Bundesliga: Fragen & Antworten zum geplatzten Investoren-Deal der DFL

Investoren-Deal der DFL gescheitert! Alle Fragen und Antworten

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Nach dem Veto gegen den Einstieg von Investoren in den deutschen Profi-Fußball ordnet Sky Reporter Alexander Bonengel ein, welche Folgen diese Entscheidung für den deutschen Fußball haben könnte.

Der Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist gescheitert. Sky Sport fasst die wichtigsten Fragen und Antworten zusammen.

Was ist passiert?

Der Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist gescheitert. Die notwendige Zweidrittel-Mehrheit unter den 36 Profiklubs wurde deutlich verfehlt. Nur 20 statt der nötigen 24 Vereine stimmten für das Geschäftsmodell, das zwei Milliarden Euro einbringen sollte. Die Skeptiker hielten nichts von dem Geschäft, da die Klubs 20 Jahre lang 12,5 Prozent ihrer Einnahmen an den Medienrechten - wohl über drei Milliarden Euro - an den Geldgeber abtreten sollten.

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Andreas Rettig kritisiert den Umgang der DFL-Vorsitzenden und insbesondere von Axel Hellmann mit dem Investoren-Veto. ''Man solle sich lieber an die eigene Nase fassen und nicht die beleidigte Leberwurst spielen'', so Rettig bei Sky Sport News.

Was nun?

Nun stellt sich die Frage, woher das Geld für die anvisierte Digitalisierung der Klubs und den Aufbau einer DFL-Streamingplattform kommen soll. Dass Investitionsbedarf besteht, gestehen auch die Investoren-Gegner ein. "Eine Verschuldung bis zur Halskrause mache ich nicht mit", sagte DFL-Aufsichtsratsboss Hans-Joachim Watzke, der die Skeptiker nun in der Pflicht sieht.

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Wer soll das Finanzproblem am Ende lösen?

Da die bisherigen Interimsbosse Axel Hellmann und Oliver Leki Ende Juni gehen, ist der zukünftige Chef gefordert. Als Kandidaten für den schwierigen Job werden der scheidende Bayern-Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen, der Super-League-Berater Bernd Reichart und der frühere Hoffenheimer Geschäftsführer Peter Görlich gehandelt.

Muss sich der Neue "nur" darum kümmern?

Bei Weitem nicht. Im Grunde muss ihm die Quadratur des Kreises gelingen, denn die Liga ist gespalten wie nie zuvor, die Interessen liegen meilenweit auseinander. Die Finanzierungsfrage, die unterschiedlichen Stoßrichtungen der international ambitionierten Vereine und der national orientierten Klubs, die Ausschreibung der Medienrechte - all diese Probleme erbt der neue Boss.

Sind diese Aufgaben überhaupt zu meistern?

Eher nicht. Der gescheiterte Investoren-Einstieg könnte eine Zeitenwende beim Ligaverband einläuten. Ein Ende der DFL in ihrer jetzigen Form erscheint mittlerweile als wahrscheinliches Szenario.

Warum?

Weil die Hauptaufgabe der DFL darin besteht, den Klubs in ihrer Gesamtheit das Geld zu beschaffen - vor allem über den Verkauf der Medienrechte. Wenn sich die Vereine aber zukünftig selbst vermarkten oder keine Einigkeit über die Verteilung der Einnahmen erzielt werden kann, war es das mit der viel gepriesenen Solidargemeinschaft. Die DFL hat dann weitgehend ausgedient.

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Axel Hellmann spricht auf der PK der DFL über die Asymmetrie der Risikoverteilung in Bezug auf die Verschuldung der Liga. Laut Hellmann sei diese für ein von Solidarität geprägtem Ligasystem nicht zuträglich.

Was braucht der Profifußball?

Er bräuchte eine Identität. Dabei geht es in erster Linie darum, ob er im Milliardenspiel der europäischen Topligen mitmachen will oder sich auf den nationalen Wettbewerb mit einer wirtschaftlich gesunden und spannenden Liga konzentrieren will. Da die Interessen in diesem Bereich aber zu weit auseinandergehen, bleibt dieses Spannungsfeld erhalten.

Wo könnte die Lösung liegen?

Tatsächlich würde ein Abwandern der Topklubs in eine Super League für Hygiene sorgen. Gegen den Willen der Fans würde sich das aber niemand trauen. Zurück bliebe dann eine weitgehend bedeutungslose Bundesliga.

SID

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