Matthias Sammer kritisiert zum Todestag den Umgang mit Franz Beckenbauer

Es hatte immer wieder Kritik wegen der Geldflüsse rund um die Heim-WM 2006 gegeben.

Als Chef des Bewerbungskomitees ist er maßgeblich daran beteiligt gewesen, die Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu holen. Später hat er das Organisationskomitee geleitet.
Image: Als Chef des Bewerbungskomitees war Franz Beckenbauer maßgeblich daran beteiligt gewesen, die Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu holen. Später hat er das Organisationskomitee geleitet.  © DPA pa

Matthias Sammer sieht den Umgang mit dem mittlerweile verstorbenen Franz Beckenbauer im Zuge der "Sommermärchen-Affäre" extrem kritisch.

"Es ist für mich nicht mehr wiedergutzumachen, was wir ihm angetan haben", sagte der 57-Jährige dem Nachrichtenportal t-online.de: "Wir alle haben Franz Beckenbauer vorgeschickt und alle wussten, mit welchem dubiosen System, welchen Anforderungen, die dieses FIFA-Konzil in sich trägt, er es am Ende zu tun haben würde."

Er selbst wisse nicht, wie Beckenbauer "es am Ende geschafft hat, die WM 2006 nach Deutschland zu bringen", so Sammer weiter: "Ihn dann aber so zu attackieren, weil er dafür dieses System irgendwo bearbeiten musste, das ist Heuchelei. Das tut mir sehr, sehr weh. Deutschland hat ihm gegenüber versagt." Am im Januar des vergangenen Jahres verstorbenen Beckenbauer hatte es immer wieder Kritik wegen der Geldflüsse rund um die Heim-WM 2006 gegeben.

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Ermittlungen laufen weiter

Konkret geht es um 6,7 Millionen Euro, die 2005 vom deutschen WM-Organisationskomitee über die FIFA mutmaßlich an den früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überwiesen wurden. Exakt diese Summe war drei Jahre zuvor offenkundig in Form von Vorleistungen von OK-Chef Beckenbauer und Louis-Dreyfus an den früheren FIFA-Funktionär Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen. Die Ermittlungen rund um diese Zahlung ziehen sich bis in die heutige Zeit.

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So hatten sich seit Frühjahr 2024 vor dem Frankfurter Landgericht die früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und der ehemalige DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt wegen des Verdachts der "Hinterziehung, bzw. Beihilfe zur Hinterziehung von Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer für das Jahr 2006 in Höhe von über 13,7 Millionen Euro zugunsten des DFB" verantworten müssen.

Gegen Niersbach war das Verfahren Ende August gegen eine Zahlung von 25.000 Euro an gemeinnützige Einrichtungen eingestellt worden. Schmidt bekommt wegen gesundheitlicher Probleme ein abgetrenntes Verfahren, sodass derzeit nur noch Zwanziger auf der Anklagebank sitzt. Auch wie man mit diesem Trio umgehe, "sie vor Gericht zieht und eine 'Never ending story' daraus macht", tue ihm "sehr weh", sagte Sammer. Er könne "kein Verständnis" dafür entwickeln.

SID

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