Lukas Piszczek und der BVB - eine Erfolgsgeschichte in der Verlängerung
Rente? Nein danke! Die Renaissance von Lukas Piszczek beim BVB
22.05.2020 | 14:03 Uhr
Mit 34 Jahren hat BVB-Verteidiger Lukasz Piszczek tatsächlich noch einmal seinen Vertrag bei Schwarz-Gelb verlängert. Zu Saisonbeginn noch unvorstellbar, hat der Dauerbrenner seinen Stammplatz zurück - und allen bewiesen, warum er auch nach zehn Jahren immer noch unverzichtbar für die Dortmunder ist.
Lukasz Piszczek und Borussia Dortmund: schon seit zehn Jahren ist das eine Erfolgsgeschichte. Sie begann mit einem unauffälligen, ablösefreien Wechsel von der Hertha im Jahr 2010. Jetzt steht fest: Sie ist noch nicht am Ende. Wie der BVB am Mittwoch mitteilte, hat der Pole seinen auslaufenden Vertrag bis 2021 um ein weiteres Jahr verlängert. Damit rechnete bis vor Kurzem noch niemand, nicht mal der "Oldie" selbst.
Nach einem Jahrzehnt unangefochtener Vormachtstellung als Rechtsverteidiger bekam der blitzschnelle und 21 Jahre junge Achraf Hakimi den Vorzug von Trainer Lucien Favre. Dem Polen blieb nur noch die Bank.
"Ich denke, 2020 wird ein gutes Jahr, um meine Karriere zu beenden"
Schon im März 2018 hatte Piszczek in einem BVB-Interview angekündigt: "Ich bin (red. Anmerkung: im Sommer 2020) 35 Jahre alt. Das ist für einen Fußballer schon eine Zahl, bei der man nicht unbedingt weiter Fußball spielen muss oder auch kann. (…) Ich denke, 2020 wird ein gutes Jahr, um meine Karriere zu beenden." Jetzt kam alles anders.
Begünstigt durch die Umstellung auf eine Dreierkette und der schwachen Performance von Manuel Akanji rutschte der rechte Außenverteidiger als Innenverteidiger wieder in die Mannschaft - und eroberte sich in der Rückrunde an der Seite von Mats Hummels und Dan-Axel Zagadou eindrucksvoll seinen Platz in der Stammelf zurück. Nach der Verletzung des jungen Franzosen wurde er sogar noch unverzichtbarer.
Zweites Piszczek-Comeback beim BVB
Und es ist nicht das erste Mal, dass sich der Pole mühevoll zurück an die Spitze arbeitet. Im Jahr 2013 wurde Piszczek noch zum besten Außenverteidiger der Liga gewählt, dann setzte ihn eine Hüft-Operation außer Gefecht. Der Routinier kämpfte sich zurück, brauchte über ein Jahr, um wieder zu seiner alten Form zu gelangen. Mit vollem Erfolg.
Heute ist der 34-Jährige wichtiger denn je. Nicht nur zurück in der Startelf, vertrat Piszczek den verletzten Marco Reus in den letzten fünf Bundesliga-Partien sogar als Kapitän auf dem Platz. Mit seinem außergewöhnlichen Standing und seiner Erfahrung ist der polnische Nationalspieler für Dortmund Gold wert.
Vier Titel mit BVB - kommt noch einer dazu?
Zweimal wurde Piszczek mit dem BVB Meister, gewann ebenfalls zweimal den DFB-Pokal. In 355 Pflichtspielen gelangen ihm dabei 18 Treffer 64 und Torvorlagen. Auch in der aktuellen Saison war der Verteidiger bereits für die Borussia erfolgreich. Einmal traf er selbst, dazu kommen vier Assists.
Das starke Comeback in der Rückrunde wird jetzt belohnt. "Lukasz Piszczek ist absoluter Führungsspieler in unserem Team, außerdem ist er auch körperlich in einer Top-Verfassung. Daher war es folgerichtig, den Vertrag mit ihm um ein weiteres Jahr zu verlängern", begründete Sportdirektor Michael Zorc die Einigung auf ein weiteres Jahr beim BVB.
Und so geht die Erfolgsgeschichte von Lukasz Piszczek weiter. Der Pole wird also ein Jahr später als geplant auf eine außergewöhnliche Karriere beim BVB zurückblicken können. Im Jahr 2021 soll allerdings wirklich Schluss sein. Mit 36 Jahren will Piszczek zurück in seine Heimat und seine aktive Fußball-Karriere beenden.