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Borussia Dortmund: Gelingt dem BVB der Turnaround gegen Union Berlin?

Schwarze Woche für den BVB: Gelingt der Turnaround gegen Union?

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DFB-Pokal, Viertelfinale: Titelverteidiger RB Leipzig ist ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen. RB bezwang am Mittwochabend vor 47 069 Zuschauerinnen und Zuschauern in der heimischen Red Bull Arena Borussia Dortmund mit 2:0 (1:0).

Borussia Dortmund hat nach der Niederlage beim FC Bayern mit dem Pokal-Aus in Leipzig den nächsten Rückschlag einstecken müssen. Im Bundesliga-Spiel am Samstag (15.30 Uhr LIVE & EXKLUSIV auf Sky) gegen Union Berlin muss ein Sieg her, ansonsten sind die Titelträume wohl endgültig ausgeträumt.

Ein lautes Raunen ging durch die Red Bull Arena, als Jamie Bynoe-Gittens mit seinem Abschluss an RB-Keeper Janis Blaswich scheiterte. Es war die Riesenchance für den BVB, beim Stand von 0:1 die Verlängerung zu erzwingen. Allerdings war es auch im gesamten Spiel die einzige Chance, die die Schwarz-Gelben in der gesamten Partie hatten - in der siebten Minute der Nachspielzeit. Bezeichnend für den über 90 Minuten leblosen Auftritt der Dortmunder.

Ein Torschuss, zwei Schüsse Richtung RB-Tor, nur vier Ballkontakte im gegnerischen Strafraum sowie eine Zweikampfquote von 37 Prozent - die erschreckenden Zahlen des BVB beim 0:2 im Pokal-Viertelfinale bei RB Leipzig. "Es war eine Nicht-Leistung von Borussia Dortmund, unterirdisch. Der BVB hat auf ganzer Linie enttäuscht", meinte Sky Reporter Sven Westerschulze. Der Hamburger Regionalligist Teutonia 05, der in der ersten Pokalrunde RB mit 0:8 unterlag, nahm die Borussia mit Blick auf deren offensive Harmlosigkeit sogar auf die Schippe.

Dortmund war von Minute eins nicht im Spiel und musste sich bei Torhüter Gregor Kobel bedanken, dass es nicht nach 15 Minuten bereits 0:3 zurücklag. "Wir wurden in der Anfangsphase überrannt. Wir haben uns in der Offensive gewundert, dass es Zweikämpfe gibt, wenn wir an den Ball kommen, und in der Defensive hatten wir viel zu große Abstände zum Gegner und konnten keinen Zugriff finden", sagte der fassungslose BVB-Trainer Edin Terzic am Sky Mikrofon.

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BVB-Trainer Edin Terzic hat nach dem schwachen Auftritt beim Pokal-Aus gegen RB Leipzig Klartext gesprochen und die Mängel seiner Mannschaft offen gelegt.

Reus taucht bei RB ab

Das Fehlen der verletzten Stammkräfte Nico Schlotterback, Karim Adeyemi und Sebastien Haller machte sich im BVB-Spiel deutlich bemerkbar. Schlotterbeck-Ersatz Mats Hummels sah vor dem 0:1 durch Timo Werner (22.) im Zweikampf mit Mohamed Simakan schlecht aus, hatte ein sichtbares Geschwindigkeitsdefizit. Offensiv fehlte die Qualität von Adeyemi in Eins-gegen-eins-Situationen und Sturmtank Haller, der die Bälle festgemacht.

Da für Youssoufa Moukoko ein Startelfeinsatz noch zu früh kam und Anthony Modeste im BVB-Dress zu selten überzeugte, lief Donyell Malen als Mittelstürmer auf, konnte allerdings die Haller-Rolle nicht ausfüllen. Kapitän Marco Reus tauchte einmal mehr in einem wichtigen Spiel unter, konnte der Partie nie seinen Stempel aufdrücken und wurde von Terzic nach 76 Minuten vorzeitig vom Platz genommen.

Dass der BVB-Coach Jude Bellingham ausgerechnet in so einem wichtigen K.o.-Spiel zunächst auf die Bank setzte, überraschte zudem. Die Zweikampfstärke und Einstellung des englischen Mittelfeldspielers fehlten dem Dortmunder Spiel. Apropos Überraschung: Auf die Systemumstellung von RB-Trainer Marco Rose auf eine Dreierkette war die Borussia offenbar überhaupt nicht vorbereitet.

