Bezirksamt stellt Ermittlungen gegen HSV-Profi Jatta ein
Die Aufenthaltserlaubnis des 21-Jährigen bleibt damit unangetastet
06.09.2019 | 19:55 Uhr
Das zuständige Bezirksamt Hamburg-Mitte hat die Ermittlungen gegen Fußballprofi Bakery Jatta vom Hamburger SV eingestellt.
Dies teilte die Behörde am Montag mit. Die Aufenthaltserlaubnis des 21 Jahre alten Offensivspielers aus Gambia bleibt damit unangetastet. Nach einem Medienbericht der Sport Bild vom 7. August hatte es Zweifel an der Identität Jattas gegeben, das Bezirksamt hatte ermittelt.
"Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat die bereits vorliegenden und neue Unterlagen, die im Rahmen der Anhörung vorgelegt wurden, geprüft. Aus den dem Bezirksamt vorliegenden Unterlagen gehen keine belastbaren Anhaltspunkte hervor, die ausländerrechtliche Maßnahmen begründen würden", sagte Bezirksamtsleiter Falko Droßmann: "Die aufgekommenen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben haben sich im Rahmen der Anhörung nicht bestätigt."
HSV-Coach Hecking zeigt sich erleichtert
HSV-Trainer Dieter Hecking reagierte mit Erleichterung und sprach von einer "sehr erfreulichen Entwicklung. Das ist wunderbar. Es ist ein weiterer Schritt, um allen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die geglaubt haben, dass da irgendwas falsch gelaufen wäre", sagte der Coach am Montag nach dem Mannschaftstraining: "Es bestärkt mich nur in dem Eindruck, den ich immer in der Geschichte gehabt habe. Ich hatte immer das Riesenvertrauen, dass Baka mich nicht anlügen würde."
Jattas Rechtsanwalt bezeichnete die Entscheidung des Bezirksamts als "sehr positive Nachricht. Das ist eine Erleichterung. Wir haben es allerdings auch nicht anders erwartet", sagte Thomas Bliwier dem SID: "Ich gehe davon aus, dass der Fall nun abgeschlossen ist und sich das Verfahren damit erledigt hat."
Jatta reicht Papiere bei Welcome-Center ein
Jatta hatte in der vergangenen Woche über seinen Rechtsanwalt Thomas Bliwier eine angeforderte Stellungnahme sowie einen gültigen Reisepass und einen Auszug aus dem gambischen Geburtenregister beim zuständigen Welcome-Center abgegeben.
Ob die neue Faktenlage auch Auswirkungen auf das Verfahren vor dem DFB-Sportgericht hat, war am Montag zunächst unklar. Der 1. FC Nürnberg und zwei weitere Zweitligisten hatten nach ihren Niederlagen gegen den HSV jeweils Protest gegen die Spielwertung eingelegt. Die Verhandlung des Nürnberger Einspruches soll am Montag, den 9. September, in Frankfurt/Main stattfinden. Es ist ein Kronzeuge geladen.