Halbzeitbilanz! Die Tops und Flops der CL-Gruppenphase
06.10.2022 | 18:48 Uhr
Die ersten drei Spieltage der Champions-League-Gruppenphase sind passe. Wer überzeugt bisher, wer hinkt den Erwartungen hinterher? Sky Sport macht den großen Check und präsentiert die Gewinner und Verlierer zur ersten Halbzeit der Königsklasse.
13 Tore, zwei Gegentore, neun Punkte! Der SSC Neapel ist das heißeste Eisen auf der europäischen Fußballbühne und übertrumpft statistisch gesehen sogar die Bayern und Manchester City. Neben dem Top-Start in der italienischen Serie A mit der daraus resultierenden Tabellenführung präsentieren sich "Maradonas Erben" auch in der Königsklasse makellos.
Siege gegen die Rangers und den FC Liverpool und das fulminante 6:1 bei Ajax - das Weiterkommen dürfte für die Elf von Trainer Luciano Spalletti nur noch Formsache sein. Der Umbruch ist erfolgreich gemeistert worden, obwohl Napoli mit Kalidou Koulibaly, Dries Mertens und Lorenzo Insigne die drei Säulen der vergangenen Jahre verloren hat.
Zudem muss Top-Stürmer Victor Osimhen intern ersetzt werden, da er seit Wochen an einer Muskelverletzung laboriert. Gutes Scouting, clevere Verstärkungen und taktische Meisterleistungen: Napoli ist wieder eine Spitzenmannschaft.
Stolpersteine Inter und Barcelona? Von wegen! Die Bayern geben sich in der Champions-League-Gruppe C keine Blöße und befinden sich schon zur Halbzeit klar auf Achtelfinal-Kurs. Neben einer spielfreudigen Offensive um Jamal Musiala und Leroy Sane präsentiert sich vor allem die Defensive als sicherer Rückhalt.
Die Nagelsmann-Elf wahrte in jeder Partie eine weiße Weste. Zuletzt ist Viktoria Pilsen mit 5:0 überrollt worden. "Die Jungs haben das gut gemacht. Das Spiel war relativ schnell entschieden und ist dann ein bisschen dahingeplätschert", sagte der Trainer und weiter: "Das haben wir mit Blick auf das Wochenende sehr seriös und souverän zu Ende gespielt." Der Klassiker gegen Borussia Dortmund (Samstag, ab 17.30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport Bundesliga) kann kommen.
Mensch oder Maschine? Erling Haaland trifft und trifft und trifft. Nach drei Hattricks in der Premier League netzte der norwegische Superstar auch wieder in der Champions League beim 5:0 über den FC Kopenhagen doppelt ein. "Soll ich ehrlich sein? Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben erlebt", schwärmte Englands Nationalspieler Jack Grealish. Nach 45 Minuten war für Haaland Schluss, Teammanager Pep Guardiola nahm den 22-Jährigen zur Halbzeit runter und schonte ihn für die kommenden Begegnungen.
Der ehemalige BVB-Star erzielt in der Königsklasse alle 41 Minuten einen Treffer. Die Torjägerliste führt er mit fünf Toren in den ersten drei Begegnungen vor Bayerns Leroy Sane (vier Tore) an. "Er ist unglaublich und wird von allen geliebt", betonte Guardiola nach dem jüngsten Sieg. Führt Haaland die Citizens nun auch zum ersehnten CL-Triumph?
Nach der 0:3-Niederlage gegen Sporting bei der CL-Premiere stand die Eintracht bereits früh mit dem Rücken zur Wand. Der amtierende Europa-League-Sieger meldete sich jedoch eindrucksvoll zurück, gewann in Marseille und verpasste den Sieg gegen die Tottenham Hotspur nur knapp.
Mit vier Punkten steht die Elf von Trainer Oliver Glasner auf dem dritten Platz. Dennoch ist in der Gruppe nach wie vor alles offen. "Es bestätigt sich, was alle Trainer gesagt haben: Es ist eine sehr ausgeglichene Gruppe", sagte Glasner nach dem Spiel gegen die Spurs und weiter: "Jedes Spiel war auf Messers Schneide. Alles ist möglich."
