Gündogan und Özil zur Aussprache bei DFB-Spitze

Nach umstrittenen Fotos mit Erdogan

Irritationen ausgeräumt! Die DFB-Spitze spricht sich mit den Nationalspielern Mesut Özil und Ilkay Gündogan aus.
Image: Irritationen ausgeräumt! Die DFB-Spitze spricht sich mit den Nationalspielern Mesut Özil und Ilkay Gündogan aus.  © DPA pa

Nach ihren umstrittenen Fotos mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan haben sich die Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan zu einer Aussprache mit der DFB-Spitze und Bundestrainer Joachim Löw getroffen. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Samstagabend bekannt.

Demnach habe das Treffen, an dem auch DFB-Präsident Reinhard Grindel, Manager Oliver Bierhoff und Generalsekretär Friedrich Curtius teilnahmen, im Vorfeld des Pokalfinales in Berlin stattgefunden. Im Anschluss kamen die Nationalspieler noch im Schloss Bellevue mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammen.

Gündogan meldete sich danach persönlich bei Instagram zu Wort: "Ich verstehe die Kritik an meinem Handeln. Aber es hat mich persönlich sehr getroffen, mir vorwerfen zu lassen, dass ich unsere Werte nicht respektiere. Ich bin deutscher Staatsbürger, der die Nationalhymne singt", schrieb der Manchester-City-Profi. "Aber was für mich viel wichtiger ist. Meine Kinder werden in diesem Land leben, das meiner Familie faire Chancen gegeben hat", so Gündogan.

Ich habe meinen Urlaub in Dubai auf eigenen Wunsch unterbrochen, um mit dem DFB zu reden. Besonders froh bin ich, dass ich heute von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen wurde. Der Bundespräsident wollte auch meine Sichtweise verstehen. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich zu Deutschland und der deutschen Nationalmannschaft bekenne, aber durch meine Familie auch eine türkische Seite in mir habe. Ganz ehrlich, ich respektiere die Liebe meiner Eltern zu Ihrer Heimat und zu ihrem Dorf, in dem auch meine Großeltern noch leben und das für meine Familie ein zweites Zuhause nach Gelsenkirchen ist. Ich verstehe die Kritik an meinem Handeln. Aber es hat mich persönlich sehr getroffen, mir vorwerfen zu lassen, dass ich unsere Werte nicht respektiere. Ich bin deutscher Staatsbürger, der die Nationalhymne singt. Aber was für mich viel wichtiger ist. Meine Kinder werden in diesem Land leben, das meiner Familie faire Chancen gegeben hat. Bitte habt Verständnis dafür, dass ich mich dazu fürs Erste nicht mehr äußern möchte. Ab jetzt soll es endlich wieder um das gehen, was wir am besten können: Fußball! Und nicht mehr um Politik. Jetzt zählt nur eins: WIR wollen gewinnen.

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"Beide haben uns gegenüber versichert, dass sie mit dieser Aktion kein politisches Signal senden wollten", sagte Grindel und fügte an: "Es verdient Respekt und Anerkennung, dass Mesut Özil und Ilkay Gündogan persönlich die Irritationen ausräumen wollten. Genauso sage ich aber auch, dass dieser offene und ehrliche Austausch mit den Spielern für uns als DFB wichtig war."

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'Grober Fehlpass': Lahm über Özils Trikottausch mit Erdogan

"Weiterhin gute Botschafter für Integration"

Özil und Gündogan hatten Erdogan am Sonntag in London getroffen und bei einem Fototermin signierte Trikots ihrer Vereine FC Arsenal bzw. Manchester City überreicht. Gündogan erklärte dies mit einer Geste der Höflichkeit. Beide Spieler wurden von Löw am vergangenen Dienstag in den vorläufigen Kader für die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) berufen.

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Präsident Reinhard Grindel vom DFB hat die Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan für ihr Treffen mit dem türkischen Saatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan hart gerügt.

"Ich kenne beide Spieler schon seit Jahren und weiß, wie sehr sie sich mit der Nationalmannschaft und unseren Werten in Deutschland identifizieren. Mesut und Ilkay sind nicht nur aufgrund ihrer Entscheidung, für Deutschland spielen zu wollen, weiterhin gute Botschafter für Integration", sagte Bierhoff. (sid)