BVB: Wie geht es mit Mats Hummels und Marco Reus weiter?

BVB-Ikonen am Scheideweg: Können Hummels und Reus Bank?

Marco Reus und Mats Hummels haben ihren Status als gesetzte Stammspieler beim BVB vorerst verloren.
Image: Marco Reus und Mats Hummels haben ihren Status als gesetzte Stammspieler beim BVB vorerst verloren.  © Imago

Der BVB präsentiert sich derzeit in Bestform. Keine große Rolle spielen dabei Mats Hummels und Marco Reus, die immer häufiger und länger mit der Bank Vorlieb nehmen müssen. Können die BVB-Urgesteine die unbekannte Situation annehmen?

Als Fan von Borussia Dortmund muss man sich mit Blick auf die Formtabelle aktuell wohl ein wenig zwicken. Nachdem die größte Schwachstelle der Schwarz-Gelben lange die Inkonstanz war, schafft das Team von Trainer Edin Terzic es aktuell auch die knappen Spiele für sich zu entscheiden. Sieben Pflichtspiele im Kalenderjahr 2023, sieben Siege!

Reus und Hummels dürfen nur zuschauen

Plötzlich steckt der BVB wieder mitten im Titelkampf, lediglich drei Punkte hinter Ligaprimus FC Bayern. Im DFB-Pokal ging es mit einem 2:1-Erfolg in Bochum ins Viertelfinale. In der Champions League hat Dortmund nach dem jüngsten 1:0-Heimsieg gegen den FC Chelsea ebenfalls eine tolle Grundlage auf das Weiterkommen geschaffen. Die Borussen sind in Top-Form, ganz zum Leidwesen jener Profis, die daran kaum einen Anteil auf dem Platz haben. Zwei davon sind ausgerechnet die BVB-Ikonen Mats Hummels und Marco Reus.

"Es tut mir natürlich brutal leid. Es ist nicht nur Marco, auch andere Jungs wurden nicht eingewechselt", erklärte Terzic nach dem Königsklassen-Erfolg gegen die Blues. Sowohl Reus als auch Hummels verfolgten die Partie über die komplette Länge von der Bank aus.

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Trainer Edin Terzic trifft auf Euphoriebremse: BVB muss auch gegen Hertha liefern.

Erst DFB, dann BVB: Hummels auf dem Abstellgleis?

Hummels war in der Hinrunde noch gesetzter Abwehrchef beim Pott-Klub. Der 34-jährige Innenverteidiger gehörte zu den konstantesten Profis im Kader, wurde nicht nur heiß für einen Kaderplatz bei der Weltmeisterschaft in Katar gehandelt, sondern von vielen Experten auch gefordert. Er blieb daheim. Nun spielt er - nachdem er das Kapitänsamt für den zeitweise verletzten Reus wochenlang übernahm - auch beim BVB die zweite Geige.

Seit seinem 90-minütigen Auftritt beim 4:3-Sieg gegen den FC Augsburg durfte der Verteidiger nur noch einmal von Beginn an im Pokal gegen Bochum ran. In der Bundesliga folgten zwei Kurzeinwechslungen gegen Mainz und Leverkusen, zweimal die Bank gegen Freiburg und in Bremen. Hummels ist derzeit außen vor und hinter dem neuen Stammduo Schlotterbeck/Süle die klare Nummer drei in der Innenverteidigung.

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Trotz Comeback ist Reus nicht gesetzt

Reus kehrte erst nach der langen Winterpause wieder als vollwertiges Kadermitglied zurück. Den Kapitän plagten in der Hinrunde wiederkehrende Sprungelenksprobleme und -verletzungen, die den 33-Jährigen dazu zwangen, seit September zu pausieren. Kleinere Comeback-Versuche bei Union Berlin am 16. Oktober oder gegen Bochum am 5. November schlugen fehl.

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Nun ist der Spielmacher wieder fit und durfte gegen Freiburg und Werder wieder von Beginn an ran. Doch als Terzic seine derzeit vermeintlich beste Elf gegen Chelsea aufwarten musste, fehlte Reus wieder in der Startelf. Selbst ein Joker-Einsatz blieb ihm verwehrt. Für den Offensivmann eine bittere Pille, die er nur mürrisch schluckte. "Akzeptanz ist das falsche Wort", meint Terzic angesprochen auf den Bankplatz des Angreifers und erklärt: "Er muss es respektieren, aber nicht akzeptieren."

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Reus muss Konkurrenzkampf annehmen

Gemeint ist damit, dass Reus nach Jahren, in denen er (gesund) unverzichtbar für den BVB war, um einen Platz in der Startelf kämpfen muss. Zum Zuschauen gegen Chelsea verdonnert zeigte sich der Kapitän gefrustet. Diese Haltung muss das BVB-Vorbild schnell ablegen und zeitgleich den Konkurrenzkampf annehmen. Und der hat es in sich: Auf seiner Stammposition brilliert derzeit Julian Brandt in der wohl besten Form seiner Karriere.

"Er kann morgen im Training und in anderen Spielen zeigen, dass er es nicht akzeptiert. Er hat das auch schon total gemacht, ebenso wie die anderen", verteidigte Terzic Reus nach dem Spiel.

Fans und Terzic feiern Hummels für Extra-Einheit

Hummels wiederum hatte bereits Zeit, sich der Situation zu stellen. Der 34-Jährige weiß, dass die Wachablösung womöglich Form annimmt, kämpft aber weiter um neue Chancen. Auf der Bank ging der Abwehrroutinier gegen Chelsea voll mit. Er feierte gute Aktionen seiner Teamkollegen, regte sich lautstark über strittige Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns auf und jubelte voller Inbrunst beim Siegtor.

Nach Abpfiff rannte der Routinier zur Mannschaft, gratulierte und feierte ausgelassen. Danach absolvierte Hummels noch eine Extra-Einheit, blieb alleine zum Arbeiten auf dem Rasen. Dafür wurde der Verteidiger von den verbliebenen Fans lautstark gefeiert. "Er hat da auch keine Lust zu, aber es ist gerade wichtig", lobte Terzic die beispielhafte Aktion.

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Horst Heldt würde an Stelle von Borussia Dortmund mit Marco Reus und Mats Hummels verlänger, aber nicht um jeden Preis.

Hummels und Reus müssen um ihre BVB-Zukunft kämpfen

Für Sky Experte Didi Hamann ist die Konsequenz, die Terzic in seinen Aufstellungen präsentiert, genau das, was das Team für den Erfolg nötig hat. "Die Mannschaft hat sieben Mal in Folge gewonnen, Reus und Hummels müssen auf ihre Chance warten. Für beide heißt es: trainieren, hart arbeiten und sich in die bestmögliche Verfassung bringen und da sein, wenn sie gebraucht werden", erklärt Hamann in seiner Kolumne auf skysport.de die Situation der langjährigen Stammspieler.

Es geht dabei nicht nur um Einsätze in der restlichen Saison, sondern auch die Zukunft der BVB-Ikonen. Beide haben eine Ära bei den Schwarz-Gelben geprägt, die sich im Sommer dem Ende entgegenneigen könnte. Die Verträge beider Profis laufen nach der aktuellen Spielzeit aus. Finden Hummels und Reus keinen Weg, sich mit der Situation zu arrangieren, wird es mit einer Verlängerung schwierig.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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