Die Bundesliga ist zurück: Für die Klubs an der Tabellenspitze heißt es jetzt: Sieg um Sieg einfahren. Sky Sport zeigt drei Top-Prioritäten, die jeder Meisterschafts- und Königsklassen-Aspirant noch optimieren muss.
Die Klubs der Tabellenspitze der Bundesliga (Rang eins bis sechs) hatten in der Winterpause Zeit, sich für die verbleibenden 18 Ligapartien dieser Saison 2023/24 bestmöglich vorzubereiten. Für alle gilt gleichermaßen: So viele Punkte wie möglich einfahren, um am Ende der Spielzeit das klubinterne Saisonziel zu erreichen.
Platz 6: Eintracht Frankfurt
Neuzugänge: Mit Sasa Kalajdzic und Donny van de Beek hat Sportvorstand Markus Krösche die wichtigsten Verpflichtungen schon vor dem ersten Spieltag nach der Winterpause eingetütet. Ein weiterer Stürmer (Arnaud Kalimuendo) und ein Verteidiger (Aurele Amenda) sollen noch kommen.
Konstanz: Wie furios die Eintracht unter Dino Toppmöller spielen kann, hat sie beim 5:1-Sieg über die Bayern gezeigt. Wie schlecht und ideenlos sie sein kann, hat sie beim Pokalaus gegen Saarbrücken gezeigt. Beides Extreme, aber beides spiegelt Frankfurt in dieser Hinrunde wieder. Wenn Toppmöller die Ausschläge nach unten begrenzen kann, ist Frankfurt auf einem guten Weg Richtung Europa.
Afrika-Cup: Omar Marmoush, Fares Chaibi, Ellyes Skhiri: Gleich drei Leistungsträger sind beim Afrika Cup. Vor allem Skhiri wird schwer zu kompensieren sein. Der Tunesier hat sich nach seinem Wechsel aus Köln in Rekordzeit zum Taktgeber im Mittelfeld entwickelt.
Platz 5: Borussia Dortmund
Transfers: Die beiden Transfers von Ian Maatsen und Jadon Sancho sollen noch vor dem Jahresauftakt gegen Darmstadt eingetütet sein. Damit hätte Sportchef Sebastian Kehl die beiden Problem-Positionen neu besetzt. Beide Spieler haben jedoch nicht an der Vorbereitung teilgenommen. Vor allem bei Sancho stellt sich die Frage nach dem Fitnesszustand.
Trainer: Edin Terzic steht nach der Sieglos-Serie unter Druck und bekam mit Nuri Sahin und Sven Bender zwei Co-Trainer, die sofort präsent und aktiv sind. Zuletzt gab es auch innerhalb der Mannschaft kritische Stimmen gegenüber dem Coach. Terzic braucht Siege, um auch eine möglich aufkommende Diskussion um Schattentrainer Sahin zu vermeiden.
Taktik: Spielte der BVB zuletzt vor allem in einer 4-2-3-1-Formation, würde die Sancho-Verpflichtung neue Möglichkeiten eröffnen. Nach Sky Informationen denkt Terzic an ein System mit einer Doppelspitze. Mit Sancho und Erling Haaland holte der Coach vor drei Jahren den DFB-Pokal. Vielleicht findet der BVB mit Sancho und Niclas Füllkrug in die Erfolgsspur zurück?
Platz 4: RB Leipzig
Kaderbreite: Leipzigs Offensive ist auf Kante genäht. Die Abgänge von Emil Forsberg und Timo Werner wurden bislang mit Neuzugang Eljif Elmas aufgefangen. Die Qualität ist weiter hoch, das Personal auf Königsklassen-Niveau. Aber: Reicht die Quantität für die gesamte Rückrunde? RB beobachtet nach Informationen von Sky den Markt.
ZUM DURCHKLICKEN: Alle fixen Wintertransfers der Bundesligisten
Punkte: RB spielte eine zufriedenstellende Hinrunde. Insbesondere nach dem großen Umbruch im Sommer ist Rang vier eine gute Platzierung. Klar ist aber auch: Leipzig verschenkte unnötig Punkte.
