Kommentar zum Bayern-Auftritt in Leverkusen

Eines FC Bayern unwürdig

Sky Reporter Kerry Hau (r.) meint: Der Auftritt des Rekordmeisters in Leverkusen war nicht Bayern-like.
Image: Sky Reporter Kerry Hau (r.) meint: Der Auftritt des Rekordmeisters in Leverkusen war nicht Bayern-like.  © Imago

Der FC Bayern München ist im Bundesliga-Topspiel bei Bayer 04 Leverkusen mit 0:3 deklassiert worden. Sky Reporter Kerry Hau meint, dass die Leistung der Münchner nicht Bayern würdig war. Ein Kommentar.

Respekt Bayer Leverkusen. Respekt Xabi Alonso. 31 Spiele in Folge ungeschlagen. Mit fünf Punkten Vorsprung Tabellenführer. Und Fußball zum Verlieben. Mit Kreativität, mit Enthusiasmus, mit Struktur.

All das ließ der FC Bayern im Topspiel vermissen - obwohl Thomas Tuchel im Vorfeld noch überzeugt gewesen war, seine Mannschaft werde in der BayArena die Karten auf den Tisch legen. Es sei "eine außergewöhnliche Gelegenheit", ein Statement zu setzen, hatte der FCB-Trainer zuversichtlich gesagt.

Bayern spielt Angsthasenfußball

Das Ergebnis: Angsthasenfußball! Mit dem 0:3 waren die Bayern noch gut bedient. Spielerisch, körperlich und taktisch waren sie mindestens eine Klasse schlechter als die Elf von Alonso - wofür nicht nur die Spieler zu verantworten sind.

Diese Pleite geht vor allem auf Tuchels Kappe! Die Idee, vom gewohnten 4-2-3-1 abzuweichen und das Leverkusener System mit Dreierkette zu spiegeln, entpuppte sich als totaler Reinfall und verunsicherte das Team spürbar.

Boey-Experiment geht in die Hose

Nicht minder konfus das Experiment mit Neuzugang Sacha Boey, der eine Woche zuvor beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach laut Tuchel "noch nicht in den Abläufen" für seine Stammposition hinten rechts gewesen war, in Leverkusen aber plötzlich auf der für ihn völlig ungewohnten linken Seite ran musste - und nicht nur beim ersten Leverkusener Tor durch Josip Stanisic sehr schlecht aussah.

Paradox: Boey hatte zuletzt im November 2020 (!) in der Ligue 1 für Dijon auf dieser Position gespielt. Bei Galatasaray wurde er nur als Rechtsverteidiger eingesetzt.

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Mannschaft hat Tuchel im Stich gelassen

Tuchel hat sich vercoacht, ist aber auch wieder einmal von seiner Mannschaft im Stich gelassen worden. Ohne Esprit und Energie, ohne Zusammenhalt und Widerstandsfähigkeit, ohne Mia san mia lässt sich an solchen Abenden nicht bestehen.

Auf den Karten, die der Rekordmeister am Samstagabend auf den Tisch legte, müsste stehen: Eines FC Bayern unwürdig.

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