Der FC Schalke 04 hat sich von Trainer Manuel Baum getrennt. Huub Stevens übernimmt den Posten nun erst einmal - aber wohl nur interimsmäßig. Als langfristige Lösung sind mehrere Kandidaten im Gespräch. Wer hat die besten Chancen?
Der FC Schalke 04 wechselt nach nur zwölf Spielen zum zweiten Mal in dieser Bundesligasaison den Trainer. Nach David Wagner ist auch Manuel Baum Geschichte bei Königsblau. Huub Stevens übernimmt den Job wohl nur übergangsweise für die Spiele gegen Arminia Bielefeld und im DFB-Pokal gegen Ulm.
DIE S04-TRAINER SEIT STEVENS' 1. AMTSZEIT
Wer S04 danach coacht, steht noch nicht fest. Zumindest der engere Kreis potenzieller Nachfolger lässt sich aber eingrenzen. Mehrere Namen sind aktuell im Gespräch: Friedhelm Funkel, Dimitrios Grammozis und Thorsten Fink. Sky Sport nimmt die Kandidaten unter die Lupe.
Grammozis bereits einmal vorstellig gewesen
Dimitrios Grammozis: Der 42-Jährige führte Darmstadt 98 in der vergangenen Saison auf Platz fünf der 2. Bundesliga. Dann trennten sich die Wege. Darmstadt ist und bleibt seine bisher einzige Station als Cheftrainer im Profibereich. Genau das dürfte gegen Grammozis sprechen.
Er war zwar schon einmal Thema auf Schalke und hat dort vorgesprochen, als sich der Klub für Manuel Baum entschied, doch noch ein Experiment mit einem jungen Coach ist eher unwahrscheinlich. Gesucht wird nach einem erfahrenen Übungsleiter Marke Stevens.
Fink steht nicht zur Verfügung
Thorsten Fink: Der 53-Jährige bringt mehr Erfahrung mit als Grammozis. Fink arbeitete in Salzburg, Ingolstadt, Basel, beim Hamburger SV, in Nikosia, bei Austria Wien, Grasshopper Zürich und zuletzt in Japan bei Vissel Kobe. Bei seiner bislang letzten Trainerstation gewann er den japanischen Pokal und den Superpokal. Zudem wurde er zweimal Schweizer Meister und einmal Cupsieger mit Basel.
Nach Sky Informationen steht Fink allerdings nicht für ein Trainer-Engagement beim FC Schalke 04 zur Verfügung. Zumal es auch fraglich wäre, ob er mit seiner defensiv eher anfälligen Spielweise zum fragilen Gebilde S04 passen würde, das um Stabilität ringt.
Wunschkandidat Funkel?
Friedhelm Funkel: Der 67-Jährige blickt auf 510 Bundesligaspiele als Trainer und kennt den Abstiegskampf wie kaum ein Zweiter. Nach seinem Engagement bei Fortuna Düsseldorf, das Anfang 2020 endete, hatte sich der Fußballlehrer zunächst zurückgezogen, wäre nach Sky Infos für den Trainerjob auf Schalke aber bereit. Kontakt zwischen Verein und Trainer gab es allerdings bislang noch nicht. Funkel würde sehr gut ins Anforderungsprofil passen. Zumal er auch in der Gegend wohnt. Es geht nur um ein Engagement bis zum Sommer, was für Funkel gut passen könnte.
Eine Entscheidung bei der Trainersuche ist aber längst noch nicht gefallen. Sehr gut denkbar, dass Schalke den Ausgang der nächsten beiden Spiele abwartet. Das hat mehrere Gründe.
Frisches Geld für neuen Trainer?
Eine Niederlage gegen Bielefeld würde die Trainersuche erschweren, bei einem Sieg wäre das rettende Ufer wieder greifbar nahe und auch die Verhandlungsposition des Klubs eine andere.
Ein Erfolg im DFB-Pokal gegen Ulm und der damit verbundene Einzug ins Achtelfinale würde zudem nochmals frisches Geld in die klamme Kasse spülen, was für einen etwaigen neuen Trainer verwendet werden könnte. Somit dürfte die Entscheidung wohl erst nächste Woche fallen, wer die Herkulesaufgabe auf Schalke angehen wird.