Lewy wehrt sich gegen Egoismus-Kritik und schlägt mildere Töne an
08.06.2022 | 17:10 Uhr
Robert Lewandowski lässt nicht locker und spricht erneut über seine Zukunft. In einem Interview wehrt sich der Pole nun gegen Egoismus-Kritik.
Er sei "kein Egoist", erklärte Lewandowski am Dienstag im Interview mit der Bild, aber: "Veränderungen gehören zum Leben des Vereins und des Spielers." Für den Polen ist die Sache daher längst klar. Er denke, "dass es am besten sein wird, eine gute Lösung für beide Seiten zu finden. Und nicht nach einer einseitigen Entscheidung zu suchen. Es ergibt keinen Sinn. Nicht nach dieser Zeit", sagte er.
"Der FC Bayern und ich sind keine Feinde", führte er weiter aus. Dennoch sei es in seiner Karriere Zeit für eine neue Etappe. "Ich will nichts erzwingen", stellte Lewandowski klar. Und weiter:
"Bayern ist einer der größten Klubs der Welt, ein Traumklub für viele großartige Spieler. Ich glaube, dass es besser für Bayern ist, das Geld, das man für mich bekommen kann, zu investieren, als mich bis zum Vertragsende zu halten. Ich will nichts erzwingen, darum geht es nicht. Es geht um die Suche nach der besten Lösung."
Einen Tag zuvor klang dies noch anders. Wo würden "Loyalität und Respekt" bleiben, fragte der 33-Jährige in einem Podcast am Montag. Er sei dazu "immer bereit" gewesen. "Ich habe acht schöne Jahre hier verbracht, ich habe so viele wunderbare Menschen kennengelernt, und ich möchte, dass es so in meinem Kopf bleibt". Und überhaupt hätte ein Wechselverbot negative Auswirkungen auf künftige Transfers der Bayern, mutmaßte Lewandowski: "Welcher Spieler will dann noch zum FC Bayern kommen, wenn er weiß, dass ihm so etwas passieren könnte?" Ein weiterer Seitenhieb, der die eindeutige Position des Spielers deutlich untermauert.
Im Gespräch mit der Bild war er aber darum bemüht, kein frisches Öl ins Feuer zu gießen: Auf die deutlichen Aussagen der Bayern-Bosse, dass er auf jeden Fall bleiben müsse, sagte der Angreifer: "Ich möchte dazu nichts sagen, weil zu viel über die ganze Sache gesagt und geschrieben wird. Oft werden bestimmte Aussagen verzerrt oder übertrieben. Ich möchte, dass damit Schluss ist: Die Emotionen müssen sich abkühlen, ich will ruhig sprechen, nicht über die Medien. Ich weiß, dass ein Konflikt viele Schlagzeilen liefert."
Am Dienstag redete man nach öffentlichen Aussagen auch tatsächlich wieder miteinander, verriet Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Gegenüber der Bild bestätigte der Bayern-Funktionär ein Gespräch mit Lewandowski, der ihn angerufen habe. "Wir haben uns unter anderem auch über seine öffentlichen Äußerungen der vergangenen Tage unterhalten. Ich habe ihm unseren Standpunkt zu seiner Vertragssituation klar erklärt." Und der bleibe unverändert.
Die Münchner Verantwortlichen stellten bereits mehrfach klar, dass Lewandowski seinen bis 2023 laufenden Kontrakt erfüllen müsse. "Vertrag ist Vertrag!", sagte Präsident Herbert Hainer der Bild am Sonntag und fragte: "Wo kommen wir denn da hin, wenn ein Spieler einen Vertrag vorzeitig beenden kann, während wir als Verein ihn bis zum letzten Tag der Laufzeit voll bezahlen müssten?" Zuvor hatte schon Vorstandschef Oliver Kahn mit seiner "Basta"-Aussage die Haltung des Rekordmeisters verdeutlicht.