Spannung garantiert! Alles zum Saisonstart der Frauen-Bundesliga
20.09.2022 | 22:23 Uhr
Am Freitag startet die Frauen-Bundesliga endlich in die neue Saison und unsere EM-Heldinnen wie Popp, Bühl und Frohms laufen wieder für ihre Klubs auf. Eine Vorschau zum Saisonstart bekommt ihr hier!
Die vergangene Saison ging erneut mit einem spannenden Titelkampf zwischen dem FC Bayern und VfL Wolfsburg zu Ende. Allerdings mussten sich die Bayern ein weiteres Mal dem großen Rivalen aus dem Norden geschlagen geben. Dem Team aus München hat es dabei gar nicht geschmeckt, ohne einen einzigen Titel aus der Saison zu gehen. Umso motivierter ist der FCB für diese Spielzeit.
Mit einem neuen Trainer an der Seitenlinie soll es aus Bayern-Sicht aber diese Saison endlich wieder was mit einem Titel werden. Der Norweger Alexander Straus hat im Sommer den Part des Cheftrainers von Jens Scheuer übernommen. Scheuer und der FC Bayern haben sich nach dem Ende der letzten Saison einvernehmlich getrennt.
Auch die Verpflichtung von Europameisterin Georgia Stanway wird als eine Art Kampfansage des Klubs gedeutet. Mit Stanway gelang den Bayern nämlich einer der Top-Transfers in diesem Sommer und gerade der Wechsel aus der sehr attraktiven und lukrativen englischen Women's Super League in die Frauen-Bundesliga galt in letzter Zeit eher als unüblich. Umso erfreulicher ist es für die gesamte Liga, mit Stanway nun eines der vielversprechendsten europäischen Talente in der Liga begrüßen zu dürfen.
Die Vorbereitung der Mannschaft aus der bayrischen Hauptstadt lief bisher allerdings eher durchwachsen. Zwar konnten sie sich beim hochkarätig besetztem AMOS Cup in Toulouse den Titel sichern, dafür mussten sie aber gegen den WSL-Klub Brighton & Hove Albion als auch gegen Atletico Madrid eine Niederlage einstecken. Mit Hanna Glas fällt nun auch noch eine wichtige Säule in der Abwehr langfristig aus und auch Giulia Gwinn konnte aufgrund von Knieproblemen zuletzt nicht auf dem Platz mitwirken.
Tadellos lief hingegen die Saisonvorbereitung der Wölfinnen. Gegen den dänischen Verein Brondby gewannen sie mit 3:0 und PSV Eindhoven schlug die Mannschaft mit 2:1. Das Team von Tommy Stroot hat sich mit gleich drei Vizeeuropameisterinnen verstärkt. Jule Brand, Marina Hegering und Merle Frohms tragen ab dieser Saison das grüne Trikot. Vor allem die deutsche Nummer eins, Merle Frohms, wird im Tor der Wölfinnen zukünftig eine essenzielle Rolle haben und tritt dabei in große Fußstapfen. Die langjährige VfL-Torhüterin Almuth Schult hatte nämlich den Verein diesen Sommer in Richtung Angel City verlassen und spielt nun in der nordamerikanischen NWSL.
Frohms stand zuvor bei Eintracht Frankfurt zwischen den Pfosten, die es schwer haben werden, den Verlust zu kompensieren. Eigentlich hatten die Hessen dafür die junge deutsche Torhüterin Stina Johannes geholt, die nun allerdings erst einmal mit Rückenproblemen ausfällt.
Ohnehin musste die Mannschaft aus Frankfurt nach einem euphorischen Ende der letzten Saison schon vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison einen großen Dämpfer hinnehmen. Zum ersten Mal unter dem Dach der Eintracht konnten sich die Frankfurterinnen in der vergangenen Saison für die Champions League qualifizieren. Die Reise war allerdings schneller beendet als erhofft. Schon in der Qualifikation schied die Mannschaft gegen Ajax Amsterdam aus. Somit ist der Champions-League-Traum der Adlerträgerinnen schon aus, bevor er überhaupt so richtig begonnen hatte.
Beim Traditionsklub Turbine Potsdam drehte sich das Transferkarussell in diesem Sommer besonders stark. Mit 17 Zugängen und 12 Abgängen (Stand: 11.09.22) toppt sie in dieser Kategorie keiner. Allerdings wird es mit Sicherheit keine leichte Aufgabe für den neuen Trainer Sebastian Middeke aus der neu zusammengestellten Truppe eine gut funktionierende Mannschaft zu formen. Ziel wird es für die Potsdamerinnen wohl genau so wie in der letzten Saison sein, um den dritten Tabellenplatz für die Champions-League-Qualifikation mit zu spielen. Es bleibt abzuwarten, wie schnell der Umbruch in der Mannschaft überwunden werden kann und ob sich die Transferpolitik des Klubs bezahlt gemacht hat.
Größter Profiteur von der Umstrukturierung bei der Turbine könnte die TSG Hoffenheim werden. 2021/22 konnten die Hoffenheimerinnen noch in der Champions League mitmischen, verpassten letzte Saison aber die Qualifikation. Dieses Jahr könnte es gut sein, dass sie zusammen mit der Eintracht aus Frankfurt um den dritten Tabellenplatz kämpfen. Die TSG hat ein stabiles Team und einige junge Talente in ihren Reihen. Außerdem haben sie mit der Österreicherin Nicole Billa eine absolute Torgarantin im Sturm und definitiv das Potenzial, erneut den Sprung in die Königsklasse zu schaffen.
Demnach ist diese Saison wieder einiges an Spannung in der Frauen-Bundesliga zu erwarten. An der Tabellenspitze wird es wohl erneut einen engen Kampf zwischen dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg geben. Und dahinter werden sich mehrere Teams um den begehrten dritten Tabellenplatz streiten. Auch bleibt abzuwarten, wie sich die beiden Aufsteiger SV Meppen und MSV Duisburg zurück in der ersten Liga einfinden. Spannung ist definitiv garantiert!
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