Wer hätte das gedacht? Der FC Brügge führt eine Gruppe mit Atletico Madrid, Porto und Bayer Leverkusen souverän an. Drei Spiele, drei Siege. Die Belgier stehen unmittelbar vor dem Einzug in das Achtelfinale, haben bereits sechs Punkte Vorsprung auf das Verfolgertrio. Ebenfalls bemerkenswert: Das Team von Trainer Carl Hoefkens hat noch nicht einmal ein Gegentor hinnehmen müssen.
Auch der FC Salzburg überzeugt mit starken Defensivleistungen. Die Elf von Trainer Matthias Jaissle kassierte in einer schweren Gruppe erst zwei Gegentore. Nach drei Spielen stehen die Österreicher mit fünf Punkten an der Tabellenspitze und lassen den FC Chelsea und den italienischen Meister AC Mailand hinter sich. Die Gruppe ist zwar weiterhin komplett offen, die Salzburger dürfen sich jedoch berechtigte Hoffnungen auf die nächste Runde machen.
Auch Robert Lewandowski muss mit dem FC Barcelona um das Weiterkommen bangen. Die Katalanen verloren die Duelle gegen die direkte Konkurrenz, stehen in der Tabelle folglich hinter den Bayern und Inter. Trainer Xavi haderte nach der jüngsten Niederlage mit den Schiedsrichterentscheidungen: "Eine große Ungerechtigkeit. Ich bin empört!"
Größter Aufreger war ein ausgebliebener Elfmeterpfiff nach einem Handspiel von Denzel Dumfries in der Nachspielzeit. Aufregung und Schiedsrichterkritik hin oder her: Die Katalanen müssen sich ihre mangelhafte Chancenverwertung vorwerfen lassen. Bekommen sie diese nicht in den Griff, droht das frühe Aus.
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Beim FC Sevilla läuft in dieser Spielzeit ebenfalls nichts zusammen - national wie international. In der spanischen La Liga konnten die Andalusier gerade einmal eine Partie für sich entscheiden, stehen mit fünf Punkten aus sieben Spielen nur knapp vor einem Abstiegsplatz.
In Dortmunds Champions-League-Gruppe ist Sevilla eigentlich als harter Konkurrent für den zweiten Platz hinter Manchester City gehandelt worden. Die Andalusier waren gegen den BVB jedoch chancenlos, verloren im eigenen Stadion deutlich mit 1:4 und stehen mit nur einem Punkt vor dem Aus. Die Verantwortlichen zogen daraufhin die Reißleine: Trainer Julen Lopetegui ist am Mittwoch nur wenige Minuten nach dem Schlusspfiff entlassen worden.
Wer sichert sich den zweiten Platz hinter dem FC Brügge? Ganz ehrlich: Verdient hätte es aktuell niemand. Leverkusen, Porto und Atletico haben allesamt zwei von drei Spielen verloren, lassen vor allem offensiv so einiges vermissen.
Die Werkself musste sich zuletzt mit 0:2 beim FC Porto geschlagen geben. Für Gerardo Seoane war daraufhin Schluss, der Trainer musste seinen Koffer packen. Xabi Alonso ist nun gefordert, den Negativlauf zu stoppen und die Werkself im besten Fall in das Achtelfinale zu führen. Ein Grund zur Hoffnung: Die ebenfalls schwächelnde Konkurrenz.
Der Glanz vergangener Tage ist vorbei. Juventus hinkt den eigenen Erwartungen meilenweit hinterer - sowohl in der Liga als auch in der Königsklasse. In der Gruppe H mit Paris Saint-Germain, Benfica und Maccabi Haifa steht die Elf von Trainer Massimiliano Allegri nur auf dem dritten Tabellenplatz.
Immerhin: Mit einem 3:1-Sieg gegen Haifa konnte der Rückstand auf das Spitzenduo auf vier Punkte verkürzt werden. Die Alte Dame muss dennoch um das Weiterkommen zittern, der Abstieg in die Europa League droht.
Mit großer Euphorie starteten die Glasgow Rangers in ihre erste Champions-League-Spielzeit seit zwölf Jahren. Diese ist allerdings schon nach wenigen Wochen verpufft. In der Gruppe mit Liverpool, Neapel und Ajax ist der Europa-League-Finalist chancenlos.
Die Rangers gingen in allen drei Begegnungen als Verlierer vom Platz, konnten dabei nicht einmal einen eigenen Treffer erzielen. Drei Spiele, drei Pleiten, 0:9 Tore - das haben sich die Fans sicher anders vorgestellt.
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