pressing gelenkt. Und genau das braucht das DFB-Team auch gegen die gefürchtete Passmaschine aus Spanien.

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Popp könnte für Schüller in Startelf rutschen

Womöglich darf nun Kapitänin Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) von Beginn an ran, nach Knieverletzung und Corona-Infektion in der Vorbereitung war die 115-malige Nationalspielerin zunächst weiter als Edeljoker eingeplant. Auch Laura Freigang (Eintracht Frankfurt) wäre eine Option.

Die Ausgangslage ist rechnerisch glänzend: Mit einem zweiten Dreier wäre im Optimalfall sogar der Gruppensieg vorzeitig perfekt. Denn bleibt Finnland am Dienstag (18.00 Uhr) gegen Dänemark ohne Punkt, wäre der DFB-Auswahl Platz eins schon vor dem Abschluss gegen die Finninnen am Samstag (21.00 Uhr) sicher.

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Dann dürften die Deutschen ihr Viertelfinale erneut im Brentford Community Stadium bestreiten. Womöglich ginge das DFB-Team auch dem hoch gehandelten Gastgeber England aus Gruppe A aus dem Weg, der wie andere EM-Teilnehmer auch schon von Corona geplagt wurde.

Magull wohl rechtzeitig fit - Lohmann wird wohl fehlen

Voss-Tecklenburg hatte vor dem zweiten EM-Spiel das Trainingspensum reduziert und zwei freie Nachmittage spendiert. Lina Magull ist nach leichten Oberschenkelproblemen rechtzeitig fit, Sydney Lohmann (Knie) muss wohl pausieren.

Gegen die mit Barca-Stars gespickte und eingespielte Seleccion dürfte Schwerstarbeit auf die deutsche Defensive zukommen. "Wir wollen das, was wir an Mentalität, Power und Zweikampfhärte gegen Dänemark eingebracht haben, weiterhin zeigen", sagte die Bundestrainerin.

Die Stars bei der Frauen-EM 2022

Ada Hegerberg (Norwegen/Olympique Lyon): Nach fünf Jahren Abstinenz wegen Unstimmigkeiten mit dem Verband hat sich die Weltfußballerin von 2018 dieses Jahr zurückgemeldet. Bei ihrem Comeback für Norwegen erzielte sie gleich einen Hattrick.
Vivianne Miedema (Niederlande/FC Arsenal): Die 25-Jährige ist für ihren Torriecher und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor bekannt. Sie gilt als eine der besten Angreiferinnen der Welt und ist seit 2019 Rekord-Torschützin der Niederlande.
Magdalena Eriksson (Schweden, FC Chelsea): Als Kapitänin hat sie die Blues in den letzten drei Saisons jeweils zur Meisterschaft geführt und sorgt in der Abwehr dafür, dass ihr Team möglichst wenige Gegentore kassiert.
Caroline Graham Hansen (Norwegen/FC Barcelona): Eine der besten Flügelspielerin der Welt sticht immer wieder mit ihrem herausragenden Dribbling hervor. 2019 wechselte sie von Wolfsburg nach Barcelona und etablierte sich sofort als Schlüsselspielerin.
Pernille Harder (Dänemark/FC Chelsea): Die Vize-Europameisterin wurde bereits zweimal zu Europas Fußballerin des Jahres gekürt. Die Ablösesumme von 350.000 Euro für ihren Wechsel von Wolfsburg zu Chelsea galt 2019 als Rekord.
Maria "Mapi" Leon (Spanien/FC Barcelona): Die Verteidigerin setzt gerne mal die Grätsche ein und hat auch ansonsten eine eher robuste Spielweise. Neben dem Fußballplatz lässt sie ihrer Kreativität beim Tätowieren freien Lauf.
Kosovare Asllani (Schweden/Real Madrid): Seit Jahren eine der Schlüsselspielerinnen und Torschützin wichtiger Tore für die Skandinavierinnen. Ihren bis zum 30. Juni laufenden Vertrag bei Real Madrid verlängerte sie nicht.
Wendie Renard (Frankreich/Olympique Lyon): Die CL-Rekordspielerin gilt seit Jahren als eine der besten Verteidigerinnen der Welt. Gerade erst hat sie ihren achten (!) CL-Titel mit Lyon gewonnen, ein Erfolg mit der Nationalmannschaft steht noch aus.
Beth Mead (England/FC Arsenal): Sowohl für ihren Klub als auch für die Nationalmannschaft war Mead in dieser Saison in absoluter Topform und schoss für England letzten Oktober sogar einen Hattrick innerhalb von nur 14 (!) Minuten.

Gleich zwei Schlüsselspielerinnen fehlen auch den international so gefeierten Spanierinnen, die zum Auftakt 4:1 (2:1) gegen Außenseiter Finnland gewannen. Vor dem Kreuzbandriss-Drama um Weltfußballerin Alexia Putellas kurz vor EURO-Beginn war schon die erfahrene Rekordknipserin Jennifer Hermoso ausgefallen.

Die voraussichtliche deutsche Mannschaftsaufstellung:

Frohms - Gwinn, Hendrich, Hegering, Rauch - Magull (Dallmann), Oberdorf, Däbritz - Huth, Popp, Bühl. - Trainerin: Voss-Tecklenburg.

SID

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