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Dem Aufstieg nahe: der unfassbare Durchmarsch des SC Paderborn

2017 drohte Abstieg in die Regionalliga

Der SC Paderborn bestreitet aktuell eine sensationelle Rückrunde.
Image: Der SC Paderborn bestreitet aktuell eine sensationelle Rückrunde.  © Getty

Am letzten Spieltag kommt es in der 2. Liga zum Showdown im Aufstiegskampf. Der SC Paderborn kann durch einen Sieg über Dynamo Dresden direkt in die Bundesliga aufsteigen. Damit würde dem SCP ein unfassbarer Durchmarsch gelingen.

Am letzten Spieltag kommt es in der 2. Liga zum Showdown im Aufstiegskampf. Während der 1. FC Köln bereits als Aufsteiger fest steht, kämpfen der SC Paderborn und Union Berlin um den direkten Aufstieg ins Oberhaus des deutschen Fußballs.

Den Relegationsplatz gegen den VfB Stuttgart hat der SC Paderborn auf jeden Fall sicher, doch die Ostwestfalen haben den direkten Aufstieg selbst in der Hand. Mit einem Sieg am Sonntag bei Dynamo Dresden (ab 14:30 Uhr live auf Sky) können sie alles klar machen. Selbst ein Unentschieden könnte reichen, wenn Union zeitgleich in Bochum keine drei Punkte holt.

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Unfassbare Serie an Auf- und Abstiegen

Mit einem Aufstieg am 34. Spieltag der 2. Liga würde der SC Paderborn eine unfassbare Serie an direkten Auf-und Abstiegen fortsetzen. Auf- bzw. Abstiege gehörten beim SC Paderborn in den letzten sechs Jahren zur Tagesordnung und Langeweile ist den meisten Paderborn-Fans wahrscheinlich eher ein Fremdwort.

2017 stieg Paderborn nur aufgrund der fehlenden Lizenz von 1860 München nicht die Regionalliga West ab, nur zwei Jahre später ist jetzt der Aufstieg in die Bundesliga zum Greifen nah. Ein Grund genug den Weg des SC Paderborn kurz nach zu skizzieren.

2017 sportlicher Abstieg aus der dritten Liga

2014 gelang dem SC Paderborn erstmals der Aufstieg in die Bundesliga. Doch nach nur einer Saison die Ernüchterung: 2015 mussten die Paderborner wieder den Gang zurück in die zweite Liga antreten. Sportlich lief es weiter schlecht, nach nur einer Saison in der zweiten Liga stieg man als Tabellenletzter in die dritte Liga ab.

Doch es kam noch schlimmer: Am 20. Mai 2017, dem letzten Spieltag der 3. Liga, stand Paderborn nach dem 0:0 gegen den VfL Osnabrück als dritter Absteiger fest. Jener Tag im Mai besiegelte Paderborns Abstieg in die Regionalliga West, gleichzusetzen mit dem Weg raus aus dem Profi-Fußballgeschäft. Doch drei Wochen später die Überraschung: Zweitliga-Absteiger 1860 München bekam keine Lizenz für die 3. Liga und Paderborn hielt infolgedessen nur durch Glück die Klasse.

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Umbruch beim SC Paderborn

Der Beinah-Abstieg in die Regionalliga wurde bei SCP zum Weckruf. 2017 wurde der Umbruch eingeleitet. Im März kam Markus Krösche als neuer Sport-Geschäftsführer, im Monat darauf übernahm Steffen Baumgart das Amt des Cheftrainers. Die beiden bewiesen sich als wahrer Glücksgriff beim SC Paderborn. Trotz eines angehäuften Schuldenbergs nach der enttäuschenden Drittligasaison 2016/17 hatten die beiden ein gutes Händchen in Sachen Transferpolitik.

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Ihr Erfolgsgeheimnis: Sie verpflichteten Spieler ohne große Namen für wenig Geld, die auf ihrer jeweiligen Position aber jeweils hohe Qualitäten aufwiesen. Unter anderem holten sie 2017 und 2018 die SCP-Leistungsträger Christopher Antwi-Adjej und Philipp Klement. Die beiden erwiesen sich als wahre Schnäppchen: Antwi-Adjej kostete 125.000 Euro , Klement 250.000 Euro. Vor allem der Marktwert von Klement ist seitdem deutlich angestiegen: er ist aktuell 2,5 Mio. Euro wert.

SCP startete mit zweitniedrigsten Marktwert in Liga zwei

Die gute Transferpolitik begann trotz geringer finanzieller Mittel bald Früchte zu tragen. Erneut startete der Durchmarsch des SC Paderborn, doch diesmal in die andere Richtung - nach oben. In der Spielzeit 2017/18 schafften die Westfalen den direkten Aufstieg in Liga zwei.

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Es wäre eine riesige Überraschung, sollte Paderborn erneut in die Bundesliga aufsteigen. Einer , der das beurteilen kann, ist Uwe Hünemeier. Er war auch beim letzten SCP-Wunder dabei und sagt: Sieses mal wäre es eine noch größere Leistung.

An einem Überleben in Liga zwei wurde gezweifelt, Paderborn startete mit nur 9,13 Mio. Euro Marktwert, dem zweitgeringstem Marktwert, in die zweite Liga. Im Sommer 2018 kaufte der SC Paderborn gerade einmal für 800.000 Euro ein - ein absolut mickriges Sümmchen für einen Profiverein!

Stärkste Rückrunde der Liga

Doch der von Steffen Baumgart zusammengestellte Kader überzeugte in der laufenden Saison. Allein voran mit seiner Power-Offensive. Mit 75 Toren hat der SC Paderborn hinter Meister 1. FC Köln die zweitbeste Offensive der Liga. Noch nie zuvor schoss ein Zweitliga-Aufsteiger innerhalb einer Saison so viele Tore.

Zudem spielt der SC Paderborn die beste Rückrunde der zweiten Liga: 32 Punkte wurden in 16 Spielen gesammelt, nur viermal mussten sich die Ostwestfalen geschlagen geben. Bei acht Siegen in dieser Saison erzielten sie mindestens vier Tore. Das wirkt sich natürlich auch auf den Marktwert des Kaders aus. Der steigerte sich zum Saisonende um 84,7 %! Kein Verein in den ersten drei Ligen konnte in der laufenden Saison solch einen Zuwachs erzielen.

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Ob sich der SC Paderborn, dessen Stadion mit 15.000 Plätzen gerade das Soll der Bundesliga erfüllt, im Falle eines Aufstieges auch in der Bundesliga behaupten kann, sei hier mal dahingestellt. Doch allein mit seiner Auf-und Abstiegsserie könnte der Verein Geschichte schreiben.

Sollte Paderborn am Sonntag der Aufstieg direkt zurück in die Bundesliga gelingen, könnten sie an den Rekord von Fortuna Düsseldorf anknüpfen. Die Fortuna schaffte es von 1991/92 bis 1994/95 von der Bundesliga bis in die dritte Liga abzusteigen und dann wieder direkt in die Bundesliga zurückzukehren. Paderborn blieb die Chance auf einen neuen Rekord durch den direkten Durchmarsch von der Regionalliga bis zur Bundesliga verwehrt, da der Lizenz-Entzug von 1860 München 2017 den sportlich bedingten Abstieg in die Regionalliga kurzfristig verhinderte. In den vergangenen Saisons war den SCP-Fans somit einiges an Aufregung geboten. Bleibt zu hoffen, dass die Fans des SCP auf Dauer keinen zu hohen Blutdruck bekommen...

Mehr zur Autorin Sophie Pfeifer