Bayerns neuer Freund: Beliebt, geschätzt & mit dem Auge für Talente
18.07.2023 | 18:12 Uhr
Christoph Freund wird nach Sky Informationen ab dem 1. September neuer Sportdirektor des FC Bayern. Der neue starke FCB-Mann gilt als Entdecker von vielen Talenten, die bei RB Salzburg durchgestartet sind.
Seit 17 Jahren arbeitet Freund für Salzburg. Nach seiner aktiven Karriere, in der der Mittelfeldspieler es selbst bis in die 2. Bundesliga in Österreich geschafft hat, heuerte Freund 2006 als Teammanager bei den Roten Bullen an. 2012 wurde der 1,80-Meter-Mann zum Sportkoordinator befördert, drei weitere Jahre später Nachfolger von Ralf Rangnicks auf der Position des Sportdirektors. Seitdem Freund diese Position bekleidet, ist RB jedes Jahr Meister geworden.
"Ich kenne ihn, er ist ein sehr akribischer und gewissenhafter, fleißiger sowie zurückhaltender Top-Mann der Branche", meinte Sky Experte Lothar Matthäus über Freund, der über ein gutes nationales und internationales Netzwerk verfügt.
"Er ist ein hoch geschätzter Sportdirektor, der deutsch spricht und sehr beliebt ist. Freund war eine Top-Secret-Mission von Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Jan-Christian Dreesen, nicht mal jeder aus dem Vorstand und Aufsichtsrat war darüber informiert", berichtete Sky Transferexperte Florian Plettenberg.
Freund wird sich beim Münchener Weltklub allerdings auf der ganz höchsten Ebene erst noch beweisen müssen. In Salzburg hatte er vor allem die Aufgabe, neue Talente zu finden, zu fördern und am Ende teuer zu verkaufen. Unter anderem Erling Haaland, Dayot Upamecano, Konrad Laimer, Karim Adeyemi und Dominik Szoboszlai sind von Freund zu Salzburg geholt worden und anschließend in der Bundesliga zu Stars gereift. 2017 gewannen die Österreicher mit Trainer Marco Rose die UEFA Youth League.
"Bei Erling war es ein sehr langer Prozess. Erstmals aufgefallen ist er uns 2016 bei einem Spiel der norwegischen U16-Nationalmannschaft. Weil es schwierig war, Aufnahmen von seinen Spielen zu bekommen, haben wir das extra filmen lassen. Er hat uns von Anfang an überzeugt, also nahm der verantwortliche Scout Kontakt mit ihm und seinem Vater auf. Es ist ein großer Vorteil, wenn man mit einem Talent und seinen Bezugspersonen vor allen anderen potenziell interessierten Klubs persönlich in Kontakt steht", erzählte Freund im Interview mit Spox, wie ein Transfer bei einem großen Talent abläuft.
Freund achtet bei möglichen Neuzugängen allerdings nicht nur auf spielerischen Qualitäten sowie das Entwicklungspotenzial: "Wir versuchen so viel wie möglich über den Charakter des jeweiligen Spielers herauszufinden. Dadurch können wir - sofern er irgendwann tatsächlich verpflichtet wird - besser auf bestimmte Situationen reagieren. Wenn man genau weiß, wie ein Mensch tickt, kann man bei Problemen besser und individueller auf ihn eingehen."
"Er weiß ganz genau, wo er Talente finden kann, hat eine sehr gute Branchenkenntnis. Er ist ein Diplomat, kein Lautsprecher. Freund hat Bock auf den FC Bayern und die Bayern wollten ihn unbedingt", erklärte Plettenberg. Bei den Münchnern muss Freund allerdings neben seinem guten Auge für Talente vor allem auch zeigen, dass er den Umgang mit Topstars kann und diese auch von einem Wechsel in die bayerische Landeshauptstadt überzeugen kann.
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Denn der 46-Jährige, der seinen Vertrag beim FCB bereits unterschrieben hat, ist ausdrücklich Sportdirektor und damit nicht der Nachfolger von Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidizic in München. Freund kümmert sich damit ausschließlich um die strategische Ausrichtung des Kaders und verhandelt bei Transfers. Da der neue Mann allerdings erst am Deadline Day aus Salzburg kommt, wird Freund sich erst nach der Sommertransferperiode um die Personalplanungen beim FC Bayern kümmern.
Den Schritt zum deutschen Rekordmeister, der für Freund eine Ablöse nach Salzburg zahlt, hat sich der Österreicher sehr wohl überlegt. Vor Jahresfrist kokettierte er bereits mit einem Abschied aus der Heimat und verhandelte mit dem FC Chelsea, letztendlich entschied er sich aber für einen Verbleib. Auch Eintracht Frankfurt wollte Freund abwerben. Als nun der FC Bayern anklopfte, packte Freund seine Chance am Schopfe.
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