Nach Tod von George Floyd: DFB-Kontrollausschuss prüft Protestaktionen

DFB will Gesten von Sancho & Co. "eingehend prüfen"

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''Justice for Floyd'': Jadon Sancho gedenkt mit seinem Torjubel US-Polizeiopfer George Floyd. Bei Sky90 äußert sich Oliver Kahn zu Sanchos Aktion (Video-Länge: 1:05 Minuten).

Die Proteste in der Bundesliga gegen Rassismus und Polizeigewalt werden zeitnah vom Kontrollausschuss des DFB geprüft.

"Im Laufe der nächsten Tage", kündigte der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner an, werde man sich "diesen Vorkommnissen annehmen und die Sachverhalte entsprechend prüfen."

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McKennie, Sancho und Co. demonstrieren Solidarität

Nach dem Tod eines schwarzen US-Bürgers hatten Weston McKennie (Schalke 04) sowie Jadon Sancho und Achraf Hakimi (beide Borussia Dortmund) mit Botschaften am Arm und auf dem T-Shirt ("Justice for George") reagiert. Zudem demonstrierte Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach) mit einem Kniefall seine Solidarität.

Nach ihrem viel beachteten Aufschrei gegen Rassismus und Polizeigewalt erhielten McKennie, Sancho und Co. (fast) ausnahmslos Zuspruch - in der Bundesliga und über Grenzen hinweg. "Wenn man sich öffentlich gegen Rassismus stellt", lobte Borussia Mönchengladbachs Trainer Marco Rose, "dann ist das schwer in Ordnung".

Protestaktionen bringen DFB in ein Dilemma

Die Protestaktionen bringen den DFB allerdings in ein Dilemma, denn solche Äußerungen sind laut Regelwerk eigentlich verboten. Allerdings würde eine Bestrafung der Profis alle Anti-Rassismus-Aktionen ad absurdum führen. Und auch alle Bemühungen, den Profifußball zu verändern.

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DFB-Vizepräsident Rainer Koch bemühte sich am Montagnachmittag, die Wogen zu glätten und verwies auf dfb.de auf die grundsätzliche Aufgabe des Kontrollausschusses, "die Einhaltung der Satzung und Ordnungen des DFB zu überwachen und bei Verstößen den Sachverhalt zu überprüfen." Bei diesen Überprüfungen gehe es auch darum festzustellen, "ob das Spiel und das Spielfeld der richtige Ort für diese Handlungen sind." Weiter erklärte Koch: "Ob es in den vorliegenden Fällen zu Sanktionen kommen muss, bleibt abzuwarten."

DFB-Präsident Keller zeigt Verständnis

DFB-Präsident Fritz Keller zeigte grundsätzliches Verständnis für die Aktionen der Spieler: "Ich habe großen Respekt vor Spielerinnen und Spielern, die Haltung haben und ihre Solidarität zeigen, solche mündigen Spielerinnen und Spieler wünsche ich mir, auf sie bin ich stolz." Moralisch könne er die Aktionen am vergangenen Wochenende "absolut verstehen. Was in den USA passiert ist, kann niemanden kalt lassen", so Keller.

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Sport-Informations-Dienst (SID)