Bayern Münchens Max Eberl lässt mit Nachsatz über Nick Woltemade aufhorchen

"Damit ist die Sache für uns vom Tisch", sagte Max Eberl am Donnerstagabend zur Causa Nick Woltemade. Doch ein Nachsatz von Bayern München Sportvorstand bietet Interpretationsspielraum, findet Sky Sport Reporter Torben Hoffmann.

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Bayerns Sportvorstand Max Eberl bestätigt am Rande des Telekom Cups, dass sich Stuttgart-Stürmer Nick Woltemade, bei dem die Münchener seit Wochen an einem Transfer arbeiten, vorerst nicht zum Rekordmeister kommen wird.

Die Tür sei "einen Spalt breit offen" für den VfB Stuttgart.

Max Eberl fand am Donnerstagabend klare Worte. "Wir haben, glaube ich, genug dazu gesagt. Wir haben uns um den Spieler bemüht, Stuttgart hat nicht signalisiert, reden zu wollen. Damit ist die Sache für uns vom Tisch", sagte Bayern Münchens Sportvorstand nach dem 4:0 gegen Tottenham Hotspur.

Doch ist die Sache damit wirklich vom Tisch? Oder sind die Äußerungen nur Teil der Taktik im Poker um Nick Woltemade?

Eberls Nachsatz "mehr kann ich dazu momentan nicht sagen" ließ aufhorchen und lässt Raum für Spekulationen und Interpretationen.

Die Tür "ist einen kleinen Spalt breit offen"

"Die Tür ist nicht komplett zu, wie es vielleicht zu sein scheint. Durch Eberls Nachsatz lässt er die Tür einen kleinen Spalt breit offen", sagt Sky Sport Reporter Torben Hoffmann. Durch diesen Spalt müsste der VfB gehen, um eine Verhandlungsbasis mit dem FC Bayern zu finden.

"Allerdings waren die Standpunkte und Aussagen der Vereine zuletzt relativ klar", gibt Hoffmann zu bedenken. Von daher sei es aus seiner Sicht relativ unrealistisch, dass ein Konsens gefunden wird.

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Das bislang letzte Angebot in Höhe von 50 Millionen Euro plus fünf Millionen an Boni hatte der VfB umgehend abgelehnt.

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Woltemade hatte zuletzt erneut deutlich gemacht, dass er gerne vor dem Deadline Day den VfB Stuttgart verlassen und zum FC Bayern wechseln möchte.

"Die Bayern haben keinen Druck"

"Die Bayern haben nicht den Druck, 60 Millionen oder mehr für Woltemade ausgeben zu müssen", sagt Hoffmann, "sie haben durch den Transfer von Luis Diaz die Variabilität im Kader, um die Abgänge von Thomas Müller und Leroy Sane sowie die Verletzung von Jamal Musiala auffangen zu können."

"Olise war gegen Tottenham herausragend gut auf der Zehn, Gnabry und Wanner können als Backup die Musiala-Position bekleiden", meint Hoffmann.

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Eberl ist "sehr zufrieden" mit dem Transferfenster

Die Verantwortlichen des Vereins verfolgen die aktuelle Entwicklung mit Freude. Insgesamt sei man - nicht zuletzt dank 70-Millionen-Neuzugang Luis Diaz - "sehr zufrieden" mit dem Transferfenster, erklärte Eberl bei MagentaSport.

Dennoch könnten die Bayern noch einmal aktiv werden. "Einen Stopp gibt es bis zum 1. September nicht. Da ist immer irgendwie Bewegung", sagte Eberl: "Wir sind aber erstmal in der Vorhand. Wir sind ruhig, wir haben unseren Kader stehen und schauen uns an, was passiert."

VfB-Präsident "entspannt"

Stuttgarts Vereinspräsident Dietmar Allgaier sieht den VfB im Poker um Woltemade derweil finanziell keineswegs unter Zugzwang. "Ich möchte keine Zahlen nennen, wir haben als VfB Stuttgart keinen Handlungsbedarf und wollen Nick Woltemade nicht abgeben", sagte der 59-Jährige dem kicker: "Wir sind nicht mehr in der Situation, in der der VfB schon war, entweder über Ausstiegsklauseln oder aufgrund der finanziellen Gesamtlage Spieler verkaufen zu müssen."

Dies gelte trotz Größenordnungen, "die in der Vereinsgeschichte einmalig wären", erklärte Allgaier weiter: "Mit Angeboten beschäftigt sich der Vorstand und ab einer gewissen Größenordnung auch der Aufsichtsrat. Aus den bisherigen Ereignissen ergibt sich aber kein Grund, in irgendeiner Form zu reagieren." Deshalb nehme er die ganzen Transferdiskussionen "entspannt" wahr.

Mehr zum Autor Thorsten Mesch

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