Nach Horror-Foul an Christian Gentner: Ralf Rangnick und Dietmar Hamann nicht einig

Bei "Wontorra - der Kia Fußball-Talk"

Es war der Aufreger des Spieltags: Christian Gentner vom VfB Stuttgart hat sich bei einem Foulspiel von Wolfsburgs Torwart Koen Casteels am Samstag mehrere Brüche im Gesicht zugezogen und muss operiert werden.

Die Szene wird auch in der Runde bei "Wontorra - der Kia Fußball-Talk" kontrovers diskutiert. Die Meinungen gehen dabei auseinander.

RB-Sportdirektor Ralf Rangnick vertritt die Meinung, dass das Schiedsrichter-Team und der Video-Schiedsrichter falsch entschieden haben: "Es hat sich um ein nicht absichtliches, aber dennoch klares Foul gehandelt. Und ein Foul im Sechzehner ist nun mal ein Elfmeter. Vielleicht sind andere anderer Meinung, aber nachdem ich die Szene noch ein paar Mal in Zeitlupe gesehen habe, war für mich klar, das war ein Elfmeter."

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Rangnick über Genter-Szene: Keine Absicht, aber klares Foul

Hamann anderer Meinung als Rangnick

Ganz anderer Meinung ist dagegen Sky Experte Dietmar Hamann: "Ich weiß nicht, was der Torwart hätte anders machen sollen. Es war eine ganz normale, mechanische Reaktion. Wenn du mit einem Fuß abspringst, geht das andere Knie nach oben. Wenn Torhüter mit einem gestreckten Fuß rauskommen, geht das natürlich nicht."

Koen Casteels trifft Christian Gentner mit dem Knie voll ins Gesicht.
Image: Koen Casteels trifft Christian Gentner mit dem Knie voll ins Gesicht.  © DPA pa

Hamann führt weiter aus: "Es ist ein unglücklicher Zusammenstoß. Ich glaube, dass Gentner sich in der Situation verschätzt hat. Der Schiedsrichter und der Video-Schiedsrichter haben richtig entschieden. Das Einzige, was Guido Winkmann hätte machen müssen, war das Spiel aufgrund der Schwere der Verletzung früher zu unterbrechen. Aber wir dürfen den Spieler nicht sanktionieren aufgrund der Schwere der Verletzung."

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Hamann über Genter-Szene: Richtige Entscheidung

Merk hält die Entscheidung für falsch

Sky Schiedsrichter-Experte Markus Merk hatte sich gestern bereits gegen die Entscheidung des Schiedsrichter-Teams gestellt: "Das ist völlig inakzeptabel. Entweder hat der Video-Schiedsrichter die Situation komplett falsch eingeschätzt oder die technische Verbindung hat nicht funktioniert."

Laut des ehemaligen FIFA-Schiedsrichters Hellmut Krug, beim DFB Chef-Instruktor und Projektleiter Video, waren sich Referee Guido Winkmann (Kerken) und der Video-Assistent einig bei der Einschätzung der Szene, die zur schweren Kopfverletzung von Stuttgarts Kapitän Christian Gentner führte. Als Video-Assistent fungierte Deniz Aytekin (Oberasbach).

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Gentner beim VfB-Sieg vom Platz getragen
Gentner beim VfB-Sieg vom Platz getragen

Der fünfmalige deutsche Meister gewann beim 1:0 (1:0) gegen einen schwachen VfL Wolfsburg auch sein zweites Heimspiel und ist vor eigenem Publikum saisonübergreifend in elf Begegnungen unbesiegt.

Krug: Entscheidung grenzwertig, aber vertretbar

"Guido Winkmann hat die Szene im Spiel direkt als unglücklichen Zusammenprall bewertet, da der Wolfsburger Torhüter ausschließlich den Ball im Blick hat, klar wegfaustet und Christian Gentner nicht kommen sieht", sagte Krug auf SID-Anfrage.

Dennoch habe Winkmann in der Spielunterbrechung Kontakt zum Video-Assistenten aufgenommen, "der diese Einschätzung nach Ansicht der TV-Bilder bestätigte. Deshalb wurde die Entscheidung nicht korrigiert", so Krug: "Regeltechnisch ist die Entscheidung zwar grenzwertig, aber vertretbar, auch wenn der Zusammenprall schlimm aussieht und die schwere Verletzung von Christian Gentner, dem wir eine baldige Genesung wünschen, mehr als bedauerlich ist." Technische Probleme hätten nicht vorgelegen, "die Verbindung zwischen Schiedsrichter und Video-Assistenten funktionierte über die gesamte Spielzeit reibungslos", betonte der einstige Spitzen-Unparteiische.