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Rose coacht Terzic aus

"Das RB-System hat gegriffen, sie sind immer wieder zwischen die Dortmunder Ketten gekommen und der BVB konnte kaum Ballgewinne generieren. Für mich hat Rose Terzic ganz klar ausgecoacht. Der BVB war daher nicht nur von der Mentalität her, sondern auch taktisch ein Totalausfall. Leipzig hat den BVB aufgefressen", analysierte Sky Reporter Philipp Hinze.

Die Frage bleibt, warum die Borussia eine so große Titelchance nach dem Pokal-Aus des FC Bayern gegen den SC Freiburg (1:2) so leichtfertig hergab. Leidenschaft, Wille, Entschlossenheit und Körpersprache waren bei den Dortmunder Feldspielern kaum zu sehen. Auch die BVB-Verantwortlichen wirkten ratlos. "So kann man nicht in einem Viertelfinale spielen, wenn man den DFB-Pokal gewinnen möchte. Wir sind extrem enttäuscht, sauer und angepisst. Es war einfach ein Scheiß-Abend", so Terzic.

Die Länderspielpause hat dem BVB offensichtlich nicht gutgetan, denn zuvor hatten die Schwarz-Gelben aus zehn Partien 28 Zähler geholt. Im Nachgang kann auch das 2:2 im Revierderby beim FC Schalke 04 als ein kleiner Knackpunkt gesehen werden. Insgesamt zeigt die Borussia vor allem auswärts ein anderes Bild als im heimischen Signal-Iduna-Park. Neun der zehn Pflichtspielniederlagen in dieser Saison setzte es für den BVB auswärts.

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BVB.-Torhüter Gregor Kobel zeigte sich nach dem Aus im DFB-Pokal gegen RB Leipzig enttäuscht von der Dortmunder Leistung.

Union-Spiel richtungsweisend

Da passt es aus Dortmunder Sicht ganz gut, dass nun in der Bundesliga als Nächstes ein Heimspiel ansteht. Mit Union Berlin wartet allerdings ein schwerer Brocken, der BVB steht gehörig unter Zugzwang. "Wir haben jetzt zwei sehr bittere Niederlagen kassiert, haben eine aufs Maul gekriegt und jetzt gilt es, dass wir uns sammeln und dass wir wieder da sind und das nächste Spiel gewinnen", gab Kobel bei Sky die Richtung vor. Julian Brandt gab zu, dass jetzt "noch mehr Druck da ist, als wir ihn eh schon hatten".

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Nach dem enttäuschenden Auftritt der Dortmunder beim Pokal-Aus gegen RB Leipzig zeigte sich BVB-Mittelfeldstratege Julian Brandt enttäuscht.

Im Hinspiel An der Alten Försterei setzten sich die Berliner mit 2:0 durch. Der BVB hat also auch mit Union noch eine Rechnung offen. Positives Omen: Dortmund hat in der Historie alle seine fünf Pflichtspiele zu Hause gegen die Eisernen gewonnen - diese Serie muss nach den jüngsten Rückschlägen ausgebaut werden. "Denn mit einem weiteren Patzer gegen Union könnte aus einer schwarzen Woche für den BVB eine rabenschwarze werden", betonte Sky Reporter Westerschulze.

Mit einer Heimniederlage würde Dortmund wohl nicht nur den Anschluss an den FC Bayern verlieren, sondern auch den zweiten Tabellenplatz an die Berliner, die nur zwei Punkte dahinter lauern. Verlieren verboten, heißt es daher für den BVB. "Wir haben eine Titelchance vergeben und trotzdem gibt es noch einen Titel, der vergeben wird. Da wollen wir eine Rolle spielen bis zum Schluss, aber das geht nur, wenn wir uns sofort wieder darauf fokussieren, was am Samstag auf uns wartet. Jetzt kommt Union Berlin und da können wir das nächste Zeichen setzen. Da müssen wir ein anderes Gesicht zeigen, sonst wird es natürlich schwer", so Terzic.

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Terzic hat weiter Titel im Visier

Mit Blick auf das durchaus machbare Restprogramm in der Liga mit noch fünf Heimpartien und dem nun vollen Fokus auf die Bundesliga - während auf den großen Titelrivalen Bayern zudem zwei Kracher-Duelle im Champions-League-Viertelfinale mit Manchester City warten - gibt sich Terzic trotz der zuletzt biederen Auftritte angriffslustig: "Wir sehen die Chance, die vor uns liegt und werden um jeden Sieg kämpfen und wenn wir es schaffen, alle Spiele zu gewinnen, haben wir eine gute Möglichkeit, auch Deutscher Meister zu werden."

Das geht allerdings nur, wenn die Borussia eine andere Einstellung zeigt und für mehr Raunen sorgt als in München und Leipzig.

Mehr zum Autor Peer Kuni

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