Kommentar: DFB-Kommunikation in Causa Özil wirkt vogelwild

Kritik an Bierhoff und Grindel

Sky Nationalmannschaftsreporter Marc Behrenbeck kritisiert DFB-Präsident Reinhard Grindel und Oliver Bierhoff.
Image: Sky Nationalmannschaftsreporter Marc Behrenbeck kritisiert DFB-Präsident Reinhard Grindel und Oliver Bierhoff.  © Sky

Mesut Özil und der DFB - eine Beziehung die spätestens seit dem WM-Aus vor einer Zerreißprobe steht. Erdogate hat für ein Hin- und Her im Verband gesorgt, welches noch immer andauert. Die Außendarstellung ist dabei stark verbesserungsfähig: Statt gründlicher Analyse und wohlüberlegten Konsequenzen kontert sich der DFB im Fall Mesut Özil immer wieder selber aus. Ein Kommentar von Sky Reporter Marc Behrenbeck zur aktuellen Situation.

Die Kommunikationspolitik und das Krisenmanagement des DFB rund um die desolate WM und vor allem die Causa Özil bleibt schlecht. Sie wirkt sogar vogelwild.

Gleich zwei Topfunktionäre des Verbandes haben sich in den letzten Tagen in Interviews neuerlich zu Erdogate und Özil geäußert. Beide Interviews muten allerdings an, als wären sie eine verbale Offensive, um die eigene Funktionärs-Haut zu retten.

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Grindel fordert Statement von Özil

Grindel war zwar gleich nach dem Auftauchen des Fotos mit dem türkischen Präsidenten seinerzeit sehr kritisch mit Özil, hat aber dann verpasst qua seines Amtes knallhart und konsequent ein öffentliches Statement von Özil zu fordern. Das macht er jetzt.

Mit über einem Monat Verspätung, nachdem das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Der Inhalt der Forderung ist zwar richtig, der Zeitpunkt allerdings weit mehr als ungeschickt. War es nicht sein Verband, der den Medien und Fans Özil-Bashing vorgeworfen hat und das Thema in den letzten Wochen Ruhen lassen wollte?

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Fragwürdige Aussagen von Bierhoff

Ebenso fragwürdig ist die Aussage von Direktor Oliver Bierhoff. Der ehemalige Goalgetter hat vor allem Özils sportliche Leistung kritisiert. Dies ist eine Farce. Wenn er dies tut, muss er im gleichen Atemzug auch Spieler wie Müller oder Khedira nennen.

Aber nur Özil herauszupicken ist scheinheilig. Damit heizt er die Diskussion weiter an und präsentiert ein schwarzes Schaf fürs Scheitern. Die Aussage dann nach den zurecht kritischen Reaktionen von Fans und Medien zu einem Missverständnis zu deklarieren, kann man ihm nicht abnehmen. Das schriftliche Interview wurde von vier (!) Verbands-Leuten redigiert. Da bin ich bei unserem Sky Experten Christoph Metzelder, der sagt, die Aussagen wurden bewusst so getätigt.

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Wie reagiert nun Özil, tritt er zurück? Mehr zum Pulverfass DFB und wie unser Reporter die Kritik an Grindel und Bierhoff meint, gibt's bei Sky Sport News HD.