Champions-League-Duell gegen Ex-Klub
20.02.2019 | 21:29 Uhr
Wenn Manchester City auf Schalke 04 trifft ist es für Leroy Sane kein normales Spiel. Das S04-Eigengewächs kommt als absoluter Top-Star zurück.
Der Besuch in der Heimat ist kurz, aber emotional. Wenn Leroy Sane am Mittwoch ( ab 21:00 Uhr in der Orginal Sky Konferenz) mit Manchester City zu seinem alten Klub Schalke 04 zurückkehrt, trifft der 23-Jährige auf viele Freunde und Verwandte. Und den Klub, bei dem "alles begann".
Für den Nationalspieler, der als Ausnahmetalent der Königsblauen im Sommer 2016 für 50 Millionen Euro nach England wechselte und dort zum internationalen Topspieler reifte, ist das Achtelfinale in der Champions League nur ein kurzes Wiedersehen. Eine spätere Rückkehr in den Ruhrpott, in dem er geboren wurde und aufwuchs, hat Sane aber bereits in Aussicht gestellt.
"Ich denke schon, dass ich irgendwann zurückkommen werde", sagte der Flügelstürmer, der sich unter Star-Trainer Pep Guardiola bei den Citizens zu einem Leistungsträger entwickelt hat. Er könne sich eine Rückkehr gegen Ende seiner Karriere vorstellen. "Es ist dann wahrscheinlich die einzige Option, dahin zurückzukehren, wo alles begann."
Als Neunjähriger war Sane von Wattenscheid 09, dem Verein, bei dem sein Vater Souleyman zu Beginn der 90er in der Bundesliga Tore schoss, in die Schalker Jugendabteilung gewechselt. Er begeisterte mit seinen Tricks und seinem Tempo, brachte aber auch seine Trainer auf die Palme.
U19-Coach Norbert Elgert wechselte ihn einmal schon nach zehn Minuten aus, weil er mit der Einstellung des selbstbewussten Talents nicht einverstanden war.
"Das war eine wichtige Erfahrung für mich. Damals dachte ich, ich müsste nicht mehr so viel investieren, da ich es schon in die erste Mannschaft geschafft hatte", sagte Sane rückblickend. Heute ist er Elgert dankbar: "Er hat mich als Spieler vorangebracht. Ich habe daraufhin viel an mir gearbeitet. Und es hat sich ausgezahlt, weil ich da bin, wo ich jetzt bin."
Den kometenhaften Aufstieg vom A-Jugend-Stürmer zum teuersten Schalker Verkauf und Nationalspieler innerhalb weniger Monate schien Sane allerdings zunächst nicht zu verkraften. Spätestens seit er sich ein riesiges Tattoo, das ihn selbst beim Torjubel zeigt, auf den Rücken stechen ließ, galt er als abgehoben und selbstverliebt.
Bundestrainer Joachim Löw nahm Sane überraschend nicht mit zur WM 2018 in Russland, Toni Kroos tadelte den Hochveranlagten anschließend für seine Körpersprache, die manchmal den Eindruck vermittle, es sei ihm egal, ob seine Mannschaft gewinne.
Bei Guardiola, der ihn hin und wieder auch einbremste, hat sich Sane zumindest sportlich hervorragend entwickelt. Nach Schwierigkeiten im ersten Halbjahr bei City - auch aufgrund von Verletzungen - startete er durch:
In 118 Pflichtspielen für Manchester hat Sane bislang 35 Tore erzielt und 41 weitere Treffer vorbereitet. "Was abläuft, ist alles wie im Film", kommentierte er seine Entwicklung in England.