Platz 3: VfB Stuttgart
Asien- und Afrika-Cup: Silas, Woo-yeong Jeong, Hiroki Ito und allen voran Serhou Guirassy: Sie alle sind im Einsatz. In der Hinrunde hat der VfB gezeigt, dass er Leistungsträger punktuell ersetzen kann. Aber wie ist es, wenn alle gleichzeitig weg sind? Der Kader wurde im Sommer deutlich verstärkt - jetzt kommt der Härtetest.
Höhenflug vermeiden: In der Hinrunde hat der Fastabsteiger aus der letzten Saison Erstaunliches geleistet. Wenn der VfB da weiter macht, spricht wenig für einen Einbruch. Aber Achtung: Sebastian Hoeneß muss seine Spieler auf Spannung halten.
Finanzfalle: Viele Spieler haben sich in dieser Saison extrem weiterentwickelt und wecken Begehrlichkeiten. Zum einen werden größere Klubs auf VfB-Spieler aufmerksam. Zum anderen möchte der Verein die Verträge von den Leistungsträgern verlängern. Über allem schwebt noch die Möglichkeit der Champions League. Die Stuttgarter müssen genau entscheiden, wie sie mit ihren Stützen weitermachen, ohne in eine Finanzfalle zu tappen.
Platz 2: FC Bayern München
Kader: Der Bayern-Kader ist auf der letzten Rille unterwegs. Mit Minjae Kim und Noussair Mazraoui fehlen bis Februar zwei weitere Stammkräfte. Sportdirektor Christoph Freund muss dringend die Fehler ausmerzen, die im Sommer begangen wurden. Zwei Abwehrspieler - einer für die Innenverteidigung, einer für die rechte Seite (Kandidat: Nordi Mukiele) - sollen kommen. Je eher, desto besser. Den Deal mit Innenverteidiger Dier hat der FC Bayern am Donnerstag offiziell gemacht. Trainer Thomas Tuchel will, dass der Kader spätestens bis zum Portugal-Trainingslager (14. bis 18. Januar) komplett ist.
Einstellung: Mit Platz zwei in der Bundesliga geben sich die Münchner nicht zufrieden. Die erste Saisonhälfte wird intern dennoch als ordentlich bewertet - gerade vor dem Hintergrund, dass Tuchel personell oft improvisieren musste. Das peinliche Pokal-Debakel in Saarbrücken oder auch die heftige 1:5-Klatsche bei Frankfurt haben aber auch gezeigt: Es fehlt hin und wieder an Konstanz, Einstellung, Bereitschaft und Geschlossenheit.
Teamgeist: Vor einem Jahr kamen die Münchner alles andere als Bayern-like aus der Winterpause. Damit so eine chaotische FC-Hollywood-Rückrunde nicht wieder passiert und die Stars im Kampf um das Double zusammenhalten, muss der Mannschaftsgeist gestärkt werden. Gerade das Kurz-Trainingslager in Faro soll als Teambuilding-Maßnahme dienen, bei dem man sich einschwören will: auf die Jagd auf Bayer Leverkusen und auf die Mission Wembley!
Platz 1: Bayer Leverkusen
Boniface-Pech: Tabellenführer Leverkusen hatte im Grunde genommen keine Baustelle, bis Torjäger Victor Boniface sich schwer verletzte. Stürmer Patrik Schick ist wieder fit und hat zuletzt geknipst, aber der Tscheche ist eben auch verletzungsanfällig. Leverkusen guckt sich nun noch einmal in der Offensive um.
Afrika-Cup: Leverkusen muss (Boniface wegen seiner Verletzung ausgenommen) drei Spieler abstellen: Die gesetzten Verteidiger Edmond Tapsoba und Odilon Kossounou sowie Amine Adli. Es wird sich zeigen, wie stabil die Ersatzkräfte Piero Hincapie und Josip Stanisic in der Defensive agieren.
Entscheidender Januar: Ansonsten hat der Kader schlichtweg keine Problemstellen, das hat die Hinrunde eindrücklich gezeigt. Der Januar kann jetzt womöglich entscheidend werden. Wie kommt die Werkself aus der Winterpause? Mit dem Fehlen von Boniface, Tapsoba und Co. wird sich nun zeigen, ob auch die Kadernummern zwölf bis 15 bereit sind, für Bayer am obersten Limit zu spielen.
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.