Nach Acht-Tore-Albtraum: Mitleid und Kritik für ter Stegen
16.08.2020 | 00:19 Uhr
Kritik aus Spanien, Mitleid von seinem DFB-Konkurrenten: Marc-Andre ter Stegen erlebt gegen den FC Bayern einen Abend zum Vergessen. Vor allem bei einer seiner großen Stärken präsentiert er sich ungewohnt schwach.
Es sollte das große Aufeinandertreffen der deutschen Nationaltorhüter werden, doch anstatt ein Statement in Richtung Manuel Neuer zu setzen, erlebte Marc-Andre ter Stegen einen Albtraum in Form von acht Gegentoren. Erstmals überhaupt kassierte eine Mannschaft in der K.o.-Runde der Champions League so viele Gegentreffer.
"Es tut mir etwas leid für Marc, dass er so viele Tore kassiert hat", zeigte Manuel Neuer bei Sky Mitleid mit seinem Konkurrenten und betonte: "Das wünscht man natürlich keinem Teamkollegen in der Nationalmannschaft."
Dabei war die Vorfreude auf das Duell der beiden besten deutschen Torhüter riesig. Im Vorfeld wurde es durch Peter Schmeichel sogar noch angeheizt.
Der Europameister von 1992 attestierte Neuer gegen den FC Chelsea keine gute Torwartleistung und hob zugleich ter Stegens fußballerische Qualitäten hervor. "Marc-Andre ter Stegen war herausragend für Barcelona. Er und Alisson sind wohl die besten Torhüter mit den Füßen", lobte der ehemalige Welttorhüter.
Ausgerechnet in seiner Paradedisziplin war der 26-Jährige allerdings nicht wiederzuerkennen. Überfordert von Bayerns hohem Pressing präsentierte er sich im Spielaufbau mit dem Ball am Fuß ungewohnt schwach.
Der gebürtige Gladbach brachte nur 27 seiner 38 Zuspiele an den eigenen Mann und hatte mit 71,1 Prozent die schlechteste Passquote von allen Barca-Akteuren. Zudem verzeichnete er auch noch die drittmeisten Ballverluste (11).
Die spanische Medien sparten aufgrund der Leistung nicht mit Kritik. Der deutsche Barca-Schlussmann "wurde von den ambitionierten Bayern massakriert", schrieb Marca. "Es war die schlechteste erste Halbzeit, die man von ter Stegen in Erinnerung hat", verbreitete El Mundo Deportivo.