100-Mio.-Preisschild! Warum ein Skandal-Stürmer heiß begehrt ist
10.01.2024 | 20:44 Uhr
Seit acht Monaten hat Ivan Toney kein Pflichtspiel bestritten - und trotzdem sind mehrere Topklubs hinter dem englischen Stürmer her. Der FC Brentford ruft aber für einen möglichen Transfer wohl über 100 Millionen Euro auf.
Hinter Erling Haaland (36 Tore/Manchester City) und Harry Kane (30 Tore/Tottenham Hotspur) war er mit 20 Toren in der vergangenen Saison der drittbeste Torjäger der Premier League. Ivan Toney beeindruckte beim FC Brentford. So sehr, dass Gareth Southgate den englischen Angreifer Ende März in die Nationalmannschaft berief und ihm das Länderspieldebüt ermöglichte.
Mitte Mai dann die Schocknachricht für Toney: Acht Monate Sperre! Der 27-Jährige hat zwischen 2017 und 2021 auf Spiele im englischen Profußball gewettet und damit insgesamt 232 Verstöße gegen die Glücksspielregeln der FA begangen. Am 17. Januar endet nun die Sperre. Drei Tage später könnte Toney gegen Nottingham Forest (18.30 Uhr LIVE und EXKLUSIV Sky) erstmals in dieser Saison im Kader stehen.
Sein letztes Spiel bestritt der Angreifer Anfang Mai am Ende der vergangenen Saison. Eine lange Pause. Trotzdem jagen gleich mehrere Topklubs den Skandal-Stürmer aus Brentford - und wären bereit, eine Menge Geld auf den Tisch zu legen. "Ich werde hungriger sein, ich bin jetzt in besserer Form", sagte Toney kürzlich im Interview mit Sky Sports UK. "Es gab eine gewisse Auszeit, aber was mich antreibt, ist, wenn die Leute sagen: 'Er wird nicht mehr derselbe sein, der er einmal war'. Warten wir also ab und sehen, was passiert."
Glaubt man der Gerüchteküche, dann scheint Toney nicht alleine zu sein mit der Überzeugung, dass er an seine alte Form anknüpfen kann. Sowohl der FC Arsenal als auch der FC Chelsea sollen großes Interesse am Rechtsfuß haben - auch Tottenham Hotspur soll nicht abgeneigt sein.
Am liebsten würden die Topklubs einen Winterwechsel forcieren. Arsenal und Chelsea sind verzweifelt auf der Suche nach einem treffsicheren Stürmer. Die Gunners scheinen im Titelrennen nicht vollends von Gabriel Jesus und Eddie Nketiah überzeugt zu sein, bei den Blues fehlt den jungen Angreifern Nicholas Jackson und Armando Broja die Erfahrung sowie die gewünschte Konstanz.
Brentford würde Toney nur ungern im Winter abgeben. Der Tabellen-16. der Premier League könnte im Abstiegskampf einen formstarken Toney gut gebrauchen. Deshalb sollen die Bees signalisiert haben, erst bei einem Angebot von mindestens 100 Millionen Pfund (rund 116 Millionen Euro) gesprächsbereit zu sein. Ein utopisches Preisschild für einen acht Monate lang gesperrten Angreifer?
Wenn man sich den Markt anschaut, dann sind treffsichere Stürmer, die realistisch zu haben wären, aktuell rar gesät. Und Toney hat starke Zahlen vorzuweisen. In den letzten fünf Saisons hat der Engländer mit jamaikanischen Wurzeln immer zweistellig getroffen. In der Spielzeit 2020/21 hat er mit 31 Toren in der EFL Championship (2. Liga) seinen Bestwert hingelegt.
Dazu sind heimische Spieler auf der Insel seit jeher teure Verkaufsobjekte. Aktuell dürfen in einem Premier-League-Kader maximal 17 Nicht-Briten unter Vertrag stehen. Die restlichen Plätze müssen mit heimischen Spielern besetzt werden. Damit sind englische Akteure auf Topniveau heiß begehrt.
Unter normalen Bedingungen wäre Toney in die Preiskategorie zwischen 40 und 50 Millionen Euro einzuordnen. Doch weil die Preise auf dem Transfermarkt in den vergangenen Jahren dermaßen gestiegen sind, kommt gemeinsam mit den oben genannten Faktoren das Preisschild von über 100 Millionen zustande. Und es ist nicht auszuschließen, dass Arsenal oder Chelsea diese Summe am Ende sogar bezahlen würden.
Die beiden Londoner Klubs müssten allerdings zunächst ihre Hausaufgaben erledigen und die Herausforderung namens Financial Fairplay meistern. Chelsea müsste nach den kostspieligen Shoppingtouren der vergangenen Transferfenster Spieler verkaufen, um einen Toney-Transfer auf die Beine zu stellen.
Auch bei Arsenal besteht Handlungsbedarf, nachdem der Vizemeister im Sommer über 200 Millionen Euro für Verstärkungen in die Hand genommen hatte.
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